MiniArt 35418 Das Original: Im Lieferkatalog für US-Militärfahrzeuge findet man unter der Nummer G 506 einen 1 ½ Tonnen Lkw, der dann von Chevrolet zwischen 1940 und dem endgültigen Kriegsende im August 1945 in der G 7100 Serie (anfangs G 4100) produziert wurde. Das Standardfahrgestell hatten einen Radstand von ca. 3,68 m (145 Zoll) und wurde für die meisten Varianten als Transport-, Kipp-, Kastenwagen und Kofferaufbau eingesetzt. Angetrieben wurde er von einem 62 kW (83 PS) 6-Zylinder Benzinmotor. Damit erreichte er eine Spitzengeschwindigkeit von bis 77 km/h. Wie es die Bezeichnung sagt, betrug die Zuladung bis 1,5 Tonnen. Insgesamt wurden über 150.000 dieser Lkw produziert und von den U.S. Streitkräften und seinen Verbündeten, insbesondere über das Land&Lease Abkommen, eingesetzt. Mit zusätzlicher Ausrüstung wurde er dann zu einem K-51 Fernmeldewagen, der meist einen K-52 Einachs-Anhänger mit aufgelastetem Generator für den benötigten Strom zog. Der Einachsanhänger trägt den Spitznamen Bei Ben Hur. Eigentlich denkt man da an das Buch aus dem Jahr 1880 oder den 1959 erschienenen Monumental-Film über einen Sklaven zu Zeiten Jesus, aber dieser war nur fiktiv, während der 1 Tonnen Lastanhänger der U.S. Streitkräfte im 2. Weltkrieg Wirklichkeit war. Im Lieferkatalog für US-Militärfahrzeuge ist er unter der Nummer G-518 zu finden. Er wurde von fast 30 verschiedenen Firmen produziert. Der Hauptproduzent war die Ben Hur Mfg. Co. in Milwaukee/Wisconsin, wodurch der Anhänger seinen Spitznamen bekam, noch bevor der Film erschien. Es gab ihn in verschiedenen Varianten, die für Generatoren, Munition oder Wassertanks ausgelegt waren. In seiner Grundkonfiguration war er ein Lastanhänger mit Heckklappe. Er wurde sowohl offen als auch mit Spriegeln (und auch einer Plane darüber) eingesetzt. Als Zugfahrzeuge wurden häufig Lkw ab der ¾ Tonnen Klasse aufwärts eingesetzt wie die Dodge WC-Serie, die Chevrolet C-506 Serie und das Arbeitspferd der U.S. Armee Logistik, der 2 ½ Tonner GMC CCKW. Es wurden fast 260.000 dieser Anhänger produziert. Der PE-95 Generator wurde von einem Willis Motor angetrieben und lieferte 10 kW bei 120/240 Volt den Strom z.B. für eine Funkanlage. Oftmals wurde er in einen K-52 Anhänger eingebaut. Der Bausatz: Einen G 7105 / G 506 Kastenwagen in militärischer und ziviler Version hat MiniArt bereits den Modellbauern beschert. Aber wie bei Pralinen ist er mit Füllung noch besser. Der vorliegende Bausatz ist eigentlich ein 4-in-1 Modell, denn im Karton finden sich Teile, die es mittlerweile auch als vier einzelne Modelle (35405 U.S. Army G7105 4x4 1,5 t Panel Delivery Truck, 35455 U.S. Radio Set SCR-299, 35443 G-518 US 1 ton Cargo Trailer Ben Hur w/Canvas, 35662 Generator PE-95 with Fuel Tanks oder die letzten beiden unter 35426 K-52 Trailer with Power Unit PE-95) gibt. Der Karton mit Stülpdeckel ist 385 x 240 x 90 mm groß und enthält 25 hellgraue, einen Klarsichtspritzling, 1 PE-Platine, 1 Metallkette, Decals und eine Bauanleitung. MiniArt packt die Spritzlinge alle zusammen in eine Klarsichttüte. Der Klarsichtspritzling und die Decals sind noch einmal gesondert in eine kleinere Klarsichttüte geschützt eingepackt. Zudem befindet sich die PE-Platine gemäß MiniArt Standard in einem stabilen Kuvert aus Pappe. Da verbiegt sich so schnell nichts. MiniArt ist bereits bekannt für seine scharfen Details, sauberen Guss, keinen oder nur minimalen Grat und Auswerferspuren fast ausschließlich auf den Gießästen. Auf Teilen vorhandene Auswerferspuren befinden sich an Stellen, die nach dem Zusammenbau nicht mehr einzusehen sind. Kratzer- und schlierenfreie Klarsichtteile und feinste PE-Teile sind im Bausatz enthalten. Da auch der Kastenwagen das gleiche Fahrgestell wie die Pritschen-Lkw besitzt, ist es nicht verwunderlich, dass die Bestandteile genauso aufgebaut sind. Leiterrahmen ist in Längs- und Querträger aufgeteilt. Eindeutige Ansatzpunkte werden es ermöglichen, die Teile verzugsfrei zusammenzubauen. Grad an den Längsträgern sind bereits viele Details wie Nieten und Haltebleche angegossen. Die Feder der Anhängekupplung ist zwar massiv und einfach gehalten, erfüllt aber voll und ganz seinen Zweck. Der Zughaken ist geschlossen. Wer einen Anhänger anhängen möchte, muss etwas mit der Zugöse des Anhängers tricksen, es sei denn, man hat einen Anhänger von MiniArt, der gleich mit zwei Zugösen (einer geschlossenen und einer offenen) kommt. Mehr dazu später. Die beiden hinteren Stoßfänger sind aus PE. Um diese in Form zu biegen, gibt es eine Plastikschablone am Spritzling Fd. Die vordere Stoßstange besteht aus einem großen U-Träger mit Nieten außen. Auf dem Träger werden zwei Abschlepphaken aus Plastik und ein PE-Winkel mit Loch für die Starterkurbel angebracht. Die Blattfederpakete beider Achsen sind fein ausgeführt, jedes Federblatt ist erkennbar. Die Achsen werden mittels separater Klammern und Verschraubungen an den Federpaketen angebracht. Pro Achse gibt es zwei Stoßdämpfer, die aus längsliegenden Zylindern und Winkelgestänge bestehen. Da auch der G7105 allradgetrieben war, hat jede Achse ein sehr schönes Differentialgehäuse mit Verstärkungsrippen und Öleinfüllschraube. Natürlich bekommt die Vorderachse das Lenkgestänge, das aber von der Teileauslegung nur für Geradeausfahrt vorgesehen ist. Für den Lenkeinschlag ist der Modellbauer selbst gefordert. Der große Tank zeigt sogar seine Ablassschraube und findet mit seinen Aufhängungen seinen Platz zwischen den Längsträgern vor der Hinterachse. Die Aufhängungen werden mit PEs weiter aufgewertet. Auch der Bremskraftverstärker, der aus sechs Teilen zusammengesetzt wird, wird innen an den rechten Längsträger angebracht. Die Batteriehalterung ist aus PE und kommt außen an den rechten Längsträger. Die Batterie ist so schön gestaltet, dass es schmerzhaft wird, den Batteriedeckel darüber zu befestigen. Das fantastisch wiedergegebene Verteilergetriebe wird mit zwei extra Haltern am mittleren Querträger angebracht und zwei schöne Kardanwellen mit separaten Gelenken zu den Differentialgetrieben hin verbinden die Achsen mit dem Getriebe. Es gibt sechs Räder, zwei Vorderräder und Doppelbereifung hinten. Das Reifenprofil ist glaubhaft wiedergegeben, die Reifenflanken zeigen gestochen scharf in erhabenen Buchstaben und Zahlen die Aufdrucke „U.S. Special Service“, „U.S. Army“, „Master Grip“ und „7.50-20“. Die Aufdrucke sind auf den Flanken aller Reifen zu sehen. Dazu kommen alle Radmuttern an den Felgen. Jedes Rad hat die Bremstrommeln und Radnaben extra. Es gibt kein Ersatzrad, keine Halterung dafür, die beim einfachen Kastenwagen angebracht war. Der Motor ist ein Modell im Modell. Der 6-Zylinder Benzinmotor lässt an Details nichts fehlen. Der Motorblock mit Zylinderkopf besteht aus zwei Hälften, unten wird die extra tiefe Ölwanne angesetzt, oben kommt die Kipphebelabdeckung aufgebaut, die zudem noch einen extra Luftfilter erhält. Luftansaugkanal, Motorregler, Vergaser und Luftfilter werden zu einer Einheit zusammengesetzt. Der Luftfilter ist innen hohl und sein Deckel mit Flügelschraube wird separat angebaut und birgt auch eine Chance für eine Wartungsszene wie Luftfilterwechsel. Sinnigerweise wird die Hupe, die noch aufgebohrt werden soll, mittels eines PE-Teiles auf den Luftansaugkanal gesetzt. Der Auspuffkrümmer kommt unter den Ansaugkanal. Der Auspuff ist zweiteilig. Ein PE-Teil muss zylindrisch gebogen werden und stellt dann die Hülle des Schalldämpfers dar. Zwei weitere PE-Teile dienen als Halterungen für das Endrohr. Auf der anderen Seite wird ein langer Öleinfüllstutzen samt PE-Halterung, Zündspule, Zündverteiler und Kraftstoffpumpe angebracht. Die Motorfront bekommt noch einen Gehäusedeckel, Kühlwasserpumpe mit Zulaufschlauch zum Motor, Thermostat mit Ablaufschlauch vom Motor und einen Keilriemen mit drei Riemenscheiben. An die linke Riemenscheibe setzt dann der Generator (die Lichtmaschine) mit extra Lüfterrad an, an die obere Riemenscheibe der Kühlerpropeller. Die Kühlrippen des Kühlers sind sehr fein wiedergegeben. Die Schläuche zwischen Kühler und Motor sind auch im Bausatz. Ein V-förmiges Stützgestänge verbindet den Kühler mit der Motortrennwand. Leider ist dieses Gestänge beim ungeschützten Transport gebrochen, so dass ich es durch Draht ersetzen werde. (Im regulären Bausatz sollte solch ein Bruch nicht vorkommen.) Die Kupplungsglocke besteht aus drei Teilen, der Anlasser wird daran angesetzt. Das Schaltgetriebe ist zwar sehr klein, aber dennoch sehr detailreich. Eine kurze Kardanwelle verbindet dann das Schalt- mit dem Verteilergetriebe. Neben der Kardanwelle bringt man das Schaltgestänge für das Verteilergetriebe an. Ebenso detailliert geht es beim Aufbau mit integriertem Fahrerhaus weiter. Der Fahrzeugboden besteht aus einem Teil und beinhaltet Fahrer- und Laderaumboden. An der Unterseite sind sechs Querleisten samt Befestigungsnieten angegossen. Ein kleine Aussparung gibt an, wo das Einfüllrohr des mittig im Rahmen liegenden Tanks angebracht wird. Die Längsbretter des Bodens zeigen auch innen eine feine Holzstruktur und Längsleisten, die die Lücken zwischen den Brettern abdichten und genau dort Nietenköpfe haben, wo die Querleisten der Unterseite genietet sind. Anstelle einer durchgehenden Sitzbank wie bei der Pritschenversion gibt es zwei einzelne Sitze mit separater Rückenlehne und äußerem Seitenteil. Sie sehen etwas „glatt“ aus, aber… das ist beim Original genau so! Getriebeschalthebel, zwei Allradschalthebel, Feststellbremshebel und natürlich alle Pedale sind da. Das Armaturenbrett mit Anzeigen und Bedienknöpfen bekommt 5 Decals für die Anzeigen und zwei Typschilder. Die innere Lenkstange wird am Armaturenbrett angebracht. Das Lenkrad hat an der Rückseite Riffelungen für bessere Griffigkeit, die auch im Modell sehr gut wiedergegeben sind. Am Innenfutter des Daches wird ein Rückspiegel und zwei Typschilder-Decals angebracht. Die Türen, die geöffnet oder geschlossen angebaut werden können, bekommen auch ein Innenfutter plus Türgriff und Fensterkurbel. Die Klarsichtscheiben der Türen können wohl auch ganz oder teilweise heruntergekurbelt eingebaut werden. An der Fahrertür wird mittels PE-Teile ein Außenspiegel angebracht. Dies ist so aufgebaut, dass man den Außenspiegel auch angeklappt anbringen könnte wie bei einem abgestellten oder zur Verladung vorbereiteten Fahrzeug. Auch bei der geteilten Windschutzscheibe hat man die Wahl zwischen geschlossen und geöffnet. Man muss nur die Ausstellhebel aus PE entsprechend positionieren. Bei den Scheibenwischern kann man zwischen Plastik und PE wählen. Zum Motor hin an die Trennwand des Fahrerhauses kommen mehrere Anbauteile, deren Zweck sich mir aber nicht erschließt. Die Seitenbleche der Motorhaube zeigen in erhabenen Buchstaben den „Chevrolet“ Schriftzug und fein durchbrochene Kühlrippen. Beim Kühlergrill hat man die Wahl zwischen dem frühen, schlangenförmigen und dem späteren, geraden Kühlergrill. Die Kühlergrills sind sowohl in Plastik als auch in PE vorhanden. Je nachdem, welchen man davon wählt, muss man auch die passenden Seitenteile nehmen, wie die Bauanleitung sehr deutlich aufführt ist. Die Motorhaube selbst kann man geschlossen oder offen, mittels eines PE-Hebels gestützt, anbauen. Die dazugehörigen Haubenriegel müssen dann nur entsprechend anders positioniert werden. Die Lampenschutzgitter bilden mit ihrer Verbindung den Rahmen für den Kühlergrill. Für beide PE-Teile gibt es Biegeschablonen am Spritzling Fd. Die Kotflügel beinhalten die Triffbleche für Fahrer/Beifahrer, die sich auf zwei am Rahmen befestigten Bügeln abstützen. Die Scheinwerfer auf den Kotflügeln bestehen aus den hohlen Lampenkörpern und fein geriffelten Scheinwerfergläsern. Daneben finden Begrenzungsleuchten aus Plastik ihren Platz. Verwendet man die Plastikkühlergrills, wird angegeben, dass man den zusätzlichen Schutzbügel auf der linken Seite außer für die Version 4 entfernt, aber selbst für die Version 4 konnte ich den Anbau des zusätzlichen Tarnscheinwerfers, der den Schutzbügel erfordern würde, nicht finden. Der weitere Aufbau besteht den großen Seitenteilen, dem Dach und der zweiflügeligen Hecktür. Innen wird das Dach mit sechs Querträgern verstärkt und eine Deckenleuchte aus Klarsichtmaterial angebracht. Die Seitenteile werden mit Innenfuttern verstärkt. Rechts außen wird der Tankeinfüllstutzen angebracht, links die Ersatzradhalterung mit dem Ersatzrad. An den hinteren Rundungen werden Rückstrahler und Rückleuchten angebracht. Halterungen dafür und die Rückstrahler sind aus PE-, die Rückleuchten aus Klarsichtmaterial. Die seitlichen Rückstrahler sind außen an die Seitenwände oberhalb der hinteren Radkästen bereits angegossen. Die zwei Flügel der Hecktür bekommen ein Innenfutter, in das die halbovalen, glasklaren Heckfenster eingesetzt werden. Auch gibt es zwei Handgriffe und Türdämpfer. Letztere sollen bei geöffneten Türen selbsthergestellte Stützstangen aus Draht oder heißgezogenem Plastik bekommen, die sich an kleinen PE-Anschlägen am Türrahmen abstützen. Nur die rechte Hecktür bekommt einen Öffnergriff, außen aus Plastik, innen aus PE. Auch die hinteren Kotflügel (Radkästen) haben eine Art Trittblech angegossen, die dann in einer Linie mit den vorderen Trittblechen stehen werden. Da der Kastenwagen als Funkwagen dient, sind noch viele weitere Teile für diesen Zweck vorhanden. Linksseitig ist im Trittblech eine Einbuchtung für ein Ersatzrad vorhanden, aber statt einem Ersatzrad wird ein Stauschrank angebracht, der die Einbuchtung überdeckt. Im Schrank wird ein Ablagebrett angebracht, auf ihm ein genietetes PE-Blech, die Tür kann offen oder geschlossen angebaut werden. Türriegel und Vorhängeschloss sind aus Fotoätzteilen. Einen baugleichen Schrank bringt man auf der rechten Seite an, nur das der Türanschlag gespiegelt ist. Es wäre schön, wenn es paar Teile oder wenigstens Info dazu gäbe, was in den Schränken gelagert wurde, damit man bei offener Tür nicht in einen leeren Schrank schaut. An der nach hinten gewandten Seite des rechten Schrankes wird die Pionierwerkzeughalterung angebracht, wie man sie von vielen U.S. Lkw kennt. Die Werkzeuge (Spitzhacke, Hakenstil, Schaufel und Axt) werden mittels PE-Halterungen und -schlaufen angebracht. So ziemlich zum Heck hin werden beidseitig Bolzen angebracht, die als Drehachse für die großen Kabeltrommeln dienen. In den Trommeln sind Rillen zu erkennen, die wohl den feinen Draht darstellen sollen. Ein PE-Kettchen mit Haken sichert die Trommeln an den Seiten. Es gibt drei Antennenfüße, je einer aus Plastik und PE an jeder Seite an der Dachkante zwischen Schrank und Kabeltrommel angebracht und einer fast mittig auf dem Dach. Für diesen Fuß gibt es alternative Teile, ein gerades bei aufgerichteter Antenne und ein gebogenes bei abgespannter Antenne. Zum Abspannen gibt es ein weiteres Teil, das mittels Draht an Dachösen und der Antenne angebracht wird. Den Draht, auch den für die drei Antennen, muss man selbst beibringen. Eine Längenangabe wäre nett gewesen. So muss man selbst recherchieren. Hinter der Dachantenne ist Platz für einen Dachlüfter mit feinen Lamellen. So richtig geht es aber im Innenraum ab, wo die Funkausrüstung untergebracht ist. Es gibt auf der rechten Seite eine Sitzbank mit 4 Sitzpolstern, darüber ein Schrank mit Seitentüren mit Sicherungsketten aus PE. Die umfangreiche Funkausrüstung besteht aus einem großen Geräteschrank mit Knöpfen, Anzeigen und Lüftungslamellen. Daneben kommt eine Art Tisch, der Lautsprecher, Leselampe, verschiedene Funk- und sonstige Geräte aufnimmt. Die Funkgeräte sind hochdetailliert. Man hat den Eindruck, dass absolut nichts vergessen wurde, aber das seht Euch besser auf den Bildern an. Schade, dass es keine Decals für die Anzeigen gibt, sondern nur Typschilder und Beschriftungen. Zumindest sind Handgriffe, die bei vielen Herstellern geschlossen angegossen sind, als offene PE-Teile dabei. Den Anhänger im Bausatz gibt es mittlerweile als 3 verschiedene Einzelmodelle, aber nur der Anhänger in diesem Set deckt alle Features der einzelnen ab. Eigentlich trägt er den Spitznamen Ben Hur, aber daher er zusammen mit dem K-51 eine bestimmte Aufgabe hat, trägt er die Bezeichnung K-52. Der Anhängeraufbau besteht aus Front, Seitenwänden und Bodenplatte. An der Bodenplatte sind die Querversteifungen bereits angegossen. Es müssen nur Teile für die Feststellbremse und die beiden Träger, die die Zuggabel bilden, samt U-Halteeisen noch angebracht werden. An den Seitenwänden sind bereits die seitlichen Rückstrahler, die konischen Anschlagfedern und die Blattfedern angegossen. Die Zurrösen für eine Plane und Halterungen für Brems-/Rücklichter und sind aus recht kleinen Fotoätzteilen. Die Brems-/Rücklichter sind wieder einfache Plastikteile. Man kann wählen, ob man nur die reinen Blechversteifungen anbringt oder die mit den angegossenen Seitenspriegeln. Die Seitenspriegel zeigen eine feine Holzstruktur und fantastische Verschraubungen. Wählt man die Spriegelvariante, werden weitere Fotoätzteile angebracht, in die dann die Front- und Heckspriegel eingesteckt werden. Vier leicht gewölbte Dachspriegel können zwischen den Seitenteilen angebracht werden. Man könnte dann auch eine selbst herzustellende Plane anbringen oder man nimmt einfach die aus dem Bausatz. Sie besteht aus 5 Teilen mit glaubhaftem Faltenwurf. Die Verschlussschlaufen für Front- und Heckplane sind aus PE dabei, die Zurrseile stellt man aus Draht oder Schnur selbst her. Die Teileauslegung erlaubt nur eine voll geschlossene Plane. Eine Teilöffnung z.B. am Heck wäre nett gewesen, um das Ladegut (zu dem ich noch komme) sehen zu können. An den Blattfedern wird das hintere, innere Lagerauge und die Aufnahmen für den Achsträger angeklebt. Die Achse ist ein Vierkantträger mit Befestigungsplatten und hervorragenden Sechskantmuttern. Auch die Bremstrommeln sind mit allen Details wiedergegeben. Es ist vorgesehen, die Bremstrommeln mittels Draht (nicht enthalten) mit dem Handbremsgestänge zu verbinden. Die 6-Lochfelgen der Räder sind durchbrochen dargestellt, die Radmuttern und -nabe sehr fein gestaltet. Auf den Reifenflanken, sowohl auf Außen- als auch Innenseite, treten deutlich in erhabenen Buchstaben und Zahlen die Markierungen U.S. Special Service, Master Grip, U.S. Army und die Reifengröße 7.50-20 hervor. Die Kotflügel sind einteilig ausgeführt und werden an den Seitenwänden angeklebt. Die Frontwand ist nur ein Teil, an das zwei Zurrösen angebracht werden. An der Heckklappe sind Rückstrahler und Verstärkungsbleche angegossen. Aus Fotoätzteilen werden zwei trapezförmige Griffe und zwei Zurrösen angebracht. Vom Prinzip her kann man die Heckklappe auch offen anbauen, aber dann sollte man die Riegel und Sicherungskettchen aus PE etwas modifizieren, so dass sie natürlich herunterhängen, denn es war sicherlich sehr selten (aber nicht unmöglich), dass die Stifte bei geöffneter Klappe in die Ösen an der Seitenwand eingesteckt waren. Für Front- und Rückseite gibt es Spriegel zum Einstecken. Hinten kann man sie auch weglassen. Es gibt genügend Fotos von Originalen, bei denen das fehlt. Die an der Zuggabel anzubringende Zugöse gibt es als vollständige Öse, wenn man den Anhänger an einen Lkw mit separatem Zugbolzen anhängen oder den Anhänger abgestellt darstellen will. Die geöffnete Öse verwendet man, wenn der Zugbolzen/-haken am Lkw geschlossen ist (wie es beim K-51 der Fall ist). Beim Stützrad hat man die Wahl zwischen einem Vollmetallrad und einem mit Luftreifen. Das Metallrad hat eine schöne Sternstruktur in der Felge, das Luftrad zeigt dafür ein schönes Profil. Stützrad lässt sich sowohl in Fahrstellung (hochgeklappt) als auch in Parkstellung (heruntergeklappt) bauen. Der Riegel für das Stützrad ist ein Fotoätzteil. Links und rechts der Spitze der Zuggabel werden mittels Plastikösen 15 mm lange Stücke des feinen Metallkettchen angebracht. An jedes Kettenende kommt ein Plastikhaken. Zum guten Schluss bringt man einen Draht (nicht enthalten) an, an dessen Ende man den Stecker für die Rückleuchten anbringt. Sofern man den Anhänger mit einem Lkw verbindet, sollte der Stecker dann in die Dose am Lkw gesteckt/-klebt werden. Das wegen der außen angebrachten, seitlichen Schränke am K-51 fehlende Ersatzrad findet einen neuen Platz unter der Ladefläche des K-52 Anhängers. Dafür gibt es eine PE-Halterung und -Riegel und ein anderes Ersatzrad am Spritzling Dc des PE-95 Generators. Der PE-95 Generator wird in den Anhänger eingebaut. Mit relativ wenigen Teilen ist dieser höchst detailgetreu und überzeugend dargestellt. Für die Instrumente und Beschriftungen kommen eine ganze Reihe kleiner Naßschiebebilder zum Einsatz. Auch PEs wie Haltegriffe sind zu verarbeiten. Alle Panele werden geschlossen gezeigt. Es wäre wohl ganz sexy gewesen, wenn das Innenleben wie der Willis Motor dabei gewesen wäre, mit Panelen zum Öffnen, aber auch so wird er ein Hingucker. Zum Generator gehört ein Gerätekasten, der die volle Breite des Anhängers benötigt. Eine Trennwand kommt in den Kasten. Die beim Original nach oben zu öffnende Klappe wird separat angebaut, mit Scharnieren, Riegel und Vorhängeschloss aus PE. Man könnte ihn ggfs. auch geöffnet bauen und Material dort hineinlegen (Eigenrecherche vorausgesetzt). Vier Kraftstoffkanister mit angegossenen Halterungen werden links und rechts des Generators auf dem Boden des Anhängers angebracht und mit Riemen aus Fotoätzteilen verzurrt. Jeder Kanister besteht aus je einer Hälfte, einem Griff und einem Ausgussdeckel. Es gibt Naßschiebebilder (Decals), die Armaturenblätter und Typschilder und Markierungen für 5 Fahrzeuge, den Anhänger, die Funkgeräte und den Generator enthalten. Sie sind seidenmatt mit wenig Rand.
Die 28-seitige Bauanleitung listet auf dem Deckblatt ein paar Merkmale des Bausatzes auf. Seite 2 zeigt die Bemalungs- und Markierungsanleitung für den ersten Zug, Seite 3 die für den Generator und die Funkanlage. Hier befindet sich auch die Farbtabelle mit Farbnummern für Vallejo, Mr. Color, AK RC, Mission Models, Ammo MiG und Tamiya Farben. Die Teileübersicht finden wir auf den Seiten 4 und 5. Dort sind auch Warnhinweise und Symbolerklärungen zu finden. Es gibt insgesamt 67 Bauschritte für das Fahrzeug mit der Funkanlage, ergänzt durch Unterbauschritte und Detailbemalungshinweise, bis zum fertigen Modell. Die Bauschritte sind sinnvoll, logisch aufgeteilt und leicht verständlich und lassen aus meiner Sicht keine Frage offen. Hinweise auf die verschiedenen Decaloptionen sind eingebaut. Für den Anhänger und den Generator gibt es 20 separate Bauschritte. Auf den letzten 4 Seiten sind dann die Bemalungs- und Markierungsanleitungen für 4 weitere Züge. Ein Hammerbausatz! Nichts für einen Wochenendbau, sondern für lange, genüssliche Bastelabende. Eine Teileorgie sondergleichen, die so gut wie jedes Detail berücksichtigen und ein Kunstwerk versprechen. Anfänger können mal durch die Bauanleitung zoomen und sich Appetit für die Zukunft holen, aber sollten, ob der der komplexen und oft auch kleinen Teile und der Fotoätzteile doch lieber die Finger von diesem Bausatz lassen. Der Preis schwankt in Deutschland zwischen 56 und 74 Euro.
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