IBG Models 72144 DAC Mk. I British Armoured Car IBG Models hat unter der Bausatz-Nr. 72144 den britischen Panzerwagen „DAC MK. I British Armoured Car“ im Maßstab 1:72 herausgebracht. Hinter der Bezeichnung verbirgt sich das Aufklärungsfahrzeug Daimler Armoured Car in der Version Mark I. Dieser britische Panzerwagenentwurf aus dem Zweiten Weltkrieg stammt wie schon die „kleinere“ Variante Daimler Dingo Scout Car aus dem Hause Birmingham Small Arms Ltd. (BSA), die später in der Firma Daimler Company Ltd. aufgenommen wurde. Es war eine Parallelentwicklung und stellte eine vergrößerte Version des gleichen Grundrisses mit Einbau eines stärkeren Motors und eines Turmes ähnlich dem leichten Panzer Mark VII dar. Zu seinerzeit stellten diese Fahrzeuge mit Ihren 95 PS Motoren im Heck, einer Viskokupplung, einem Wilson-Vorwahlgetriebe und einem H-Antrieb mit Kardanwellen zu allen einzelaufgehängten Rädern ein sehr fortschrittliches Designkonzept dar. Dieses Design und die Robustheit gepaart mit der Zuverlässigkeit machten diesen Fahrzeugtyp ideal für Aufklärungs- und Begleitschutzeinsätze. Die ersten Prototypen wurden ab 1939 hergestellt, die Serienfertigung verzögerte sich allerdings bis Mitte 1941, da es Probleme mit dem Getriebe durch das höhere Gewicht im Vergleich zum Dingo Scout Car gab. Die Daimler Company baute insgesamt knapp 2700 dieser Panzerwagen. Das 7,6 Tonnen schwere Fahrzeug war 4 Meter lang, knapp 2,50m breit und 2,30m hoch und bot seiner dreiköpfigen Besatzung einen Panzerschutz hinter geschweißten Panzerplatten in einer Stärke von 7 bis 16mm. Als Bewaffnung stand eine 2 Pfünder Quickfirekanone (QF) mit einem achsparallelen 7,92mm Besa-MG zur Verfügung. Zusätzlich gab es auch noch ein leichtes Bren-MG im Kaliber 303. Angetrieben von einem Daimler 4,1 Liter Sechszylinder Benzin-Motor mit 95 PS erreichte das allradgetriebene Fahrzeug eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h. Mit einer Tankfüllung konnte eine Reichweite von bis zu 320km erzielt werden. Einsätze während des Zweiten Weltkrieges sahen diese Fahrzeuge in Nordafrika, Europa und auch Asien. In den 1950er und 1960er Jahren wurden ehemalige britische Fahrzeuge in Mitgliedsstaaten des Commonwealth exportiert und viele Jahre weiter betrieben. Nun aber zum hier gezeigten Modell. Ein Blick in den Stülpkarton (30 x 20 x 4,5cm) offenbart den folgenden Inhalt:
Nach Öffnen des Kartons finden wir wiedermal, wie von IBG gewohnt, sehr gut ausgeführte Spritzlinge in grauer Farbe ohne Grat oder Fischhäute an den Bauteilen. Nennenswerte Auswerfermarken sind auf später sichtbaren Stellen nicht zu finden. Die Details sind scharfkantig fein ausgeführt und die Proportionen des Originalfahrzeuges werden gut wiedergegeben. Die bei diesem Radfahrzeug markanten Räder sind bis auf die innenliegende Bremse einteilig ausgeführt ohne dabei auf Details verzichten zu müssen. Das Profil ist sehr gut wiedergegeben. Der Panzerkastenaufbau links und rechts sind zusammen mit großen Teilen der Federn und Radaufhängungen jeweils ein zusammenhängendes Bauteil. Ein entscheidender Vorteil um die Ausrichtung der Räder beim Bau zu vereinfachen. Erfreulicherweise gibt es für das Fahrgestell und den Turm eine detaillierte Inneneinrichtung. So schaut man bei der offenen Darstellung der Turmluke nicht in ein leeres Fahrzeug. Hier wurden Lenkräder, Munitionshalterungen, Turmbühne, Sitzplätze, Funkgerät und sichtbare Teile der Bewaffnung im Turm umgesetzt. Die Fahrersichtluke kann genauso wie die Turmluke offen oder geschlossen montiert werden. Fotoätzteile sind nur für wirklich wichtige und filigrane Bauteile vorgesehen. Sie sind aber nicht optional zu Plastikteilen zu verwenden, sondern werden immer zum Bau benötigt und sorgen für zusätzliche Detaillierung. Die Darstellungen in der beiliegenden Bauanleitung lassen keine Fragen offen. Alle Hinweise sind wie gewohnt in polnischer und englischer Sprache vorhanden. Anders wie bei anderen Bausätzen des Herstellers, findet man diesmal erfreulicherweise auf der ersten Seite der Bauanleitung einen kurzen historischen Abriss zum Originalfahrzeug. Die zweite Seite zeigt eine Übersicht der enthaltenen Spritzlinge, Decals und Fotoätzteile. Eine gesonderte Darstellung des Innenraumes von Turm und Fahrgestell mit Farbangaben und zugehöriger Tabelle für die Hersteller Vallejo, Hataka, Life Color, Mr. Hobby, AK Interactive und Mission Models folgt auf Seite drei. Im Anschluss startet der Zusammenbau, der sich in 26 Baustufen gliedert. Hier wird pro Baustufe anhand von schwarz-weißen 3D-Zeichnungen der Weg zum fertigen Modell dargestellt bzw. erklärt. Der Bau des Modells startet in den Baustufen 1 und 2 mit der Komplettierung des Innenraums auf der Grundplatte des Fahrgestells. Die folgenden Baustufen zeigen das Anbringen der Teile des Panzerkastens. Hier ist es sinnvoll schon den Innenraum zu bemalen bevor er durch Dach und weitere Aufbauten nicht mehr erreicht werden kann. In Baustufe 6 und 7 wird die Radaufhängung montiert. Die eigentlich einteiligen Räder werden mit einem separaten Innenteil bzw. angedeuteter Bremse in Baustufe 8 ergänzt. Die Baustufen 9 bis 12 zeigen die Montage der Schutzbleche bzw. Radabdeckungen. Hier ist sorgfältiges Arbeiten gefragt. Fotoätzeile müssen rechtwinklig gebogen werden um damit dann die großen Plastikteile zu ergänzen, die dann wiederrum am Panzeraufbau angebracht werden sollen. Die Räder sollen in Baustufe 13 zusammen mit einem Satz Schmutzfänger montiert werden. Für die Lackierung würde ich sie hier aber noch nicht anbringen. Die folgenden Baustufen zeigen dann das Anbringen diverser kleiner und großer Anbauteile wie z.B. Kanister, Kisten etc. bis das Fahrzeug ohne Turm in Baustufe 17 nahezu komplett ist. Ab Baustufe 18 wird der Turm montiert. Nach Einbau des Funkgerätes im Turmheck auf dem Turmunterteil folgt im Weiteren der Einbau der Bewaffnung, Blende und Innendetaillierung des Turmoberteils. Baustufe 24 und 25 zeigen das Anbringen weiterer Details außen am Turm. Der Bau des Modells endet mit Aufsetzen des Turmes in Baustufe 26 und einer nachfolgenden 3D-Ansicht des fertig montierten Modells. Den Abschluss der Bauanleitung bilden dann die 4 Bemalungs- und Markierungsvorschläge. Folgende Markierungs- bzw. Bemalungsvarianten werden gezeigt:
Die von Techmod produzierten Nassschiebebilder kommen wie gewohnt auf einem kleinen hellblauen Trägerpapier daher. Die einzelnen Elemente sind farbintensiv, ohne Versatz und sehr feindetailliert gedruckt.Mein Fazit: IBG hat mit diesem Bausatz eines der bekanntesten britischen Aufklärungsfahrzeuge aus der Zeit des zweiten Weltkrieges im kleinen Maßstab herausgebracht. In gewohnter sehr guter Machart wird uns hier ein Fahrzeug mit kompletter Inneneinrichtung geboten. Der Preis für die dargebotene Zusammenstellung von Spritzgussteilen, Fotoätzteilen und der Innendetaillierung sind vollkommen ok. Der Aufbau und die Detailierung des Bausatzes und der enthaltenen Bauteile lassen ein fein detailliertes Modell erwarten, und das bei einer überschaubaren Anzahl von Teilen. Hier und da muss besondere Sorgfalt bei der Verarbeitung der Fotoätzteile an den Tag gelegt werden. Deshalb ist dieser Bausatz sicherlich auch nicht für den Anfänger gedacht. Für den aufgerufenen Preis von 15,95 Euro eine absolute Kaufempfehlung!
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