35DM002-P - French Anti-Tank Gun 25mm S.A. 34 Type II Das Original:
Die gezogene 25mm PaK S.A. 34 wurde in den späten 1920-ern von der französischen Firma Hotchkiss entwickelt. Sie kam ab 1934 als Panzerabwehrwaffe zur französischen Armee und war in der Lage mit panzerbrechender Munition viele Panzer der damaligen Zeit bis auf 1.000 Meter Entfernung zu bekämpfen. Eine trainierte Besatzung konnte bis zu 15 Schuss pro Minute abgeben. Zu Beginn des Krieges standen ca. 4.500 dieser Pak Frankreich zur Verfügung, aber schnell musste man feststellen, dass man damit zwar leichte Panzerwagen bekämpfen konnte, aber sie nicht gegen die stärker gepanzerten Panzerkampfwagen III und IV ankamen. Ein Teil wurde auch dem britischen Expeditionskorps überlassen, da diesen nicht genügend Panzerabwehrwaffen zur Verfügung standen. Nach dem Fall Frankreichs fielen viele S.A. 34 den Deutschen in die Hände, die die Pak unter Bezeichnung 2,5 cm PaK 112(f) in ihr Arsenal einreihten. Die Kanone selbst fand auch Verwendung in Panzerwagen wie dem Panhard 178. Der Bausatz: Dynamo Models kennt man eher als Resin Figuren- und Zubehör-Set Hersteller, der letztes Jahr den Sprung zu den Plastikbausätzen wagte. Sein zweiter Plastikbausatz stellt ein Objekt aus seinem Heimatland dar. Die französische 25mm Pak ist ein eher seltenes Modell, passt aber grad in dieser Zeit auch gut zu den französischen Fahrzeugen z.B. dem Laffly V15 von ICM. Der Bausatz erscheint gleich 3x – als normaler Plastikbausatz, als Premium- und als Deluxe Edition. Heute liegt mir die Premium Edition vor. Im 245 x 175 x 35 mm großen Karton befinden sich zwei hellgraue Spritzlinge, ein gedrehtes Metallkanonenrohr plus Mündungsfeuerdämpfer, drei 3D-Druckbasen, ein kleiner Naßschiebebilderbogen, eine gebundene Bauanleitung und ein Zusatzblatt. Mit den zwei Spritzgussrahmen kann man eine vollständige PaK bauen. Dies sind dann wohl die Teile für Standard Bausatz. Die Spritzgussteile machen einen guten Eindruck. Details treten deutlich hervor. Teile wie das Kanonenrohr und Zielfernrohr sind im Slide Mold Verfahren hergestellt. Auswerfer sind meist auf Angüsse neben die Teile gesetzt. Es gibt nur ganz wenige, die sich auf Teilen befinden. Sie sind sehr flach und an Stellen, die schwer oder nicht einzusehen sind. An wenigen Teilen ist etwas Fischhaut zu finden. Zwischen Spritzrahmen und Teilen ist genügend Platz zum Ansetzen des Seitenschneiders. So klein wie das Modell wird, bietet es doch allerlei Optionen wie Fahr- oder Gefechtsstellung, offener oder geschlossener Verschluss. Schauen wir mal, was es alles so gibt. An der Starrachse wird ein feststehender U-förmiger, beidseitig detaillierter Schild befestigt. Dieser erhält vorn noch eine Kanonenzurrung, die in Gefechtsstellung nach unten geklappt und in Fahrstellung nach oben geklappt die Kanone in erhöhter Stellung festzurrt. In Fahrstellung muss man dazu den Bolzen aus der Zurrung schneiden, weil dort dann der Kanonenschlitten hineinpassen soll. Die Räder aus Plastik sind zweiteilig ausgeführt, zeigen schöne Details und ein tolles Reifenprofil. Da es sich aber um den Premiumbausatz handelt, stehen auch 3D-gedruckte Räder zur Verfügung, die die Plastikräder übertrumpfen. Das Lager für die Schwenklafette wird von hinten an die Achse geklebt. Die Holme der Spreizlafette können in Schlepp- oder Gefechtsstellung gebaut werden. Je nach Wahl der Stellung gibt es andere Teile der Stützschaufeln. (Zu beachten: Das Teil B13 (Stützschaufel) ist nicht vollständig ausgeformt, daher ist dieses Teil noch einmal dabei, separat und vollständig.) In der Schleppstellung wird der hintere Stift der Holmverriegelung (A18) abgeschnitten, der bei Gefechtsstellung zu sehen ist. Es ist ein großes Schraubenschlüssel und einige, auch sehr kleine, Teile an den Holmen anzubringen. Die Holme werden ohne Klebstoff auf die Schwenkachse gesteckt. Eine Spreizstange ist in Fahrstellung am rechten Holm befestigt, in Gefechtsstellung hält sie die beiden Holme auseinander. Damit hat man das Fahrgestell bereits fertig. Das Kanonengehäuse ist zweiteilig ausgeführt, das Bodenstück hinten geöffnet, so dass man bei geöffnetem Verschluss ins Patronenlager sehen kann. Auch hier muss man beachten, dass je nach Verschlussstellung andere Teile zur Anwendung kommen, so dass der Öffnerhebel des Verschlusses die jeweils richtige Stellung anzeigt. Ein Feature, das andere Hersteller ganz gerne mal ignorieren. Entsprechend kann man den Verschluss nach unten (offen) oder nach oben (geschlossen) geschoben einbauen. Der Rohrrückholer ist eine Spiralfeder, die selbst in Plastik noch gut aussieht. Interessanterweise wird für das Zielfernrohr ein kleiner Extraschutzschild am linken Kanonenlager angebracht. Das Slide Mold gefertigte Zielfernrohr ist am Okular ausgehöhlt, so dass eine gewisse Tiefe erzeugt wird. Links am Kanonenschlitten wird die Seitenrichtkurbel angebracht, dahinter ein kleiner Abweiser, um den Richtschützen vor dem Kanonenrücklauf zu schützen. Die Höhenrichtkurbel setzt am linken Höhenrichtlager an. Hier ist ein feines Zahnsegment für die Höhenrichtung zu sehen. Linkes und rechtes Höhenlager nehmen die Zapfen des Kanonenschlittens auf. Letztere werden nicht geklebt, damit die Kanone in der Höhe beweglich bleibt. Am Boden ergeben die beiden Hälften den Schwenkzapfen, der dann ohne Klebstoff in das Schwenklager an der Radachse eingeführt wird. Das Schutzschild setzt an die beiden Höhenrichtlager an. Das Kanonenrohr selbst ist Slide Mold gespritzt mit schönem Mündungsfeuerdämpfer. In der Premium Edition liegt zusätzlich ein gedrehtes Aluminiumrohr mit separatem Mündungsfeuerdämpfer bei. Weiterhin gibt es einige 3D-gedruckte Teile. Da wäre die Rohrwischerstange, die an der Innenseite des linken Spreizholmes angebracht. Ein weiteres Teil ist eine Halterung unbekannter Natur, die am rechten Höhenrichtlager angebracht wird. Es gibt drei Patronenkästen, zwei geschlossen, einer offen mit drei oben sichtbaren Patronen. Dazu kommt eine ganze Menge separater Patronen und etliche Hülsen, die ausgehöhlt sind. Den Schluss macht ein kleiner Kasten, dessen Zweck sich mir nicht erschließt. Es gibt nur ein Naßschiebebild, das innen rechts am Schild angebracht wird und eventuell eine Schusstabelle darstellt. Dafür gibt es aber ohne Einheitszuweisung vier Bemalungsvorschläge, die sich aber größtenteils nur an der dem Feind zugewandten Seite des Schutzschildes unterscheiden. · Einfarbig Grün · Zweifarbig Grün mit braunen Streifen · Dreifarbig Grün mit braunen und sandgelben Flecken; letztere mit Punkten in Grün und Braun versehen wie später bei der deutschen Hinterhalttarnung · Einfarbig panzergrau Die Bauanleitung, ca. A5 groß, ist im Stil einer leicht angegilbten französischen Armeevorschrift gehalten. In Französisch und Englisch kann man etwas über das Geschütz erfahren. Dazu kommen vier Originalaufnahmen vom Einsatz in Schwarz-Weiß und etliche Farbfotos eines Originals im Panzermuseum Saumur. Es gibt Arbeitshinweise und Symbolerklärungen vor der Übersicht der beiden Spritzlinge und dem Naßschiebebild. Es gibt 36 Bauschritte, die immer wieder auf die Variationsmöglichkeiten hinweisen. Anzubringende Teile sind in einem anderen Farbton wiedergegeben als die bereits vorhandenen. Die Bemalungsvorschläge zeigen das Geschütz von vier Seiten. Farbangaben für die Bemalung und Verwitterung werden ausschließlich für AMMO by Mig Produkte gemacht, da die Bemalungsvorschläge von dort kommen. Ein kleines Zusatzblatt zeigt die Anbringung der 3D-gedruckten Rohrwischerstange und der Halterung am Schutzschild. Für die Räder, Kisten, Munition und Hülsen gibt es keine Anleitung, aber die Teile sind eigentlich selbsterklärend. Alle Achtung, mit was Dynamo Models hier aufwartet. „Klein, aber fein!“, kann man da sagen. Eine PaK außerhalb der üblichen Reihen, aber dennoch in vielen Variationen denkbar, da sie nicht nur zu Kriegsbeginn, sondern auch später noch eingesetzt und von Nationen wie Frankreich, Großbritannien und Deutschland
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