Ausgepackt-Archiv


MiniArt 35426
K-52 Trailer with Power Unit PE-95

Das Original:

Bei Ben Hur denkt man an das Buch aus dem Jahr 1880 oder den 1959 erschienenen Monumental-Film über einen Sklaven zu Zeiten Jesus, aber dieser war nur fiktiv, während der 1 Tonnen Lastanhänger der U.S. Streitkräfte im 2. Weltkrieg Wirklichkeit war. Im Lieferkatalog für US-Militärfahrzeuge ist er unter der Nummer G-518 zu finden. Er wurde von fast 30 verschiedenen Firmen produziert. Der Hauptproduzent war die Ben Hur Mfg. Co. in Milwaukee/Wisconsin, wodurch der Anhänger seinen Spitznamen bekam, noch bevor der Film erschien.

Es gab ihn in verschiedenen Varianten, die für Generatoren, Munition oder Wassertanks ausgelegt waren. In seiner Grundkonfiguration war er ein Lastanhänger mit Heckklappe. Er wurde sowohl offen als auch mit Spriegeln (und auch einer Plane darüber) eingesetzt. Als Zugfahrzeuge wurden häufig Lkw ab der ¾ Tonnen Klasse aufwärts eingesetzt wie die Dodge WC-Serie, die Chevrolet C-506 Serie und das Arbeitspferd der U.S. Armee Logistik, der 2 ½ Tonner GMC CCKW. Es wurden fast 260.000 dieser Anhänger produziert. Mit dem PE-95 Generator bekam er neben minimalen Umbauten wie Staukasten und Ersatzrad auch die Bezeichnung K-51

Der Bausatz:

Eigentlich kennen wir den Bausatz schon, denn er ist in dieser Konfiguration, abgesehen vom Zubehör, im Bausatz 35418 U.S Army K-51 Radio Truck with K-52 Trailer enthalten.

Der 260 x 162 x 35 mm große Karton mit Stülpdeckel zeigt auf dem Deckelbild einen am Strand auf seinem Stützrad abgestellten Anhänger mit teilweise abgenommenen Seitenwänden und dem Generator beladen. Im Karton befinden sich neben einer Bauanleitung 8 hellgraue Spritzlinge, 1 PE-Platine, 1 Kettchen und Decals. MiniArt packt die Spritzlinge alle zusammen in eine Klarsichttüte, so dass noch Platz im Karton ist. Die PE-Platine und das kleine Kettchen befinden sich in einem stabilen Kuvert aus Pappe. Da verbiegt sich so schnell nichts.

Wie nicht anders zu erwarten, kommen alle Teile im heutigen Standard – scharfe Details, sauber Guss, kein oder nur minimaler Grat und Auswerferspuren fast ausschließlich auf den Gießästen, das man gerade bei den großen Teilen wie Bodenplatte und Bordwänden gerne annimmt. Auf Teilen vorhandene Auswerferspuren befinden sich an Stellen, die nach dem Zusammenbau nicht mehr einzusehen sind.

Den Anhänger gibt es mittlerweile als 3 verschiedene Einzelmodelle. Eigentlich trägt er den Spitznamen Ben Hur, aber daher er zusammen mit dem K-51 eine bestimmte Aufgabe hat, trägt er die Bezeichnung K-52. Der Anhängeraufbau besteht aus Front, Seitenwänden und Bodenplatte. An der Bodenplatte sind die Querversteifungen bereits angegossen. Es müssen nur Teile für die Feststellbremse und die beiden Träger, die die Zuggabel bilden, samt U-Halteeisen noch angebracht werden. An den Seitenwänden sind bereits die seitlichen Rückstrahler, die konischen Anschlagfedern und die Blattfedern angegossen. Die Zurrösen für eine Plane und Halterungen für Brems-/Rücklichter und sind aus recht kleinen Fotoätzteilen. Die Brems-/Rücklichter sind wieder einfache Plastikteile. Man kann wählen, ob man nur die reinen Blechversteifungen anbringt oder die mit den angegossenen Seitenspriegeln. Die Seitenspriegel zeigen eine feine Holzstruktur und fantastische Verschraubungen. Wählt man die Spriegelvariante, werden weitere Fotoätzteile angebracht, in die dann die Front- und Heckspriegel eingesteckt werden. Vier leicht gewölbte Dachspriegel können zwischen den Seitenteilen angebracht werden. Man könnte dann auch eine selbst herzustellende Plane anbringen oder man nimmt einfach die aus dem Bausatz. Sie besteht aus 5 Teilen mit glaubhaftem Faltenwurf. Die Verschlussschlaufen für Front- und Heckplane sind aus PE dabei, die Zurrseile stellt man aus Draht oder Schnur selbst her. Die Teileauslegung erlaubt nur eine voll geschlossene Plane. Eine Teilöffnung z.B. am Heck wäre nett gewesen, um das Ladegut (zu dem ich noch komme) sehen zu können. An den Blattfedern wird das hintere, innere Lagerauge und die Aufnahmen für den Achsträger angeklebt. Die Achse ist ein Vierkantträger mit Befestigungsplatten und hervorragenden Sechskantmuttern. Auch die Bremstrommeln sind mit allen Details wiedergegeben. Es ist vorgesehen, die Bremstrommeln mittels Draht (nicht enthalten) mit dem Handbremsgestänge zu verbinden. Die 6-Lochfelgen der Räder sind durchbrochen dargestellt, die Radmuttern und -nabe sehr fein gestaltet. Auf den Reifenflanken, sowohl auf Außen- als auch Innenseite, treten deutlich in erhabenen Buchstaben und Zahlen die Markierungen U.S. Special ServiceMaster GripU.S. Army und die Reifengröße 7.50-20 hervor. Die Kotflügel sind einteilig ausgeführt und werden an den Seitenwänden angeklebt. Die Frontwand ist nur ein Teil, an das zwei Zurrösen angebracht werden. An der Heckklappe sind Rückstrahler und Verstärkungsbleche angegossen. Aus Fotoätzteilen werden zwei trapezförmige Griffe und zwei Zurrösen angebracht. Vom Prinzip her kann man die Heckklappe auch offen anbauen, aber dann sollte man die Riegel und Sicherungskettchen aus PE etwas modifizieren, so dass sie natürlich herunterhängen, denn es war sicherlich sehr selten (aber nicht unmöglich), dass die Stifte bei geöffneter Klappe in die Ösen an der Seitenwand eingesteckt waren. Für Front- und Rückseite gibt es Spriegel zum Einstecken. Hinten kann man sie auch weglassen. Es gibt genügend Fotos von Originalen, bei denen das fehlt. Die an der Zuggabel anzubringende Zugöse gibt es als vollständige Öse, wenn man den Anhänger an einen Lkw mit separatem Zugbolzen anhängen oder den Anhänger abgestellt darstellen will. Die geöffnete Öse verwendet man, wenn der Zugbolzen/-haken am Lkw geschlossen ist (wie es z.B. beim K-51 der Fall ist). Beim Stützrad hat man die Wahl zwischen einem Vollmetallrad und einem mit Luftreifen. Das Metallrad hat eine schöne Sternstruktur in der Felge, das Luftrad zeigt dafür ein schönes Profil. Stützrad lässt sich sowohl in Fahrstellung (hochgeklappt) als auch in Parkstellung (heruntergeklappt) bauen. Der Riegel für das Stützrad ist ein Fotoätzteil. Links und rechts der Spitze der Zuggabel werden mittels Plastikösen 15 mm lange Stücke des feinen Metallkettchen angebracht. An jedes Kettenende kommt ein Plastikhaken. Zum guten Schluss bringt man einen Draht (nicht enthalten) an, an dessen Ende man den Stecker für die Rückleuchten anbringt. Sofern man den Anhänger mit einem Lkw verbindet, sollte der Stecker dann in die Dose am Lkw gesteckt/-klebt werden. Das Ersatzrad findet seinen Platz unter der Ladefläche des K-52 Anhängers. Dafür gibt es eine PE-Halterung und -Riegel, ein Ersatzrad und einen Einbaugerätekasten am Spritzling Dc des PE-95 Generators. Der Gerätekasten benötigt die volle Breite des Anhängers. Eine Trennwand kommt in den Kasten. Die beim Original nach oben zu öffnende Klappe wird separat angebaut, mit Scharnieren, Riegeln und Vorhängeschlössern aus PE. Man könnte ihn ggfs. auch geöffnet bauen und Material dort hineinlegen (Eigenrecherche vorausgesetzt).

Der PE-95 Generator wird in den Anhänger eingebaut. Mit relativ wenigen Teilen ist dieser höchst detailgetreu und überzeugend dargestellt. Für die Instrumente und Beschriftungen kommen eine ganze Reihe kleiner Naßschiebebilder zum Einsatz. Auch PEs wie Haltegriffe sind zu verarbeiten. Alle Panele werden geschlossen gezeigt. Es wäre wohl ganz sexy gewesen, wenn das Innenleben wie der Willis Motor dabei gewesen wäre, mit Panelen zum Öffnen, aber auch so wird er ein Hingucker. Vier Kraftstoffkanister mit angegossenen Halterungen werden links und rechts des Generators auf dem Boden des Anhängers angebracht und mit Riemen aus Fotoätzteilen verzurrt. Jeder Kanister besteht aus je einer Hälfte, einem Griff und einem Ausgussdeckel.

Es gibt Naßschiebebilder (Decals) für 5 Anhänger und den Generator. Die Decals sind seidenmatt mit wenig Rand.

Version 1: United States Army Signal Corps, 1943

Version 2: Britische 8. Armee, Nordafrika 1943

Version 3: Unbekannte Einheit, Normandie Sommer 1944

Version 4: U.S. Marine Korps, Pazifik 1944/1945

Version 5: United States Army Signal Corps, europäischer Kriegsschauplatz Winter 1944/1945

Die 8-seitige Bauanleitung startet von Seite 2 mit der Teileübersicht und einer Farbtabelle mit Farbnummern für Vallejo, Mr. Color, AK RC, Mission Models, Ammo MiG und Tamiya Farben auf. Warnhinweise und Symbolerklärungen sind auf Seite 3 vor den Bauschritten zu finden. Davon gibt insgesamt 24, ergänzt durch Unterbauschritte, bis zum fertigen Modell. Die Bauschritte sind sinnvoll, logisch aufgeteilt und leicht verständlich und lassen aus meiner Sicht keine Frage offen. Sogar die exakten Durchmesser und Längen, für die aus Draht selbst herzustellenden Leitungen, sind enthalten. Hinweise auf die verschiedenen Decaloptionen sind eingebaut. Die letzte Seite zeigt farbige Abbilder des Anhängers in Seiten- und Heckansichten für die fünf Markierungsoptionen.

Die Preisspanne schwankt zwischen 18 und 22 Euro in Deutschland. Der Anhänger lässt sich vielseitig einsetzen und mit Beladung variiert das Aussehen. Ich kann ihn nur empfehlen!

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35426
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
November 2024
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
MiniArt Models
Polen

ca.20 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos:















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