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Vespid VS720022

Jagdpanzer 38(t) Hetzer Early Production

Nach spät kommt früh. Jedenfalls was die Versionen des Jagdpanzer 38(t) beim Hersteller Vespid Models angeht.

Mit der Bausatz-Nr. VS720022 beschert uns Vespid Models nach der späten Variante (Bausatz-Nr. VS720021) nun den „Jagdpanzer 38(t) Hetzer Early Production“ im Maßstab 1:72 Was verbirgt sich hinter der Bausatzbezeichnung?

Vespid-Models präsentiert uns hier die frühe bzw. erste Produktionsvariante des Jagdpanzer 38, so wie er ab Juli 1944 gebaut wurde.

Der Jagdpanzer 38 war ein zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Protektorat Böhmen und Mähren entwickelter und gebauter leichter Jagdpanzer.

Für diesen Panzer wurden zwar viele Teile des tschechischen Panzerkampfwagens 38(t) verwendet, wenngleich der Großteil der Konstruktion, wie z.B. die Wanne vollständig neu entwickelt wurden. Daher entfiel bei Einführung auch die ursprünglich vorgesehene Zusatzbezeichnung (t) für Fahrzeuge aus tschechischer Produktion.

Bewaffnet war dieser nur 16 Tonnen schwere Jagdpanzer mit der gleichen 7,5cm PaK 39 L/48 die im Jagdpanzer IV zum Einsatz kam. Als Zweitbewaffnung diente ein MG 34 oder MG 42 auf dem Dach des Panzerkastenoberteils, das in einer von innen zu bedienbaren Lafette um nahezu 360 Grad drehbar montiert war.

Die günstige Formgebung von schräg stehenden Panzerplatten sorgte dafür das die vierköpfige Besatzung doch sehr beengt im Kampfraum untergebracht war.

Angetrieben wurde der Panzer von einem Praga Benzinmotor mit 7.754ccm³ und einer Leistung von 160 PS.

Insgesamt wurden von diesen Fahrzeugen bis Ende des Krieges knapp 2600 Stück in verschiedenen Versionen produziert.

Hier im Modell ist eine frühe Version dargestellt.

Die Unterschiede betreffen unter anderem „Vereinfachungen“ bei späteren Versionen in der Produktion bzw. Verbesserungen an der Grundkonstruktion.

Bei dieser frühen Variante kommt u. a. eine größere und damit schwerere Blende gegenüber späteren Varianten zum Einsatz. Der Krümmer für den Auspuff war noch gegossen und es gab eine Ummantelung des Auspufftopfes. Auch hatten die Spannräder noch 12 statt später nur 4 Bohrungen. Bei den Laufrollen wurden anfangs noch mehr wie die späteren 16 Schrauben / Bolzen verwendet. Die Kette war schmaler wie bei späteren Modellen. Auch wurde der Fahrersichtblock im Nachhinein nochmal verändert

Wie schon bei der Durchsicht der späten Variante erwartet, wird die frühe Version in diesem Bausatz durch „Wahlteile“ bzw. gesonderte Spritzlinge dargestellt.

Schauen wir mal in den Karton, was der Bausatz zu bieten hat.

Im kleinen Stülpkarton (26 x 16 x 5cm) erwartet uns der folgende Inhalt:

-       1x zwölfseitige Bauanleitung mit 13 Baustufen und 2 Farb- und Markierungsvarianten

-       1 Spritzling (A) in grauem Kunststoff mit Teilen u.a. für Unterwanne, Rollenwagen, Blende, Kanone, Luken, etc.

-       1 Spritzling (B) in grauem Kunststoff mit Teilen u.a. für Panzerkastenoberteil, Triebrädern, Kettenblechen, etc.

-       1x Spritzling (C) in grauem Kunststoff mit Laufrollen und Kanonenblende

-       2x Spritzling (D) in grauem Kunststoff mit Kettenteilen

-       1 gedrehtes Alurohr für die Kanone

-       1 Stahlseil

-       1 Fotoätzplatine (PE) mit Teilen u.a. für Kettenschürzen, Griffe, Lüftergräting, etc.

-       1 Decalbogen mit 2 Farb- und Markierungsvarianten

Die fünf Spritzlinge sind wie gewohnt übersichtlich aufgeteilt und alle Bauteile lassen sich schnell finden. Auch die Detaillierung und Gravierung der einzelnen Bauteile ist wiedermal sehr fein ausgeführt und hinterlässt einen sehr positiven Eindruck.

Angüsse sind so gewählt, dass man diese gut entfernen kann. Hier und da muss man an kleineren Bauteilen mit mehr Vorsicht vorgehen um diese beim Abtrennen nicht zu beschädigen. Auf den Bauteilen sind keine nennenswerten Auswerfermarken auf später sichtbaren Stellen zu finden. Fischhäute oder Grate sind auch Fehlanzeige.

Die nahezu einteilige Unterwanne und der fast komplett zusammengefügte obere Panzerkasten machen eine saubere passende Montage dieses doch sehr kleinen Fahrzeuges einfach. Die Oberflächen und Verschraubungen der Lauf- und Treibräder wissen zu gefallen. Auch die hervorragend umgesetzte Gussstruktur der Blende und die Ausführung der Schweißnähte sind besonders erwähnenswert.

Bei den Ketten handelt es sich um eine bekannte Kombination aus Segment- und Einzelkettengliedern und diese sind von Innen und außen gut detailliert. Der Clou ist hier der angedeutete Durchhang beim oberen langen Segment. Für den Bereich der Rundungen an Antriebs- und Spannrad sind Einzelglieder vorgesehen.

Die Abschleppseile sind aus Stahlseil und müssen mit den Seilkauschen komplettiert werden, wo dafür schon Öffnungen an den Teilen vorhanden sind.

Das beiliegende Alurohr für die Panzerabwehrkanone 39 wertet den Bausatz zusätzlich auf, wobei alternativ auch das nicht minder gute einteilige Plastikrohr des Bausatzes verwendet werden könnte.

Beide Besatzungsluken auf dem Oberbau können wie bei der späten Variante offen oder geschlossen dargestellt werden.

Fotoätzteile (PE) sind relativ viele zu verbauen. Der Einsatz ergibt aber hier durchaus Sinn. Viele kleinere Teile (z.B. Griffe) werden dadurch in ihrer Filigranität noch weiter hervorgehoben und andere Bereiche wie z.B. die Kettenschürzen durch die maßstäbliche Materialdicke korrekter als mit Plastikteilen wiedergegeben.

Die Nasschiebebilder (Decals) kommen, wie beim Hersteller bekannt, auf einem hellblauen Trägerpapier daher, worauf man gut die einzelnen Elemente finden kann. Augenscheinlich sind diese sauber und ordentlich ohne Versatz gedruckt.

Zweisprachig in Englisch und Chinesisch ist die Bauanleitung ausgelegt. Sie ist klein aber trotzdem von der Darstellung übersichtlich und aaussagekräftig.

Mit einer kleinen Ausführung des Deckelbildes beginnt die Anleitung, gefolgt von einer Erläuterung der Piktogramme und allgemeinen Arbeitshinweise. Auf Seite 2 befindet sich eine Übersicht der im Bausatz enthaltenen Spritzlinge, separaten Teile, Ätzteilen, Decals, etc. Hier findet man im unteren Teil eine Übersicht der vorgeschlagenen zu verwendenden Farben. Die Farbangaben beziehen sich hierbei auf die Hersteller Mr. Hobby, Hobby Color, Humbrol und Tamiya.

Der eigentliche Bau des Modells startet dann in der Anleitung ab Seite 3. Insgesamt sind 13 Baustufen zu bewältigen. Pro Baustufe wird anhand von größtenteils schwarz-weißen 3D-Zeichnungen Schritt für Schritt der Weg zum fertigen Modell dargestellt bzw. erklärt. Für ein Kettenfahrzeug typisch wird mit der Montage der Laufwerksteile an der einteiligen Unterwanne begonnen. In Baustufe 4 werden dann die Segmentketten montiert. Die Außen- aber auch Innendetaillierung der Ketten weiß zu gefallen. Ab Baustufe 5 beschäftigt man sich mit dem Panzerkastenoberteil. Hier zuerst mit der Motorabdeckung, wo auch die ersten Fotoätzteile für Griffe und Lüftergräting verbaut werden müssen. In den folgenden Baustufen werden weitere Teile des Oberbaus komplettiert und schließlich in Baustufe 7 die Hauptbewaffnung eingebaut. Die Richtoptik und das Rohr der PaK 39 sind verbunden und können bei vorsichtigem Umgang mit Kleber parallel seitlich bewegt werden. Nach Anbringung der Werkzeuge, etc. auf den Kettenschulterblechen werden diese mit Oberbau und Unterwanne in Baustufe 10 verklebt. Danach folgen dann weitere Anbauteile wie z.B. der Auspuff und Anschlagpunkte für Abschlepphaken an der Wanne und natürlich in Baustufe 12 das von innen bedienbare Rundumfeuer-MG. Zu guter Letzt werden in der letzten Baustufe (13) noch die Kettenschürzen aus maßstäblich gut passenden PE-Teilen ergänzt und schon ist der der kleine Jagdpanzer bereit zur Lackierung.

Den Abschluss der Bauanleitung bilden dann noch die zwei Markierungs- bzw. Bemalungsvarianten gefolgt von einer Seite mit anderen verfügbaren Bausätzen des Herstellers.

Folgende Farb- und Markierungsvarianten sind dargestellt:

1. Fahrzeug “CHWAT” (Klinge), der polnischen Armia Krajowa (Landesarmee / Heimatarmee), Dreifarbtarnung aus dunkelgelb, oliv grün und rotbraun, unbekannte Einheit, unbekannter Zeitpunkt, unbekannter Ort

2.  Fahrzeug-Nr. 114, Dreifarbtarnung aus dunkelgelb, oliv grün und rotbraun, unbekannte Einheit, unbekannter Zeitpunkt, unbekannter Ort

Mein Fazit:

Toll das Vespid Models eine weitere Variante diesen kleinen aber sehr feinen Jagdpanzers auf den Markt bringt.

Feinste Oberflächendetails wie z.B. die Gußstruktur der Blende, oder die Schweißnähte, gekonnt eingesetzte PE-Teile, sind alles Highlights dieses Bausatzes.

Qualität und Detaillierung sind wie schon von Vespid Models gewohnt, auch hier wieder auf sehr hohen Niveau. Aufgrund der vielen kleinen Bauteile und auch Fotoätzteile ist dies definitiv kein Bausatz für Anfänger, mit entsprechender Erfahrung im Umgang mit Fotoätzteilen wird man hier aber zu einem tollen Ergebnis kommen.

Preislich ist der Bausatz für das dargebotene Qualitätsniveau und den enthaltenen Materialmix vollkommen ok und somit auch eine absolute Kaufempfehlung.

  Kurz-Übersicht:
  Art.Nr:
  Art des Artikels:
  Material:
  Maßstab:
  Erschienen:
720022
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:72
Juni 2024
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Vespid Models
China

ca.23 Euro

  Geeignet für:


  Preis/Leistung:


  Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Dirk Hille



Fotos: