I Love Kit 63548 - M55 203mm Self-propelled Howitzer
Der M55 mit seiner 203mm Haubitze war seit den 50er Jahren in der US Armee im Einsatz und von 1956 bis 1966 auch in einer kleinen Stückzahl bei der Bundeswehr.
Schön zu sehen, dass die Modellhersteller auch weniger bekannte Modelle aus der Ära des kalten Kriegs auf dem Zettel haben und unsereins freut sich umso mehr, wenn diese dann auch als Bw Modelle zu gebrauchen sind - und das sind die von den USA übernommenen Fahrzeuge der Anfangszeit meist sehr gut, da meist nichts oder wenig geändert wurde.
Im Karton finden wir 5 beige Spritzlinge, 2 braune Spritzlinge, einen klaren Spritzling, einen Weichplastikspritzling, ein Set Polycaps, die Unterwanne, das Turmoberteil, zwei PE Platinen und einen Decalbogen.
Schaut man grundsätzlich über die Spritzlinge und Einzelteile, erfreut sich das Modellbauerauge an sauberen, scharfen Bauteilen mit schönen Details. Keine Frischhäute oder Verzug, keine auffallenden Auswerfermarken oder Sinkstellen.
Die Unterwanne ist einteilig, was für den Bau gerade für Anfänger von großem Vorteil ist. Die Aufnahmen für die Schwingwame und Stützrollen sind bereitz angespritzt, der Rest der Details muss noch angebracht werden. Die besagten Schwingarme sind einteilig und werden in die Aufnahmen eingesteckt und verklebt. Dazu kommen einige Endanschläge, Stoßdämpfer und die etwas komplexere Aufnahme des Leitrads.
Die Laufrollen vom M47/M48 Typ machen per se einen guten Eindruck und durch die einzeln aufzusetzenden Gummierungen bekommen man auch eine schöne Darstellung des überhängenden Randes, was sonst in Spritzguss gar nicht in einer Form machbar wäre.
Was mich allerdings stutzig macht ist, dass 4 der Laufrollen mit einer anderen Nabenabdeckung dargestellt sind. Da fragt man sich was für Referenzen dort vorlagen. Die mir vorliegenden Referenzen zeigen jedenfalls durchgängig die gleichen Nabendeckel, bis auf die Leiträder natürlich. Die Räder sind alle mit Polycaps versehen und bleiben damit drehbar.
Die Treibräder sind auch mehrteilig und fein detailliert und sitzen auf den jeweiligen Vorgelegen.
Die Ketten bestehen aus Segmenten und Einzelgliedern. Diese sind wirklich schön und sauber gespritzt. Erfreulicherweise sind gerade die Segmente ohne Auswerfermarken wie man sie sonst bei anderen Herstellern. Zwar fallen hier bei extremer Nahbetrachtung sehr flache quadratische Vertiefungen auf, die aber unter dem Laufwerk verschwinden werden.
Die Außenseite ist mit der aufvulkanisierten Gummierung mit dem markanten Winkel versehen.
Die vom M47 modifizierte Oberwanne ist soweit einteilig und weist neben dem Motordeck die vertiefte Aufnahme für den Turm auf. Die Lüftergrätings werden einzeln aufgeklebt und erfreulicherweise werden die Handgriffe auch einzeln aufgebracht, was deutlich besser ist, als bereits aufgespritzte Griffe oder welche aus PE Teilen.
Die Staukisten sind hohl gegossen und mit einzelnen Deckeln, sodass man diese theoretisch auch offen darstellen könnte.
Die Details auf der Oberwanne sind toll gemacht mit feinen Gravuren und Bolzen/Schraubenköpfen.
Die tiefergezogenen Kettenblechseiten liegen als gut gemachte PE Teile bei.
Der Tur setzt sich im Groben aus Turmober- und Unterteil zusammen - dazwischen wird die Kanonenblende eingeklemmt, sodass diese höhenbeweglich bleibt.
Ebenfalls wird ein Rack im hinteren Turmbereich eingebaut, was zwar schön ist, aber da der ganze Rest des Innenlebens fehlt, kann man die Luken nicht offen lassen und damit macht das Rack auch wenig Sinn. Dennoch lassen sich natürlich alle der großen Luken offen oder geschlossen bauen.
Wnn ich die Anleitung richtig unterpretiere kann man gerade die riesen Luken am Heck beweglich gestalten - aber wie gesagt, wenn nicht jemand eine komplette Tureinrichtung bietet, macht die offene Version nicht viel Sinn.
Auch die Luken im Turmdach (Fahrer und Kommandant) lassen sich ebenfalls offen oder geschlossen bauen. Der Kommandantenluke fehlt leider das M2 Browning auf einem entsprechenden Sockel.
Das Rohr der 203mm ist leider zweiteilig, wodurch man sich schon Gedanken machen muss wie man die Nahtstellen sauber verschleift, dass das Rohr absolut sauber ist.
Die Abdeckplane übder der Blende ist aus Weichplastik und mit Faltenstruktur versehen. Ganz ok, aber es könnte besser sein. Durch die Nutzung dieses Bauteils bleibt das ROhr allerdings in eine Position fixiert.
Am Heck wird noch der schön gemachte Erdsporn angebaut - auch hier scheint dieser beweglich anbaubar zu sein. Das Bauteil ist sauber und ohne Auswerfer Marken.
Die Bauanleitung ist im typischen ILK Stil mit großen und sauberen Zeichnungen und führt in nur 11 leicht verständlichen Baustufen zum Ziel.
Als Bemalungsvorschläge sind zwei Farbprofile vorhanden, die in Fünfseiten Ansichten die Bemalung und Markierung zeigen
Als mögliche Versionen sind folgende Möglichkeiten angegeben:
- "Eve of Destruction" in einfarbig Olive Drab
- Fahrzeug in einfarbig Olive Drab
Die Farbangaben sind für Mr.Hobby, Acrysion, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol angegeben.
Ein interessanter Bausatz mit guten Ansätzen und einer beweglichen Einzelgliedkette - wirklicher Minuspunkt ist tatsächlich das große zweiteilige Rohr.
Kurz-Übersicht: |
Art.Nr: Art des Artikels: Material: Maßstab: Erschienen: |
63548
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Mai 2024 |
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Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen: |
I ❤ Kit
China
ca.58 Euro |
Geeignet für:
Preis/Leistung:
Gesamteindruck: |
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Review von:
Thomas Hartwig
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Muster bereitgestellt durch:
http://www.modellbau-koenig.de
Fotos: