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RM-5106 M1A1 Abrams Ukraine/Poland

Das Original:

Der U.S. amerikanische Kampfpanzer M1 Abrams kam bereits Anfang der 1980-er Jahre mit einer 105 mm Zugrohrkanone als Ersatz für den alternden M-60 zur Truppe und hat seitdem etliche Kampfwertsteigerungen erfahren. 1984 wurde die 105 mm Kanone gegen eine in Lizenz gebaute 120 mm Rheinmetall Glattrohrkanone ausgetauscht. Mit einer 1.500 PS (1.103 kW) Gasturbine angetrieben erreicht er fast 70 km/h Höchstgeschwindigkeit bei einem Gewicht um die 63 Tonnen. Der 4-Mann Besatzung stehen für die Kanone 40 Schuss, 12.400 Schuss für die beiden 7,62 mm M240 MGs und 1.000 Schuss für das 12,7 mm (cal. 50) M2 MG zur Verfügung.

Der M1 war bei allen größeren Militäroperationen der U.S.A. dabei und wurde in etliche Länder in unterschiedlichen Konfigurationen geliefert. Polen bestellte 2021 250 M1. Der neueste Nutzerstaat ist die Ukraine, die 2023 erst einmal 10 Stück erhielt.

Der Bausatz:

Rye Field Models hat bereits einige M1 Abrams Versionen auf den Markt gebracht. Das vorliegende Modell stellt eine limitierte Auflage dar mit Decals für Polen und die Ukraine plus Reaktivpanzerungskacheln.

Der weiße Stülpdeckelkarton ist 380 x 240 x 90 mm groß und zeigt an der einen Seite einen Seitenriss mit farbigen Komponenten und eine Teileübersicht, während auf der anderen Seite Ansichten von schräg oben vorn und schräg oben hinten der baubaren Varianten zu sehen sind. Das Deckelbild zeigt in groß den M1 mit angebrachter Reaktivpanzerung und eine schematische Darstellung der Segmentkette. Der Karton enthält dreizehn sandgelbe Spritzlinge, einen Klarsichtspritzling, die Unterwanne, eine Fotoätzteil-Platine (PE), ein gelbes Stück Vinylschlauch, ein Stück Draht, 2 sandgelbe Spritzlinge mit den Reaktivpanzerungskacheln, ein kleines Decalblatt und die Bauanleitung.

Die Spritzlinge sind einwandfrei, die Teile ohne Versatz oder Sinkstellen. Details sind scharf und gut herausgearbeitet. Es gibt einige sichtbare Auswerferspuren, aber sie befinden sich auf Innen- und Unterseiten von Teilen und können größtenteils ignoriert werden. Nur manche hervorstehende Auswerfermarken stören und müssen auf alle Fälle entfernt werden. Auch der Klarsichtspritzling ist sehr sauber ausgespritzt und kristallklar und beinhaltet sogar Zubehör in Form von Wasser-/Getränkeflaschen.

Die Unterwanne besteht aus einem Guss und weist bereits angegossene, gute Details wie Verschraubungen der Schwingarmlager und Wartungsdeckel auf. Die Abschleppaugen vorn und hinten werden separat angebracht. Die dazugehörigen Schäkel haben innen gerundete Stifte, so dass man sie, ohne zu kleben auf die Augen aufklipsen kann. So kann man später ggfs. doch noch ein Abschleppseil anbringen. Die Rücklichter bestehen je aus dem Rücklichtkörper, dem Schutzring und einem Klarsichtteil. Das Heckgräting ist mehrteilig durchbrochen ausgeführt, so dass man sehr schön die einzelnen Lamellen sehen kann. Die Schwingarme sollen mit den Drehstäben verbunden werden, was man sich ggfs. sparen kann, wenn man die Segmentkette des Bausatzes verwendet, die keine Beweglichkeit der Schwingarme benötigt und man diese fest verkleben kann. Ebenso wenig muss man dann die Passnasen an den Schwingarmen entfernen (Drehstäbe und bewegliche Schwingarme kommen dann in Frage, wenn man sich für eine separat zu beschaffende Einzelgliederkette (z.B. RM-5009 M1A1/M1A2 T-158 Big Foot Workable Track Link) entscheidet.). Die Lauf- und Leitrollen sind paarweise angeordnet, alle Schrauben sind gut herausgearbeitet. Man hat die Wahl zwischen zwei verschiedenen Radnaben. Sie sind aus Klarsichtmaterial wie beim Original. Die Bausatzkette besteht aus großen Segmenten für Ober- und Unterteil und Einzelgliedern für vorn und hinten. Die Mitteführungszähne sind durchbrochen und mit je zwei Schraubköpfen versehen. Die Zähne müssen für alle Glieder einzeln angeklebt werden.

Die Oberwanne besteht aus einem großen Teil, auf dem bereits die Antirutschbeschichtung fein und glaubhaft eingearbeitet ist. Die vorderen Kettenabdeckungen sind separat vorhanden. Bei Originalen im Einsatz fehlen diese manchmal, was man somit auch darstellen könnte. Die Frontscheinwerfer sind hohl und bekommen Klarsichtscheiben. Auch die drei Winkelspiegelausblicke der Fahrerluke sind aus Klarsichtmaterial. Sie werden einzeln eingesetzt. Die Abdeckung von außen besteht aus einem durchgehenden Stück. Links und rechts der Fahrerluke werden Einfülldeckel angebracht, bei denen die Gussnummern ins Auge stechen und die kleine Sicherungskettchen aus PE erhalten. Das offene Motordeck wird einem größeren und einem kleineren Teil, wie schon das Oberteil mit Antirutschbeschichtung versehen, verschlossen. Auch auf dem kleineren Teil wird ein Einfülldeckel mit PE-Kettchen angebracht. Man könnte ihn auch offen darstellen, denn der eigentliche Deckel ist schön in das Teil eingearbeitet. Lamellenklappen finden wir am großen Teil. Dafür sind feine PE-Gitter im Bausatz. Beim linksseitigen Lufteinlassgitter kann man zwischen einem länglichen PE-Gitter und zwei unterschiedlich großen Gittern wählen. Die Kettenschürzen sind dreiteilig ausgelegt, so man diese auch aufgeklappt darstellen, um wie beim Original an die Antriebsräder oder Kettenspanner zu kommen. Am vorderen Teil ist der Aufstiegsdraht angegossen. Das rechteckige Teil auf dem Rand des vorderen Kettenschürzenteils kann man durch ein PE-Teil ersetzen, so dass es natürlicher wirkt. Pro Kettenschürzenseite werden 13 PE-Teile angebracht, 9 Schraubenleisten und 4 einzelne Schraubenköpfe.

Kommen wir zum Turm. Im Vergleich zur Wanne gibt es noch mehr Details zu bewundern. Die Kanone besteht aus sage und schreibe 18 Teilen. Da es keine Rohrhälften, sondern zylindrische Teile zusammenzusetzen gibt, gibt es keine zu versäubernde Klebenaht. Stattdessen muss man das Rohr allein aus 8 Stücken zusammensetzen. Der eigentliche Turm besteht aus Unter- und Oberteil. Auf der Oberfläche sieht man wieder die feine Antirutschbeschichtung, auch auf den beiden, separat einzusetzenden, Blastpanelen über der Munitionslagerung. Bei der Zieloptik gibt es die ersten Unterschiede zwischen polnischer und ukrainischer Version. In der Anleitung wurde leider die Teilenummer des Optikkastens für die ukrainische Version vergessen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es die E27 ist, am Spritzling direkt neben E26 für die polnische Version zu finden. Die Scheiben der Optik sind aus Klarsichtmaterial, die Verschlussklappen können ganz offensichtlich beweglich eingebaut werden. Die Öffnung für das Kommandantenperiskop des M1A2 wird mit einem geschraubten Deckel verschlossen. Die Ladeschützenluke ist beidseitig detailliert und bekommt einen Winkelspiegel aus Klarsichtmaterial. Die Luke kann offen oder geschlossen angebaut werden. Auf einem Dreiviertelgleitring bringt man das Ladeschützen-MG. Es sieht sehr gut aus, wird beweglich in eine PE-Halterung eingesetzt, bekommt ein Zielfernrohr und einen Patronenkasten. Möchte man den Kasten weglassen, setzt man die Kastenhalterung aus PE an. Auch die Kommandantenkuppel mit cal. 50 MG unterscheidet zwischen ukrainischer und polnischer Version, wobei die letztere größer und wesentlich komplexer mit zusätzlichem Panzerschutz zu den Seiten und nach hinten aufgebaut ist. Das MG ist mehrteilig aufgebaut. Mir gefällt der durchbrochene Kühlmantel, in den das Rohr mit offener Mündung eingesetzt wird. Bei beiden Kuppelversionen kann die Luke beweglich angebaut werden. Auch hier finden sich klare und saubere Gussnummern. Alle Winkelspiegel kommen vom reichlich bestückten Klarsichtspritzling. Der eigentliche Turmkorb bekommt einen Gitterboden aus PE und je nach Version wird eine andere Klimaanlage eingesetzt. Für die Kühlöffnungen gibt es PE-Teile, für die ukrainische Version sind auch Typschilder Decals dabei. Für die polnische Version gibt es noch einen weiteren Turmstaukorb, der an den ursprünglichen angesetzt wird. Der Boden besteht aus einem PE-Gitter. Die ukrainische Version bekommt die U.S. typische Nebelmittelwurfanlage, der Röhren an den Enden geöffnet sind. Laut Anleitung sollen zwei verschiedene Nebelwurfkörper dort eingesetzt werden können, aber ich konnte C48, bzw. C49 nicht im Bausatz finden. Bei der polnischen Version besteht die Wurfanlage aus je acht separaten Wurfbechern. Welche Version man auch verwendet, die Staukästen für die Ersatzwurfkörper vor der Wurfanlage sind die gleichen. Die großen, seitlichen Turmstaukästen sind eigentlich unspektakulär, aber auf den Deckeln sehen wir wieder Antirutschbeschichtung mit Aussparungen bei den Riegeln. Unterhalb der Staukästen werden an den Turmkanten die Abschleppseile befestigt, an die die Halterungen bereits an gegossen sind.

Im Bausatz sind zwei Spritzlinge mit Reaktivpanzerungskacheln enthalten, die in der Teileübersicht nicht aufgelistet und deren Anbringung nicht in der Anleitung erwähnt wird, aber anhand des Kartonbildes sollte man in der Lage sein, die Kacheln anzubringen, sofern man sich dafür entscheidet. Die Kacheln sind aber schön gemacht mit ihren Verschraubungsblechen.

Die beiden Spritzlinge O, von denen man ein cal.50 MG nimmt (eins hat man dann noch in Reserve), beinhalten auch Kraftstoff-, Wasserkanister und Munitionskisten, die man zusammen mit den Wasserflaschen vom Spritzling T frei zur Ausstattung des Panzers verwenden kann.

Der Decalbogen enthält Beschriftungen und Markierungen für je eine ukrainische und polnische Version. Die Decals sind sauber gedruckt und seidenmatt glänzend, mit wenig Trägerrand. Der Trägerfilm ist angenehm dünn. Die weißen Kreuze der Ukraine sind bereits etwas abgeschabt dargestellt. Je eine polnische und eine ukrainische Flagge sind enthalten. Nur die polnische Version bekommt Kennzeichen. Die Buchstaben sind auf dem Kennzeichen bereits drauf, die Nummern bringt man separat an und kann sich dann entscheiden, ob man den Nummernvorschlag der Bauanleitung annimmt oder nach polnischen M1 im Netz sucht, deren Nummern man verwendet.

Die Bauanleitung hat 18 (20) Seiten und startet mit Symbolerklärungen und Hinweisen zur sicheren Arbeit in Chinesisch und Englisch. Auf den nächsten zwei Seiten folgt die Teileübersicht, gefolgt von nur 14 Bauschritten, zwischen die immer wieder Hinweise auf die Versions-Optionen enthalten. Hilfreich finde ich die roten Markierungen, die angeben, wo Klebstoff aufgebracht werden soll. Zum Schluss gibt es noch die Erklärung zur Bemalung und Anbringung der Decals für je ein PL und ein UA Fahrzeug. Die letzten beiden Seiten sind unbedruckt.

Rye Field ist mit diesem Bausatz den Zeichen der Zeit gefolgt und hat aus seinen M1-Versionen noch etwas Neues für Modellbauer herausgeholt. Die Optionen sind ja interessant. Es sind einige PE-Teile zu verbauen, aber die meisten sollten recht gut zu verarbeiten sein. Mal etwas anderes auf bekannter Basis.

Je nach Händler ist dieser M1 zwischen 45,50 und 49,00 Euro in Deutschland erhältlich und liegt damit sogar noch im günstigen Bereich. Da es sich um eine limitierte Edition handelt, sollte man zuschlagen, bevor er wieder vom Markt ist.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
5106
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Oktober 2023
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Rye Field Model
China

ca.46 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos:




































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