Ausgepackt-Archiv

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Tamiya 35383

JGSDF Type 16 MCV C5 w. winch 8x8

Das Original:

Typ 16 ist ein stark bewaffnetes, gepanzertes Achtrad-Kampffahrzeug der japanischen Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte (JGSDF – Japanese Ground Self Defense Forces), das dem italienischen Centauro aus den 1990-er Jahren recht ähnlich sieht.

Mit seinem 570 PS (430 kW) starkem Motor erreicht das 26 Tonnen schwere Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 100 km/h auf der Straße und ist mit seiner 105 mm Kanone recht stark bewaffnet. Als Sekundärbewaffnung steht ein 12,7 mm M2 Browning MG und ein 7,62 mm koaxiales MG zur Verfügung. Alternativ kann auch ein 40 mm Granatwerfer oder ein 5,56 mm leichtes Maschinegewehr zum Einsatz kommen. Sein geringes Gewicht macht das Fahrzeug luftverlastbar. Diese Tatsache zusammen mit der hohen Eigengeschwindigkeit macht es zum idealen Gefechtsfahrzeug für schnelle Eingreiftruppen. Die starke Kanone befähigt es zudem, auch größere und stärkere Panzer zu bekämpfen.

Der Bausatz:

Tamiya geht die Entwicklung des originalen Typ 16 mit und bringt uns ein, mit einer Winde aktualisiertes Modell des aus dem Jahr 2018 stammenden Bausatzes Nr. 35361.

Der Stülpdeckelkarton mit dem typischen Tamiya Deckelbild ist 380 x 245 x 70 mm groß. Darin finden wir die aus dem Bausatz 35361 bekannten Spritzlinge und Teile - 5 olivgrüne Spritzlinge (A-D), 1 Klarsichtspritzling (E), 1 Vinylspritzling mit Muffen, ein Tütchen mit Muffen, 8 Vinylreifen und selbstklebende Lackiermasken. Neu ist der olivgrüne Spritzling F, ein kleiner Ätzteilbogen und ein anderer Nassschiebebilderbogen. Dazu kommt eine 20-seitige Bauanleitung und ein 6-seitiges Faltblatt mit Informationen zum Original in Japanisch, Englisch, Deutsch und Französisch und zwei farbigen Markierungs-/Bemalungstafeln.

Typisch für den Hersteller sind gute Details, ohne dabei dem Teilewahn anheimzufallen. Alle Teile sind perfekt ausgespritzt, keine Sinkstellen, Auswerferspuren nur, wo man sie am kompletten Modell nicht mehr sehen kann. Die Klarsichtteile sind ohne Kratzer oder Schlieren. Wo immer möglich, sind verschiedene Teile in einem Gussstück zusammengefasst, ohne Details zu beeinträchtigen.

Ein 8-Radfahrzeug hat ein komplexes Fahrwerk, was sich auch im Modell widerspiegelt. Klar hervortretende Kühlrippen an den Differentialgetrieben, die Gummimanschetten an den Antriebswellen, Einzelradaufhängungen und Stoßdämpfer, Bremsscheiben und Bremssättel – alles großartig gemacht! Um die lenkbaren Achsen beweglich zu halten, werden viele Vinylmuffen eingesetzt. Beim Gestänge geht man insofern Kompromisse ein, dass die Verbindungsstellen geöffnet sind, damit man sie ineinander klipsen kann. Die Räder, bestehend aus Plastikfelgen mit reichlich Muttern und schwarzen Vinylreifen mit gutem Profil und erhabenen Reifengrößen auf den Flanken, aber ohne Herstellernamen. Auch die Räder bleiben durch Vinylmuffen drehbar. Die Oberwanne setzt sich aus Deckplatte, sowie den Seitenteilen und Heckplatte zusammen. Auch hier finden sich bemerkenswert gute und feine Details mit Nieten, versenkten Muttern und vor allem die recht ansprechende Darstellung der Antirutschbeschichtungen. Zu beachten ist, dass man für die Windenversion eine andere Heckplatte und entsprechende Seilführungen anbringen muss. Das Windenseil liegt als schwarzer Bindfaden bei. Ein Ende des Seils wird an einem, in der Wanne drehbar zu lagernden Halter befestigt, durch die Seilführungen geführt, bevor man am anderen Ende die Seilkausche anbringt. So kann man das Windenseil z.B. auch im Einsatz zeigen, es aber später immer noch wieder aufrollen. Das Abschleppseil auf dem Heck ist samt Halterungen in einem Stück und bereits in Form ausgeführt. Nur die Kauschen müssen angebracht werden. Es gibt einiges an Außenbordwerkzeug, das größtenteils im Heckbereich angebracht wird. Scheinwerfer und Rücklichter sind aus Klarsichtmaterial, ebenso wie die Winkelspiegel des Fahrers. Dafür gibt es vorgeschnittene Lackiermasken. Die Fahrerluke wird nur geschlossen angebaut. Es gibt auch keine Öffnung dafür.

Der Turm besteht aus Ober- und Unterteil, die über eindeutige Verbindungsstifte zusammengesetzt werden. Das Rohrlager wird mittels Vinylmuffen beweglich zwischen den beiden Teilen eingefangen, bevor man Heck- und Seitenteile anbringt. Das Rohr selbst besteht aus einem langen Teil mit angegossener Wärmeschutzhülle, die dazugehörige Blendenplane aus zweien, ebenso wie der Rauchabsauger. Das Endstück der Mündung ist ausgehöhlt. Auch am Turm ist die Antirutschbeschichtung sehr schön strukturiert. Auch für die Klarsichtteile der Turmoptiken und Winkelspiegel gibt es Lackiermasken. Das Rundblickperiskop kann drehbar eingebaut werden. Am Turmheck wird die Klimaanlage angebracht. Dafür kommen die wenigen Fotoätzteile zum Einsatz. Die Turmluken können beweglich angebaut werden. So kann man das Modell mal geparkt mit geschlossenen Luken darstellen oder mit offenen Luken und darin die Halbfiguren der Turmbesatzung einsetzen. Dieses Modell hat eine zusätzliche Vollfigur, die außerhalb des Fahrzeuges stehend mit beiden Händen ein Gewehr vor dem Körper hält. Die Figuren sind schön gemacht mit klaren Gesichtern und gutem Faltenwurf der Uniformen. Erfreulicherweise sind die Schutzbrillen der Turmbesatzung aus Klarsichtmaterial.

Gegenüber dem älteren Bausatz sind die Abziehbilder auf 2 verschiedene Fahrzeuge in 2-farb Tarnung abgespeckt:

·         Armor School Regiment, 4. Kompanie, Camp Komakado (Fahrzeug mit Winde)

·         1st Reconnaissance Combat Battalion, Kampfkompanie, Camp Asaka (Fahrzeug ohne Winde)

Da der Typ 16 bei 8 verschiedenen Einheiten eingesetzt wird, wären ein paar Optionen mehr schon schön gewesen. Zwei besondere Decals stechen ins Auge, das längliche Gitter-Decal für die linke Seite und das Abgaslöcher-Decal für die Kanone, um die am Rohr nicht vorhandenen Löcher des Mündungsfeuerdämpfers am Ende darzustellen.

Auch bei den selbstklebenden Lackiermasken fällt neben den Masken für die Winkelspiegel und Scheinwerfer eine besonders auf, die Maske für den Mündungsfeuerdämpfer. Wer nicht das Decal verwenden möchte, sondern liebe echte Löcher am Rohrende haben will, klebt diese Maske auf und bohrt dann mit einem 0,5 mm Bohrer die 63(!) Löcher anhand der Markierungen.

Die Tamiya-typische schwarz-weiße, viersprachige (Japanisch, Englisch, Deutsch und Französisch) Bauanleitung im Format 260 x 172 mm hat 20 Seiten. Das Deckblatt gibt das Kartonbild wieder, gefolgt von allgemeinen Warnungen und Hinweisen zum Modellbau, einer Liste der benötigten Farben (auf Tamiya-Farben beschränkt) und den empfohlenen Werkzeugen. Seite 2 weist auf ein separat erhältliches Kanonenrohr aus Metall hin, gibt Hinweise zur Verwendung der Fotoätzteile, der Lackiermasken und der generellen Bemalung, führt nicht benötigte Teile auf und gibt die möglichen Varianten A (mit Winde) und B (ohne Winde) an. Auf den weiteren Seiten zeigen 42 Bauschritte den Bau des Fahrzeuges, Schritt 44, Bau und Bemalung der Figuren und Schritt 45 die Platzierung der Figuren. In den Bauschritten ist eindeutig angegeben, welche Teile für welche Version benötigt werden, welche Werkzeuge man verwenden sollte. Bemalungshinweise werden gegeben und wo notwendig, die Anbringung von Decals und Lackiermasken. Man weist extra auf Sekundenkleber hin, wenn Fotoätzteile anzubringen sind und Biegehinweise für eben diese Teile sind auch vorhanden. Teile, die beweglich bleiben sollen, sind mit dem entsprechenden Symbol gekennzeichnet. Auch wird oft die Reigenfolge der Teilemontage vorgegeben. Die letzte Seite erklärt die Bemalung des Typ 16 noch einmal, besonders da die Unterwanne in einem anderen Grünton als der Rest des Fahrzeuges zu lackieren ist. Die Verarbeitung der Decals wird erklärt, gefolgt von Kundenservice Hinweisen für japanische Kunden und einer Ersatzteilliste. Wer keine Ahnung von Modellbau hat, aber eine Tamiya-Bauanleitung aufmerksam liest, sollte auch ohne Vorkenntnisse das Modell bauen können. Dies ist die besondere Eigenschaft, die Tamiya-Bauanleitungen seit Jahren (Jahrzehnten) innen haben.

Ebenfalls viersprachig wie die Bauanleitung ist das 6-seitige Faltblatt, das eine Menge zum Original-Fahrzeug erzählt. Anhand einer Zeichnung werden verschiedene Teile für technisch interessierte besonders der C5 Version wie die Seilführungen, Airconditioner usw. benannt. Die Lackierung und Decalanbringung für beide Varianten werden in farbigen Fünfseitenansichten gezeigt.

Tamiya spricht mit dem Modell viele Modellbauer mit unterschiedlichen Fähigkeiten an. Sowohl ein Anfänger als auch ein Experte wird sicherlich seine Freude dran haben. Preise für Tamiya Modelle sind in Deutschland schon etwas höher, aber wer einmal ein Tamiya Modell gebaut hat, wird es zu schätzen wissen.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35383
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
August 2023
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Tamiya
Japan

ca.55 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos:


















Das Modell ist bei dem Modellbaufachhändler eures Vertrauens zu bekommen.

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