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Takom 2180
Flammpanzer 38(t)
Maßstab 1:35

Das Original:

Mit der Eingliederung der Tschechoslowakei ins Deutsche Reich übernahm man auch die Fabrik CKD, die den für die Tschechoslowakische Armee entwickelten Panzer LT vz 38 herstellte, der als Panzer 38(t) in die Wehrmacht eingeführt wurde. Nach der Bombardierung des Alkett-Werkes sollte BMM (ehemals CKD) Sturmgeschütze III herstellen, aber da die Maschinen nicht dafür geeignet waren, entschied man, auf Basis der Panzer 38(t) Fahrgestells einen leichten Jagdpanzer herzustellen, der wie der Jagdpanzer IV mit einer 7,5 cm Pak 39 ausgerüstet wurde. Die Vorteile dieses Jagdpanzers waren seine abgeschrägte Panzerung, die geringe Größe, die ihn ideal für Hinterhalte machte und die vergleichsweise starke Kanone.

Eine geringe Anzahl wurde als Flammpanzer gebaut/umgebaut. Anstelle der 7,5 cm Kanone wurde ein 14 mm Flammenwerfer eingebaut, der von einem 120 mm Rohr geschützt war. Im Panzerinneren wurden die Tanks eingebaut, die 700 Liter Flammöl für ca. 60-70 Flammstöße bereithielten. Die Reichweite betrug 50 Meter bei nicht entzündetem Öl, 60 Meter bei entzündetem. Einsätze solcher Flammpanzer 38(t), offiziell Panzerflammwagen 38(t) mit Koebe-Gerät genannt, sind von den Panzerflammkompanien 352 und 353 an der Westfront bekannt.

Der Bausatz:

Takom hat bereits eine Serie des „Hetzers“ produziert, so dass Abwandlungen davon nur eine Frage der Zeit waren. Dieses Mal können wir die Flammpanzer Version betrachten, die aber ohne Inneneinrichtung kommt.

Der Stülpdeckelkarton 300 x 200 x 75 mm groß. Er zeigt neben einem Deckelbild eines Flammpanzers in 3-Farb-Tarnung eine Teileübersicht an der einen Seite und zwei Seitenansichten in Farbe an der anderen. Der Kartoninhalt besteht aus 14 hellgrauen und einem Klarsichtspritzling, einem gedrillten Kupferdraht, einem kleinen Fotoätzteilbogen und einem Decalbogen. Dazu kommt eine 20-seitige Bauanleitung im fast A5 Querformat.

Die Teile sind sauber ausgespritzt, mit scharfen Details, ohne Versatz und Verzug. Angüsse sind so angebracht, dass ein Abtrennen der Teile einfach und ohne große Nacharbeit vonstattengehen sollte. Auswerfer sind oft nur flach und meist auf die Angüsse gesetzt oder auf Innenseiten von Teilen, die nach dem Bau kaum mehr einsehbar sind. Bei den Kettengliedern und -segmenten sind sie auf den Innenseiten und etwas tiefer.

Der Bausatz kommt ohne Inneneinrichtung, auch wenn am Klarsichtspritzling P noch das durchsichtige Dach der ersten Jagdpanzer 38 dabei ist und die Wanneninnenseiten die Anbringungspunkte der Interieurs zeigen.

Schauen wir uns mal die Wanne an. Sie besteht aus Bodenplatte, Seitenteilen, Front und Heckplatte. Die Verbindungsnasen sind deutlich ausgeprägt und sollten ein sauberes Verbinden ermöglichen. Die Heckplatte ist bereits mit Schraubenköpfen versehen, bekommt aber noch einen großen, runden Wartungsdeckel, auf dem die zusammengerollten Abschleppseile montiert werden. Die Abschleppseile stellt man aus Plastikseilkauschen und dem mitgelieferten, verdrillten Kupferdraht her. Kleinteile wir ein geriffelter Aufstiegstritt und die Stütze für das Auspuffendrohr werden angebracht. Ersatzkettenglieder und deren Halterungen sind separat vorhanden, so dass man die Wahl hat, die Halterung(en) auch ohne Ersatzglieder anzubringen. Auch die hinteren Schleppaugen sowie das späte Kolonnenlicht werden an die Heckplatte angeklebt. Das Laufwerk besteht pro Seite aus je vier Schwingarmen, die an großen Blattfedern abgefedert werden. Die einzelnen Federblätter sind gestochen scharf und sauber herausgearbeitet. Pro Seite vier große Laufräder mit 16 Nieten am Außenring und 16 Sechskantschrauben am Nabendeckel kommen auf die Schwingarme. Die Räder sind beidseitig detailliert. Auch die Antriebsräder haben Details auf beiden Seiten. Jeder Zahnkranz besitzt 20 Zähne. Der Nabendeckel mit acht schönen und deutlich erkennbaren Kronenmuttern wird separat angebracht. Bei den Spannrädern hat man die Wahl zwischen 8-Loch- und 6-Lochrädern. Die Bemalungsanleitung zeigt alle 4 Versionen mit 8-Lochspannrädern. Da muss man selbst etwas recherchieren, ob man ggfs. für die eine oder andere Version auch die 8-Lochräder nehmen kann. Eine einzige kleine Stützrolle verhindert ein großes Durchhängen der Kette. Die Kette selbst besteht aus Einzelgliedern für die Rundungen und Segmenten für die geraden Stücke. Leider sind auch hier auf den Innenseiten teils tiefere Auswerferspuren zu finden. Die Kettenglieder sind fein strukturiert mit Durchbrüchen an den Zähnen, die Kettenbolzen sind deutlich erkennbar, ebenso wie die Versteifungsrippen außen. Wer die Bilder aufmerksam betrachtet hat, wird festgestellt haben, dass manche Kettensegmente keine Versteifungsrippen haben. Das sind aber nur die Ersatzkettenglieder, deren Außenseite zur Panzerung hinzeigt, womit die Rippen sowieso nicht zu sehen wären. Die oberen Kettensegmente sind leicht gekrümmt, um etwas Durchhang darzustellen. Der Hetzer hat pro Seite drei Kettenschürzensegmente, die am Modell in einem Stück samt Halterungen dargestellt sind. Nur die jeweils hintere Halterung muss noch extra an der Seitenpanzerung der Oberwanne angebracht werden. Da muss man etwas suchen, um die richtigen Teile zu finden. Die ersten Kettenschürzen des Originals waren komplett gerade ausgeführt und blieben daher oft an Gesträuch hängen und rissen ab, daher hatten spätere Kettenschürzen vorn und hinten einen Knick, der dies verhinderte. Die Schürzen am Modell haben diesen Knick.

Die Oberwanne besteht hauptsächlich aus dem Oberteil, bei dem Front und Seitenteile bereits zu einem zusammengegossen sind. Die Verbindung zur Unterwanne wird über die länglichen Bodenteile und den darunter angebrachten hinteren Kettenabdeckungen hergestellt. Die hintere, linke Kettenabdeckung bekommt einen Staukasten, der sehr schön mit Scharnier und Verriegelungen versehen ist. Es liegen zwei Staukästen, ein gelochter und ein ungelochter, dem Bausatz bei. Laut Anleitung wird aber nur der ungelochte verwendet. Zwei Wagenheberhalterungen werden zusammen mit dem 5-teiligen Wagenheber (mit angeklappter Kurbel) auf die hintere, linke Kettenabdeckung geklebt. Die Auslegung erlaubt aber auch die Halterungen ohne den Wagenheber.

Die Front bekommt noch ein Innenfutter, in das zwei Klarsichtwinkelspiegel für den Fahrer eingebaut werden. Außen kommt noch ein Schutzblech über die Winkelspiegel und ein dreiteiliger Notekscheinwerfer oberhalb des linken Kettenbleches. Beim Flammenwerfer gab es wohl verschiedene Auslegungen des Panzerrohrs, das wohl ein Kanonenrohr simulieren sollte, damit der Flammpanzer nicht sofort als solcher erkannt und zum primären Ziel wird. Laut Aufnahmen gab es wohl ein Vollrohr oder eines, das im vorderen Bereich in der unteren Hälfte ausgeschnitten war. Takom hat letztere gewählt und zeigt auch das Innenleben bestehend aus dem Flammölrohr und der Zündleitung(?), das durch die ausgeschnittene Öffnung zu sehen sein wird. Das Flammrohr kann man höhen- und seitenrichtbar in die Blende einbauen. Der äußere Rohrmantel ist in zwei Längshälften geteilt. Er bekommt einen PE-Zielstachel auf die Mündung. Auf die Blende kommt der Winkelspiegelausblick aus Klarsichtmaterial, darüber eine Abdeckhaube.

Dem Bausatz liegt ein Klarsichtdach bei, dass aber nur für die Jagdpanzer-Version mit Inneneinrichtung verwendet wird, da a.) dieser Bausatz keine Inneneinrichtung bietet und das Dach für die Flammpanzer-Version eine andere Auslegung mit mehr Luken hat. Alle Luken können geschlossen oder offen dargestellt werden, aber wegen der fehlenden Inneneinrichtung wäre es ggfs. besser, Figuren in die Luken zu setzen oder diese geschlossen zu lassen. Die großen Luken sind zweiflügelig ausgeführt- Jeweils ein Teil erhält einen Handgriff. Die kleine Frontluke des Kommandanten wird mit einem Klarsichtwinkelspiegel und einem Schutzbügel für diesen ausgestattet. Der Winkelspiegel und Schutzbügel der linken Luke wird seitlich ins Dach angebaut. Auf dem rechten Deckel der Frontluke montiert man einen Bügel, der sicherlich als Abweiser für das Rundumfeuer-MG gedacht war, damit man nicht versehentlich in den Winkelspiegel in der Flammenwerferblende schießt. Das von innen bedienbare MG34 mit Trommelmagazin ist gut detailliert mit Kühllöchern am Lauf, geriffelter Schulterstütze, Abzugsbügel. Das Trommelmagazin hat den Tragegriff angegossen. Bei vorsichtigem Umgang mit Klebstoff sollte man die MG-Halterung so anbringen können, dass sie beweglich bleibt und beim Seitenschwenk die Bediengriffe innen mitnimmt. Das leicht zu übersehbare Gimmick ist der Ausblick der Richtoptik des MGs. Das Schutzschild des MG-Gehäuses ist zweiteilig ausgeführt.

Die Öffnung für den Kommandanten erstreckt sich bis in die Motorabdeckung. Der kleine Klappdeckel mit Klarsichtwinkelspiegel dazu befindet sich wie zuvor beschrieben im Dach. Der Mittelteil der Motorabdeckung wird fest montiert. Am unteren Ende ist eine Lamellenöffnung für die Motorkühlung. Die Lamellen werden mit einem Fotoätzteilgitter abgedeckt. Im oberen Teil ist eine Halterung für Ersatzkettenglieder angebracht. Auch hier könnte man die Halterung ohne Glieder anbringen. Darunter ist die Öffnung des Abgasrohres vom Motor her. Das außenliegende Auspuffrohr schließt daran an und führt zu dem zweigeteilten Flammvernichterrohr, wie man es von der späten Ausführung des Hetzers kennt. Auf der linken Seite ist die eigentliche Motorraumklappe mit zwei Griffen, die man aufgrund des fehlenden Innenlebens geschlossen anbaut. An der rechten, hinteren Schrägseite werden eine Brechstange und ein Antennenfuß angebracht. Eine Antenne selbst ist nicht im Bausatz enthalten. An der rechten Kampfraumseite wird eine weitere Ersatzkettengliedhalterung mit separatem Gliedsegment und ein vom Dach bis fast runter zur Kettenschürze führende Rohranleitung angebracht.

Es gibt vier Markierungs- und Lackieroptionen, die man zum Teil aufgrund der wenigen Originale auch von anderen Herstellern kennt. Die Decals sind seidenmatt glänzend, scharf und gut gedruckt, aber der Trägerfilm erscheint mir etwas groß, so dass man diesen ggfs. mit der Schere bearbeiten möchte. Die Markierungsvarianten sind für folgende Einheiten:

  • S14, Flammpanzerkompanie 353, Frankreich, Dezember 1944
  • S11, Flammpanzerkompanie 353, Frankreich, Dezember 1944
  • 13, Flammpanzerkompanie 352, Deutschland, März 1945
  • 11, Flammpanzerkompanie 352, Deutschland, März 1945

Die Bauanleitung im Querformat, fast A5 groß, ist ziemlich klein, dennoch sind alle Bauschritte deutlich erkennbar. Der Vorteil, so nimmt die Anleitung auf dem Basteltisch nicht so viel Platz ein. Auf dem Deckblatt erzählt sie uns in Englisch etwas zum Flammpanzer und seinem Einsatz. Auf Seite 2 finden wir Warn- und Bearbeitungshinweise und diesmal keine Farbtabelle mit benötigten Farben. Die Teileübersicht beschränkt sich auf die dritte Seite. Der Bau kommt mit 18 Schritten bis zum fertigen Modell aus. Wie in heutigen Bauanleitungen vieler Hersteller üblich, gibt es Unterbaugruppen, die in die Bauschritte integriert sind. 2 Seiten mit farbigen Ansichten und den Markierungen findet man zum Ende vor der Werbung.

Der Bausatz ist übersichtlich, aber gut detailliert und sollte auch vom einem weniger fortgeschrittenem Modellbauer zu bewältigen sein. Der Preis in Deutschland liegt je nach Händler zwischen 28,- und 37,- Euro.

  Kurz-Übersicht:
  Art.Nr:
  Art des Artikels:
  Material:
  Maßstab:
  Erschienen:
2180
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:35
Mai 2024
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Takom
China (Hong Kong)

ca.28 Euro

  Geeignet für:


  Preis/Leistung:


  Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos: