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Tamiya 35387

Leopard 2 A7V

Da überrascht Tamiya ja nun wirklich mit dem brandneuen Bausatz eines Leopard 2 A7V nachdem auch Border und RFM diesen auf den Markt gebracht haben.

Typisch für Tamiya sind gute Details und perfekte Passgenauigkeit, ohne dabei dem Teilewahn anheimzufallen. Alle Teile sind perfekt ausgespritzt, die Klarsichtteile sind ohne Kratzer oder Schlieren. Wo immer möglich, sind verschiedene Teile in einem Gussstück zusammengefasst, ohne Details zu beeinträchtigen.

Im Bausatzkarton finden wir 7 dunkelgrüne, 2 graue und einen transparenten Spritzling. Dazu eine für Tamiya ungewöhnlich umfangreiche PE Platine, Polycaps, selbstklebende Maskierfolien und einen Decalbogen.

Die Unterwanne setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, was für Tamiya ungewöhnlich ist. Aber bei Tamiya kann man sicher sein, dass diese Teile perfekt zusammenpassen. Etwas schade ist, dass auf den Außenseiten der Seitenteile Auswerfermarken zu sehen sind - für den Normalfall mit runtergeklappten Schürzen wird man diese aber kaum sehen können. Ansonsten sind die Details hier schön ausgeführt, auch die geschraubte Zusatzpanzerung an den Wannenseiten ist korrekt dargestellt.
Die Minenschutzplatte wird einzeln von unten an die Wanne angeklebt.
Bei den Laufwerksteilen stellt man erfreut fest, dass korrekterweise für alle Radstationen Endanschlagsdämpfer vorhanden sind und für die vorderen die zusätzliche Schutzplatte auf den Abdeckungen dargestellt ist.
Die Schwingarme werden einzeln eingesteckt und verklebt - hier gibt es keine Möglichkeit diese beweglich zu gestalten, aber da das Modell Segmentketten hat, ist das auch nicht notwendig und vereinfacht den Bau natürlich.
Die Laufrollen und Leiträder seitzen sich aus zwei Einzelrollen und den Nabendeckel zusammen. Die Ausführung ist sauber und mit guten Details. Interessantereise kommen hier mal keine Polycaps zum Einsatz.
Auch die Tribräder sehen gut aus und scheinen den korrekten neuen Typ darzustellen - auch hier keine Polycaps.
Wie schon erwähnt liegen die Ketten hier als Segmentketten bei - das ist natürlich wesentöich schneller und einfacher als Einzelgliedketten zu bauen und die Qualität hier scheint auch absolut ausreichend zu sein. Leider finden sich auf den Segmentsträngen auf den Innenseiten dieverse Aoswerfermarken. Diese könnte man verschleifen oder darauf spekulieren, dass man diese im aufgezogenen Zustand nicht sieht.
Für die Kettenumläufe liegen bewegliche (!) Einzelglieder bei, die ein interessantes System aufweisen. Jedes Einzelglied baut sich aus Ober- und Unterteil zusammen und dazwischen ein Kettenbolzen mit End- und Mittelverbinder. Der zweite Kettenbolzen fehlt, dafür sind an den Endverbindern zwei Nupsis, die in den Kettenkörper des nächsten Glieds einrasten und die Glieder somit verbinden.
Das macht den Bau und das Aufziehen der Ketten durchaus einfacher.

Die Abdeckplatte der Oberwanne ist mehr oder weniger einteilig und bereits mit vielen schönen Details angespritzt, wie etwa den Antirutschpads, die mit sehr feiner Struktur dargestellt sind un nur minimals erhaben sind
Die Glacisplatte, Kettenbleche und seitlichen Oberwannenbleche müssen separat angeklebt werden - auch hier relativ ungewöhnlich für Tamiya. Aber auch hier bin ich mir sicher, dass die Teile extrem leicht und passgenau anbaubar sind..
Die Heckplatte weist alle richtigen und wichtigen Features auf, inklusive hochgezogener Rückleuchten in die Grätuings, sowie den Ersatzkettengliedhalterungen über den Abluftgrätings.
Die runden Motorlüfter zeigen die typisch konzentrischen Ringe in Spritzguss und werden durch die beiliegenden sehr feinen PE Gitter ergänzt. Die Werkzeuge auf dem Motordeck sind schön gestaltet und weisen den finalen K-Stand der A7V auf.
Die neue Überpanzerung der Bugplatte ist als Extrateil beigelegt, die wie beim Original auf der Bugplatte aufgelegt wird. Auch die Panzerplatte mit den feinen Zusatzteilen des Spectus, Schutzgestänge und eckigen Scheinwerfern der schmalen oberen Bugplatte liegen ebenfalls bei. Die Scheinwerfer sind hohl und werden mit klaren Linsen abgeschlossen.
Die offene Fahrerluke kann man natürlich mit einer funktionsfähigen Luke offen oder geschlossen darstellen.

Die Schürzen sind als 3.Generation mit erhabenen Schraubenköpfen dargestellt und in einem Stück. Dies hätte man nur noch besser machen können mit einzelnen Elementen. auch die geschlitzten Öffnungen am letzten Element sind schön dargestellt.

Die Abschleppseile werden durch je zwei Spritzgussteile dargestellt, was ich für ambitioniert halte und mit schwer vorstellen kann, dass es passt und gerade im Bereich der Verbindungsstelle gut aussieht..

Der Turm ist aus wenigen Großteilen zusammenzusetzen. Dazwischen wird die Kanonenlagerung mittels Polycaps beweglich eingebaut.
Die Optiken liegen allesamt als glasklare, schlierenfreie transparente Plastikteile bei. Die Dachflächen weisen wirklich hervorragend feine und realistische Antirutschflächen auf, die das Modellbauerherz begeistern.
Dazu finden sich alle wichtigen Umbauteile, die der A7V neu bekommen hat, wie z.B. die neue Staukiste und der "Wintergarten" hinter der Ladenschützenluke, die ab Mitte 2023 vereinzelt an Fahrzeugen zu beobachten waren. Auch der nahezu gleich neu eingeführte überpanzerte Wetterschutz des EMES ist auch hier im Bausatz enthalten.
Schön ist auch die Beigabe des Tochterbildschirms, den man wahlweise an der Kommandantenluke anbauen kann.

Die Luken von Kommandant und Ladeschütze lassen sich offen oder geschlossen bauen und verfügen auf beiden Seiten über entsprechende Details.
Auch die Handwaffenkiste vor der Kommandantenluke ist enthalten, sowie die Stausäcke der MP7 und G36 an der Ladeschützenluke liegen als Spritzgussteile bei - diese wirken für mich ein wenig kantig und nicht so soft und faltig wie die originalen Planenabdeckung. Zudem werden diese bei weitem nicht mehr auf allen A7V angebaut.

Die Nebelwurfbecher sind korrekterweise in der neuen 6er Anordnung und auch sauber dargestellt - das Einzige das den Bechern auch hier bei Tamiya zur Perfektion fehlt, sind die kleinen Sicherungskettchen.

Die neuen seitlichen Staukörbe setzen sich wie gewohnt aus dem Spritzgussgerüst zusammen und werden mit sehr fein geätzten Lochblechen aus PE vollendet.
So untypisch wie PE Teile für Tamiya sind, so typisch ist die Modellbaufreundlichkeit in diesem Bereich, denn Tamiya hat dem Bausatz Spritzgussformteile beigelegt um die PE Bleche perfekt in Form zu biegen und auf die Rahmen zu kleben. Also hier: Chapeau Tamiya!

Die Kanone setzt sich aus wenigen Teilen zusammen und verbleibt auf jeden Fall höhenbeweglich - etwas, das den Revell und Italeri Modellen auf jeden Fall fehlt.
Das Rohr besteht erfreulicherweise nicht aus Halbteilen, sondern wird aus dem einteiligen Hauptrohr, dem Mündungsstück und dem zweiteiligen Rauchabsauger zusammengebaut. Der Rauchabsauger ist leider ohne Struktur, die sonst recht markant sichtbar ist.

Ein typischer Tamiya Gimmick, den ich absolut gutheiße, ist die Beigabe von zwei Spritzgussfiguren für Kommandant und Ladeschütze - diese sind für Spritzguss schln gemacht und weisen die typischen neuen Uniformteile, insbesondere Helm auf, wobei wahlweise Köpfe mit Barett beiliegen. Letzte passen an sich aber nicht mehr zum A7V, da die alten Sprechsätze dafür genutzt werden.
Sehr geil auch, dass Tamiya verschiedene Dienstgradabzeichen, Deutschlandflaggen und Barettabzeichen als Decals beigelegt hat.

Die Anleitung ist wie gewohnt im typisch perfekten Tamiya Stil, der von vorn bis hinten ganz klar gut strukturiert und mit tollen Zeichnungen und Erklärungen den Bau des Modells in 49 Baustufen zeigt. Hier dürften eigentlich keine Unklarheiten entstehen und Tamiya Anleitungen bleiben nachwievor die Vorreiter für einwandfrei gemachte Anleitungen, insbesondere für Anfänger ideal.
Ein weiteres extra Beiblatt auf Glanzpapier zeigt weitere Informationen zum Original in mehreren Sprachen und letztendlich ein Farbprofil zur Markierung und Bemalung, das zusammen mit dem beiliegenden und sauber gedruckten Decalbogen 3 Markierungsoptionen bietet. Zusätzlich hat Tamiya auch die Beschriftungen für das Motordeck als Decals dabei - etwas das viele andere Hersteller gern unterschlagen oder mit Schreibfehlern versehen.

Die vorgeschlagenen Varianten sind:

  • 2./PzBtl.393, Bad Frankenhausen
  • PzBtl.393, Bad Frankenhausen
  • 3./PzBtl.104, Pfreimd

Der Bausatz weiß wirklich zu gefallen und kann mit den beiden anderen A7V Bausätzen absolut mithalten und in punkto Modellbaufreundlichkeit und Bauanleitung sogar überflügeln.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35387
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Mai 2024
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Tamiya
Japan

ca.55 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig



Fotos:












Das Modell ist bei dem Modellbaufachhändler eures Vertrauens zu bekommen.

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