Deutschland Import durch: Takom 2168 Das Original:
Der M29 Weasel basiert auf einer britischen Entwicklung für ein Transportfahrzeug, das auf Schnee und ähnlich schwierigem Untergrund seine Aufgabe erfüllt. Die U.S. amerikanische Firma Studebaker übernahm die Idee mit dem T-15 Weasel, später M28 Cargo Carrier, dessen Weiterentwicklung der M29 Weasel (T-24 in der Entwicklung) mit doppelt so viel Laufrollen, breiteren Ketten, Antriebsrädern hinten und dem Fahrerplatz neben dem Motor. Vergleicht man Bilder des M28 mit dem M29, gewinnt man den Eindruck, dass vom M28 zum M29 vorn und hinten getauscht wurde. Das oben offene, 1,8 Tonnen leichte Fahrzeug erreichte mit dem 75 PS (56 kW) eine Geschwindigkeit von 58 km/h. Neben dem Fahrersitz gab es drei Passagiersitze oder auch Platz für eine Funkausstattung. Angesichts geplanter amphibischer Operationen wurde auch eine schwimmfähige Variante, der M29C entwickelt. Offiziell war der M29 nicht an Kampfeinsätzen beteiligt, sondern nur für logistische Zwecke genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg blieb der M29 im Bestand der U.S. Armee, bis er durch den M76 Otter abgelöst wurde. In Norwegen tat der M29 sogar bis in die 1980-er Jahre seinen Dient. Der Bausatz: Es ist eigentlich logisch, dass Takom nach seinem M29 Weasel auch die schwimmfähige Variante, das M29C Weasel herausbringt. Schließlich teilen sich beide Varianten jede Menge Teile. Der Stülpdeckelkarton ist 300 x 200 x 60 mm groß. Er zeigt neben einem Deckelbild eines M29 in Europa vor/nach einer Flußüberquerung, eine Teileübersicht an der einen Längsseite und zwei Seitenansichten in Farbe an der anderen. Der Kartoninhalt besteht aus 6 hellgrauen und einem Klarsichtspritzling, einem Wannenunterteil, einem grauen Spritzling für eine Figur, einem kleinen Fotoätzteilbogen, einem Stück Draht und einem Decalbogen. Dazu kommt eine 18-seitige Bauanleitung im fast A5 Querformat. Die Teile sind sauber ausgespritzt, mit scharfen Details, ohne Versatz und Verzug. Angüsse sind so angebracht, dass ein Abtrennen der Teile einfach und ohne große Nacharbeit vonstattengehen sollte. Auswerfer sind oft nur flach und meist auf die Angüsse gesetzt oder auf Innenseiten von Teilen, die nach dem Bau kaum mehr einsehbar sind. Leider sind die zusätzlichen Auftriebskörper, die beim Original vorn und hinten an die Karosserie angeschraubt wurden, nicht als zusätzliche Teile beigefügt. Stattdessen gibt es neue Seitenteile, die bereits die Seiten der Auftriebskörper enthalten. Da das M29C Fahrwerk, das des „normalen“ M29 ist, wird man ordentlich beschäftig sein. Das kleine Wannenunterteil besteht zwar nur aus einem Teil, zeigt aber bereits einige Details wie Blechstöße, Wartungsdeckel und Verschraubungen. Dafür gibt bei den Stütz- und Laufrollenwagen und -lagerungen so einiges zusammenzusetzen. Die Blattfederpakete sind schon sehr fein, aber der Hit sind die kleinen Laufrollen, die den Herstelleraufdruck Goodrich in erhabenen Buchstaben und eingravierte Schriften (konnte ich leider nicht entziffern) auf den Laufrollengummierungen tragen. Pro Seite 2 Stützrollenpaare und 4 Laufrollenwagen mit je 4 Laufrollen wollen zusammengesetzt werden. Theoretisch kann man die Laufrollenwagen beweglich bauen, aber dies macht wenig Sinn, solange man die Segmentketten verwendet. Die Ketten bestehen jeweils aus zwei großen, zwei kleineren Segmenten und Einzelgliedern. Sie sind sehr detailreich wiedergegeben mit den Verschraubungen, Laufschienen und durchbrochenen Führungszähnen. Antriebsräder und Spannrollen haben schöne Verschraubungen und gestochen scharfe Durchbrüche, bei den Spannrollen mit Randverstärkung. Die Antriebsräder bestehen aus je zwei Zahnkränzen und separaten Laufflächen. Der offene Aufbau liefert viele Einblicke. Der Fahrerplatz ist mit zweiteiligem Sitz, Schalt- und Lenkbremshebeln ausgestattet. Sofern man sich für den Einbau der beiliegenden Figur entscheidet, wählt man einen alternativen Lenkbremshebel, bei dem die Hand des Fahrers bereits angegossen ist. Das Armaturenbrett zeigt alle Instrumentenanzeigen und Schaltknöpfe. Für die Anzeigen gibt es einzelne Nassschiebebilder. Ein Motor ist nicht dabei, aber da er durch die Abdeckung nicht zu sehen sein würde, macht das nichts. Dafür ist der gut sichtbare Kühler mit feinen Kühlrippen und Einfüllstutzen vorhanden. Im hinteren Teil finden drei weitere Sitze Platz. Wie der Fahrersitz stellen sie segeltuchbespannte Sitze dar. Die Falten der Bespannung sind glaubhaft wiedergegeben. Es gibt auch ein Funkgerät mit Teilverkabelung und dazugehörigen Nassschiebebildern. Das Funkgerät kommt auf ein Gestell vor den rechten Rücksitz. Auf der Heckabdeckung findet sich der dazugehörige Antennenfuß. Dort wird auch querliegend der Auspuff montiert. Dieser wird von einem Schutzgitter abgedeckt, das als Fotoätzteil vorhanden ist. Das Fotoätzteil muss noch gebogen werden, aber glücklicherweise ist eine Biegehilfe am Spritzling C. Da am Heck nun ein Auftriebskörper montiert ist, finden wir Schaufel und Axt nun auf diesem statt an der Heckwand. Der Auftriebskörper besteht aus dem geschwungenen Heckteil, an das eine kleine Anhängekupplung angebaut wird. Die Seitenteile bilden mit den eigentlichen Seitenteilen des Aufbaus und den Seiten des vorderen Auftriebskörpers eine Einheit. Bei der Montage des Oberteils ist die Anleitung unvollständig. Während im Schritt 15 die Anbringung des Oberteils samt aller Anbauteile gezeigt wird, finden wir die Montage der beiden Ruder erst im Schritt 16. Das Steuergestänge für die Ruder (Teil H18) wird nur montiert gezeigt, die Teilenummer fehlt im Bauschritt. Der beiliegende Draht ist für die Steuerseile der Ruder gedacht. Auf der Frontabdeckung wird ein Feuerlöscher und der Tankeinfülldeckel angebracht. In der Abdeckung ist eine große Luftöffnung, durch die man sehr schön den Kühler sehen kann. Der einzige Scheinwerfer ist nun auf den vorderen Auftriebskörper versetzt. Der Scheinwerfer ist hohl und bekommt ein kristallklares Glas. Das Schutzgestell, das sowohl Luftöffnung als auch Scheinwerfer beim M29 schützt, entfällt bei dieser Version. Die Frontscheibe besteht samt Rahmen aus einem glasklaren Teil. Zwei Stützen halten die Scheibe aufrecht. Vor dem Fahrer am unteren Rahmen der Frontscheibe wird die Rudersteuerung angebracht. Es gibt drei fotogeätzte Scheibenwischer, für die zwei Scheibenwischermotore zur Verfügung stehen. Der vordere Auftriebskörper besteht aus dem verwinkelten Bugteil, zwei Abdeckungen über den Ketten und dem Oberteil. Ein unregelmäßiger, fünfeckiger Deckel ist bereits angegossen, der Frontscheinwerfer, Schutzbügel aus PE, Schwallbrett und weitere Kleinteile müssen noch montiert werden. Es gibt für zusätzlichen Auftrieb nun auch seitliche Schürzen, die je Seite aus einem Teil bestehen, aber schön geformt und mit Details der Verschraubung versehen sind. Die Fahrerfigur besteht aus Beinen, Rumpf, Armen, Kopf und Helm. Das Bauteil D6 ist die rechte Hand zusammen mit dem rechten Lenkbremshebel. Sehr schön finde ich das Gesicht, das mehr als deutlich herausgearbeitet ist. Der Kopf ist so gearbeitet, dass man den Fahrer auch als Glatzkopf oder mit Stoppelfrisur darstellen könnte, wann man ihm den Helm nicht aufsetzt. Der Kinnriemen des Helmes ist über dessen Vorderkante geschnallt, was man des Öfteren bei U.S. Soldaten beobachten konnte. Innen ist der Helm hohl, damit er auch entsprechend auf den Kopf der Figur passt. Der Faltenwurf der Uniform ist gelungen, die Gamaschen detailliert. Die Schnürung der Kampfstiefel ist etwas verwaschen, aber auch kaum sichtbar, wenn der Fahrer an seinem Platz im Fahrzeug ist. Die Naßschiebebilder enthalten nicht nur die Decals für die Armaturen und Funkgerät, sondern auch Markierungen für 4 verschiedene Fahrzeuge aus den letzten Monaten des 2. Weltkrieges und des Koreakrieges. Die Decals sind seidenmatt glänzend, scharf und gut gedruckt. Die vier Markierungsoptionen sind: - USA 40184385-S, 9th Army, Rheinüberquerung, Deutschland im März 1945 - Ohne Nummer, USMC Iwo Jima/Japan im März 1945 - U.S.A. 4018667, Korea 1952 Die Bauanleitung im Querformat ist fast A5 groß, erzählt uns in Englisch auf dem Deckblatt etwas zur Entwicklung des Weasel. Auf der zweiten Seite finden wir Warn- und Bearbeitungshinweise und eine Farbtabelle mit benötigten Farben für AMMO by Mig Farben. Da AMMO by Mig die Bemalungsvorschläge der Anleitung erstellt hat, werden die Farbvorschläge nur für diese Marke gemacht. Die Teileübersicht befindet sich auf der dritten Seite. Wegen der zusätzlichen Anbauteile gibt es nun 18 Bauschritte bis zum fertigen Modell. Wie in heutigen Bauanleitungen vieler Hersteller üblich, gibt es Unterbaugruppen, die in die Bauschritte integriert sind. 4 Seiten beinhalten Markierungs- und Bemalungsvorschläge (inkl. Verwitterung). Farbangaben werden, wie angesprochen, ausschließlich für Ammo by MIG Jimenez Farben gemacht. Nach dem einfachen Weasel gibt es nun auch das M29C in Plastik zu einem annehmbaren Preis, der wegen der zusätzlichen Teile geringfügig über dem des M29 liegt. Die Details sind fein, die Figur eine gute Zugabe und die PEs geben ihm noch einen Extra-Kick. Zudem decken die Decals gleich 3 Kriegsschauplätze ab.
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