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MiniArt 35436

G-518 US 1T Cargo Trailer Ben Hur

Das Original:

Bei Ben Hur denkt man an das Buch aus dem Jahr 1880 oder den 1959 erschienenen Monumental-Film über einen Sklaven zu Zeiten Jesus, aber dieser war nur fiktiv, während der 1 Tonnen Lastanhänger der U.S. Streitkräfte im 2. Weltkrieg Wirklichkeit war. Im Lieferkatalog für US-Militärfahrzeuge ist er unter der Nummer G-518 zu finden. Er wurde von fast 30 verschiedenen Firmen produziert. Der Hauptproduzent war die Ben Hur Mfg. Co. in Milwaukee/Wisconsin, wodurch der Anhänger seinen Spitznamen bekam, noch bevor der Film erschien.

Es gab ihn in verschiedenen Varianten, die für Generatoren, Munition oder Wassertanks ausgelegt waren. In seiner Grundkonfiguration war er ein Lastanhänger mit Heckklappe. Er wurde sowohl offen als auch mit Spriegeln (und auch einer Plane darüber) eingesetzt. Als Zugfahrzeuge wurden häufig Lkw ab der ¾ Tonnen Klasse aufwärts eingesetzt wie die Dodge WC-Serie, die Chevrolet C-506 Serie und das Arbeitspferd der U.S. Armee Logistik, der 2 ½ Tonner GMC CCKW. Es wurden fast 260.000 dieser Anhänger produziert.

Der Bausatz:

Wer Lkws baut, möchte auch ab und zu mal was hinten anhängen. MiniArt fügt mit dem 1-Achs-Anhänger ein Modell zu seinem Portfolio hinzu, welches auch gut zu seinen 1 ½ Tonnern passt.

Der Karton mit Stülpdeckel ist 290 x 190 x 45 mm groß und zeigt auf dem Deckelbild einen im Gelände am Meer auf seinem Stützrad abgestellten Anhänger mit Spriegeln. An einer Seite sind Seitenansichten der vier Markierungsoptionen gezeigt. Im Karton befinden sich neben einer Bauanleitung 6 hellgraue Spritzlinge, 1 PE-Platine, 1 Kettchen und Decals. MiniArt packt die Spritzlinge alle zusammen in eine Klarsichttüte, so dass noch Platz im Karton ist. Die PE-Platine und das kleine Kettchen befinden sich in einem stabilen Kuvert aus Pappe. Da verbiegt sich so schnell nichts.

Alle Teile kommen im heutigen Standard – scharfe Details, sauber Guss, kein oder nur minimaler Grat und Auswerferspuren fast ausschließlich auf den Gießästen, das man gerade bei den großen Teilen wie Bodenplatte und Bordwänden gerne annimmt. Auf Teilen vorhandene Auswerferspuren befinden sich an Stellen, die nach dem Zusammenbau nicht mehr einzusehen sind.

Der Anhängeraufbau besteht aus Front, Seitenwänden und Bodenplatte. An der Bodenplatte sind die Querversteifungen bereits angegossen. Es müssen nur Teile für die Feststellbremse und die beiden Träger, die die Zuggabel bilden, samt U-Halteeisen noch angebracht werden. An den Seitenwänden sind bereits die seitlichen Rückstrahler, die konischen Anschlagfedern und die Blattfedern angegossen. Die Zurrösen für eine Plane und Halterungen für Brems-/Rücklichter und sind aus recht kleinen Fotoätzteilen. Die Brems-/Rücklichter sind wieder einfache Plastikteile. Man kann wählen, ob man nur die reinen Blechversteifungen anbringt oder die mit den angegossenen Seitenspriegeln. Die Seitenspriegel zeigen eine feine Holzstruktur und fantastische Verschraubungen. Wählt man die Spriegelvariante, werden weitere Fotoätzteile angebracht, in die dann die Front- und Heckspriegel eingesteckt werden. Vier leicht gewölbte Dachspriegel können zwischen den Seitenteilen angebracht werden. Man könnte dann auch eine selbst herzustellende Plane anbringen oder man wartet einfach auf den bald verfügbaren Ben Hur 35443 von MiniArt, der die Plane gleich beinhaltet. An den Blattfedern wird das hintere, innere Lagerauge und die Aufnahmen für den Achsträger angeklebt. Die Achse ist ein Vierkantträger mit Befestigungsplatten und hervorragenden Sechskantmuttern. Auch die Bremstrommeln sind mit allen Details wiedergegeben. Es ist vorgesehen, die Bremstrommeln mittels Draht (nicht enthalten) mit dem Handbremsgestänge zu verbinden. Die 6-Lochfelgen der Räder sind durchbrochen dargestellt, die Radmuttern und -nabe sehr fein gestaltet. Auf den Reifenflanken, sowohl auf Außen- als auch Innenseite, treten deutlich in erhabenen Buchstaben und Zahlen die Markierungen U.S. Special Service, Master Grip, U.S. Army und die Reifengröße 7.50-20 hervor. Die Kotflügel sind einteilig ausgeführt und werden an den Seitenwänden angeklebt. Die Frontwand ist nur ein Teil, an das zwei Zurrösen angebracht werden. An der Heckklappe sind Rückstrahler und Verstärkungsbleche angegossen. Aus Fotoätzteilen werden zwei trapezförmige Griffe und zwei Zurrösen angebracht. Vom Prinzip her kann man die Heckklappe auch offen anbauen, aber dann sollte man die Riegel und Sicherungskettchen aus PE etwas modifizieren, so dass sie natürlich herunterhängen, denn es war sicherlich sehr selten (aber nicht unmöglich), dass die Stifte bei geöffneter Klappe in die Ösen an der Seitenwand eingesteckt waren. Für Front- und Rückseite gibt es Spriegel zum Einstecken. Hinten kann man sie auch weglassen. Es gibt genügend Fotos von Originalen, bei denen das fehlt. Die an der Zuggabel anzubringende Zugöse gibt es als vollständige Öse, wenn man den Anhänger an einen Lkw mit separatem Zugbolzen anhängen oder den Anhänger abgestellt darstellen will. Die geöffnete Öse verwendet man, wenn der Zugbolzen/-haken am Lkw geschlossen ist. Beim Stützrad hat man die Wahl zwischen einem Vollmetallrad und einem mit Luftreifen. Das Metallrad hat eine schöne Sternstruktur in der Felge, das Luftrad zeigt dafür ein schönes Profil. Stützrad lässt sich sowohl in Fahrstellung (hochgeklappt) als auch in Parkstellung (heruntergeklappt) bauen. Der Riegel für das Stützrad ist ein Fotoätzteil. Links und rechts der Spitze der Zuggabel werden mittels Plastikösen 15 mm lange Stücke des feinen Metallkettchen angebracht. An jedes Kettenende kommt ein Plastikhaken. Zum guten Schluss bringt man einen Draht (nicht enthalten) an, an dessen Ende man den Stecker für die Rückleuchten anbringt. Sofern man den Anhänger mit einem Lkw verbindet, sollte der Stecker dann in die Dose am Lkw gesteckt/-klebt werden.

Es gibt Naßschiebebilder (Decals) für 4 Anhänger. Die Decals sind seidenmatt mit wenig Rand.

Version 1: U.S.A. 0328575 - U.S. army, 1st Armored Corps, 7th Army, Italien, 1943

Version 2: U.S.A. 312081 - U.S. Army, Europa 1944-1945

Version 3: S4830 - 2nd Australian Corps, Bougainville Island, Januar 1945

Version 4: U.S.N. 0388172 – U.S. Navy, 1940-er

Die 8-seitige Bauanleitung startet von Seite 2 mit der Teileübersicht. Dort sind auch Warnhinweise und Symbolerklärungen zu finden. Es gibt insgesamt 18 Bauschritte, ergänzt durch Unterbauschritte, bis zum fertigen Modell. Die Bauschritte sind sinnvoll, logisch aufgeteilt und leicht verständlich und lassen aus meiner Sicht keine Frage offen. Sogar die exakten Durchmesser und Längen, für die aus Draht selbst herzustellenden Leitungen, sind enthalten. Hinweise auf die verschiedenen Decaloptionen sind eingebaut. Die letzten beiden Seiten zeigen farbige Abbilder des Anhängers in 3-Seitenansicht für die vier Markierungsoptionen. Eine Farbtabelle befindet sich auf der letzten Seite und listet Farbnummern für Vallejo, Mr. Color, AK RC, Mission Models, Ammo MiG und Tamiya Farben auf.

MiniArt bietet auch bei einem kleinen Bausatz großes Kino und macht seinem Namen „Minikunst“ alle Ehre! Die Detailverliebtheit fordert den Modellbauer etwas, aber man bekommt ein „Aber Hallo!“ Modell dafür.

Die Preisspanne schwankt zwischen 16 und 19 Euro in Deutschland. Der Anhänger lässt sich vielseitig einsetzen und mit Beladung variiert das Aussehen. Ich kann ihn nur empfehlen!

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35436
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
November 2023
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
MiniArt Models
Polen

ca.16 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos:










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