IBG Models 35070 - 7TP Polish Tank Single Turret (Early Production) Das Original Der 7TP war ein leichter Panzer der polnischen Armee zu Beginn des 2. Weltkrieges. Er basierte auf dem britischen Vickers 6-ton (Vickers Mark E) und sieht ihm in vielen Bereichen recht ähnlich. Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist der stark erhöhte Motorraum, um genügend Platz für den, den Otto-Motor des Vickers ersetzenden, Dieselmotor zu haben. Es gab ihn mit 2 MG-Türmen (Bezeichnung: 7TPdw) oder einem Turm (Bezeichnung: 7TPjw) mit 37mm Kanone. Sein 110 PS (81 kW) Motor ermöglichte ihm Geschwindigkeiten bis zu 32 km/h. Die 3-Mann Besatzung bestand aus dem Kommandanten, Richt-/Ladeschütze und Fahrer. 1939 wurden 7TPjw in der Verteidigung Polens eingesetzt. Viele gingen durch Beschuss oder technische Defekte verloren. Die deutsche Wehrmacht eroberte etliche und setzte sie unter der Bezeichnung PzKpfw 7TP 731(p) 1940 in Norwegen und Frankreich und zu Polizeizwecken in Polen ein.
Die Bausätze: Während die späte Produktionsvariante bereits 2021 auf dem Modellbaumarkt erschien, ließ diese frühe nun etwas auf sich warten.Wie bereits der Bausatz 35069 hat auch dieser eine komplette Inneneinrichtung, die Fahrer- und Kampfraum, Turm, Motorraum ausfüllt. Der Unterschied zur späten Ausführung ist daran zu sehen, dass statt des Spritzlings G nun I vorhanden ist. Dies sind die Teile für die Heckplatte, hintere Motorraumklappen und Auspuff.Der Stülpdeckelkarton ist 400 x 260 x 60 mm groß. Der Inhalt passt locker hinein. Die meisten Spritzlinge sind einzeln in Klarsichttüten verpackt. Enthalten sind 12 hell-graue, ein Klarsichtspritzling, 1 PE-Platine, Decals und die Bauanleitung.Wie bei den Vorgängern sind noch ein paar Sinkstellen vorhanden, aber es sind wesentlich weniger und kleinere. Nichts, was einen am Bau eines guten Modells ohne zusätzlichen Aufwand hindert. Die Teile selbst machen einen guten Eindruck, mit schönen, feinen Details sind sie sauber ausgespritzt, ohne Versatz. Angüsse sind so gesetzt, dass Details nicht beeinträchtigt werden. Man entdeckt Auswerferspuren auf einigen größeren Teilen wie Motorabdeckung oder Bodenplatte, aber sie sind flach und an Stellen, die später kaum einzusehen sind oder von anderen Teilen überdeckt werden. Die Klarsichtteile für die Scheinwerfer sind kristallklar, ohne Kratzer oder Schlieren. Auch die PE-Teile hinterlassen einen guten Eindruck, grad die Lüftergitter für das Motordeck.Die Unterwanne besteht aus Bodenplatte, Seitenteilen und Heckplatte. Auf den Innenseiten kann man die Nietrahmen samt Nieten sehen, auf die beim Original die Panzerplatten genietet waren. Entsprechend sind außen die Nietköpfe und bei den Seitenteilen zusätzlich Trennfugen zu sehen. Die Aufnahmen der Stützrollen sind auch von innen zu sehen und werden mit PE-Platten dargestellt. Eine Zwischenwand trennt Motor- und Kampfraum. Sie ist mit zwei Wartungsklappen mit Scharnieren versehen und enthält zwei Öffnungen, für die feine PE-Gitter beiliegen. Der 6-Zylinder Diesel-Reihenmotor ist sehr detailliert. Der Motorblock besteht aus zwei Längshälften, die mit Ventildeckel und Ölwanne geschlossen werden. Alle wichtigen Anbauteile sind vorhanden - Einspritzpumpe, Anlasser, Luft-, Kraftstoff-, Ölfilter, Abgaskrümmer, Luftkanal, Kühlleitungen, Turbolader(?) und Kupplungsdom. Der Motor ruht auf einem Rahmen aus L-Profilen, der auf der Querachse der hinteren Laufrollenwagen aufliegt. 2 Kühler mit feinen Rippen bekommen je ein Luftgehäuse mit Ventilatoren. Über Keilriemen mit Keilriemenscheiben, die zusammen aus einem Teil bestehen, werden die Ventilatoren mit dem Motor verbunden. Den Motorraum mit all seinen Details zu verschließen, wäre eine Schande, aber es gibt auch einen Lichtblick. Die Heckplatte enthält eine große Öffnung, für die es zwei große Klappen mit PE-Handgriffen gibt, die geschlossen oder eben offen angebaut werden können. Die Öffnung für die Starterkurbel wird mit einem PE-Deckel verschlossen und ein Rücklicht angebracht. Der Auspuff besteht aus dem eigentlichen Rohr, das am Ende angeschrägt und geöffnet ist und von den beiden Schalldämpferhälften umschlossen wird. Leider sind die seitlichen Wartungsklappen geschlossen angegossen. Der Motordeckel enthält zwei große, angegossene Lüftergrätings, die durchbrochen dargestellt sind. Für 2 weitere Öffnungen gibt es PE-Gitter, die annähernd pyramidenförmig gebogen werden müssen. Je nach Passform werde ich den Motordeckel nur auflegen, nicht kleben. So kann man immer mal wieder einen Blick hineinwerfen. Für das untere Heck gibt es noch einen T-Träger, der als Aufnahme für Ersatzkettenglieder dient und mittig eine Anhängekupplung mit PE-Riegel erhält.Vom Motor nach vorn führt ein Kardangehäuse durch den Kampfraum. IBG hat sich nicht einfach mit dem Gehäuse zufriedengegeben, sondern dieses in Unter- und Oberschale geteilt. Die Kardanwelle mit schönen Gelenken wird in das Gehäuse eingelegt. Man kann also auch eine Wartungsszene mit entfernter Oberschale darstellen (Gelenke abschmieren oder Reparatur). Ein Schaltgetriebeblock wird vorn mittig auf die Bodenplatte gesetzt. Schalthebel und Schaltkulisse (letztere aus einem PE-Teil zu biegen) bringt man auf der Fahrerseite an. Die vom Schaltgetriebe abgehenden Antriebswellengehäuse sind mehrteilig ausgeführt und sehr schön mit Ecken und Kanten und Verschraubungen wiedergegeben. Sie schließen an den Lenkbremsen an. Die Querachse der vorderen Rollenwagen findet vor dem Fahrersitz und unter der Kardanwelle seinen Platz. Auch die Antriebsräder haben eine Querachse, die feine Lager bekommen und Ausstellhebel aus PE. Das Lenkbremssystem ist mit Hebeln, Widerlagern und natürlich den Lenkbremshebeln des Fahrers wiedergegeben. Auch hier wird die Detaillierung mittels PE unterstützt. Der zweiteilige Kraftstofftank wird links von Schaltgetriebe auf den Boden gesetzt. (Als Fahrer eines solchen Gefechtsfahrzeuges würde ich mich da nicht so wohl fühlen!) Der Fahrersitz besitzt aus Sitzpolster (mit Vertiefungen auf der Sitzfläche) und der Rückenlehne. Dem Fahrer steht zudem ein Bremspedal aus Plastik und ein Gaspedal aus PE zur Verfügung. Im Kampfraum hinter dem Fahrer findet der Munitionsbunker aus PE seinen Platz. Er kann 80 Schuss Kanonenmunition und 10 Patronenkästen MG-Munition aufnehmen. Die beiden K-Spritzlinge enthalten je 41 einzelne 37mm Patronen und 15 MG-Gurtkästen, also mehr als genug!Der Kampfraum wird nach oben mit einer Platte geschlossen, die natürlich die Öffnung für den Turm enthält. Vor dem Anbau der Frontplatte A31 sollte man die Armaturen des Fahrers innen anbringen. Die Frontplatte hat zwar Wartungsklappen mit PE-Griffen für die Lenkbremsen, die aber geschlossen angegossen sind. Die Frontplatte bildet zusammen mit der Frontplatte des Kampfraumes eine Öffnung für den Fahrererker. Die rechte Erkerseite ist in das Seitenteil des Panzers integriert, die linke wird angeklebt. Dort findet innen auch noch eine weitere Armaturentafel Platz. Die zweigeteilte Fahrerluke kann offen oder geschlossen gebaut werden. Die Hupe kann angebaut werden, wie sie ist oder man trennt die Plastikhalterung ab und ersetzt sie durch das entsprechende PE-Teil, welches natürlich besser aussehen würde. Für die Front gibt es noch 2 Zugaugen mit den passenden Schäkeln dazu.Das Laufwerk ist komplex aufgebaut. Vorn an die Wannenseiten werden die Achsabdeckungen inkl. Seitenvorgelegedeckel angebracht. Wenn ich es richtig identifiziert habe, bekommen die Kettenspanner für die Leiträder einen Stellhebel aus PE. 16 Laufrollen-, 8 Stützrollen-, 2 Leitrad- und 2 Antriebsradpaare wollen zusammengesetzt werden. Verschraubungen und Speichenstruktur gefallen mir. Die vier Gussteile sehen gut aus und sind innen hohl. Daran werden je 2 schmale Blattfederpakete angebracht. Jedes Federblatt ist ebenso gut zu erkennen wie die Blattklemmen. Je 2 Laufrollenpaare werden in Laufrollenschwingen eingeklemmt, die Schwingen zu einem an ein Gussteil, zum anderen an die Federpakete angeklebt. Die Anbringung der Laufrollenwagen an der Wanne stelle ich mir etwas problematisch vor, denn es gibt nur sehr kurze Stifte. Also gut kleben. Aufgrund der Auslegung der Ketten in Segmente und Einzelglieder wird es kein bewegliches Laufwerk geben. Von daher sollten die kurzen Stifte ausreichen. Die Kette besteht aus Einzelgliedern und zwei unterschiedlich langen Segmenten. Die längeren, oberen Segmente zeigen einen leichten Durchhang und sollten eindeutig auf den Stützrollen aufliegen. Es ist nicht angegeben, wie viele Einzelglieder benötigt werden. Zählt man in der Bauanleitung ab, wären es 35 Glieder pro Seite. Bei 72 Gliedern im Bausatz bleiben also 2 in Reserve für die hintere Ersatzkettenhalterung.Die Kettenabdeckungen bestehen aus langen Streifen mit gebogenen Enden. Auf der Oberseite sind Nieten, Verschraubungen und Versteifungsrippen zu sehen. Pro Abdeckung 4 längliche Passstifte sollten für ausreichende Befestigung an der Seite genügen. Für die eigentlichen Halterungen gibt es je 4 PE Streifen, die zu Dreiecken gefaltet werden. Alle Werkzeuge werden mittels PE-Halterungen auf den Abdeckungen befestigt. Pro Seite gibt es noch einen Staukasten mit einem schönen Vorhängeschloss und Bolzen, auf die die Ersatzlaufrollenpaare aufgesteckt werden. Für vorn gibt es zwei winzige, ausgehöhlte Scheinwerfer, für die es geriffelte Klarsichtgläser gibt.Obwohl im Turm nur 2 Mann Platz finden, dienen allein 11 Bauschritte dem Bau. Im Turmdrehring ist das Richtgetriebe mit Seitenrichtzahnrad bereits angegossen. Handkurbeln und Höhenrichtritzel sind separate Teile. „Zeit, Zähne zu zeigen!“ dachte wohl auch IBG, denn die Zähne der beiden Ritzel sind schön ausgearbeitet und gut zu sehen. Der Richtschützensitz besteht aus Rückenlehne, Sitzfläche und Fußstützen. Ein Abfeuerungshebel wird an der rechten Fußstütze angebracht. Der Ladeschützensitz besteht aus der Befestigungsstange und der Sitzfläche. Der Hülsensack des MGs zeigt die typischen Wellungen eines Stoffsackes. Er findet direkt am Turmdrehring seinen Platz. Schräg darüber bringt man den MG-Gurtkasten aus PE an, der mit 19(!) MG-Gurtabschnitten aus PE befüllt werden soll. Hier ist Liebe zur Authentizität im Spiel. Andere Hersteller hätten vielleicht nur den obenliegenden Teil des Gurtes dargestellt. Der Nachteil von PE bei den Gurten ist, dass die Patronen flach sind, statt rund, aber beim Blick durch die Luke in den Turm sollten sie ihren Zweck erfüllen. Eine Querstange mit dem Gestänge des Hülsensackes für die Kanone wird im vorderen Drittel des Drehringes angebracht. Der Hülsensack wird am Gestänge mittels 5 PE-Klammern befestigt. Entgegen der Anleitung werde ich wohl den Hülsensack erst am Gestänge befestigen, bevor ich die Querstange in den Drehring einbaue. Ich stelle mir das so einfacher vor. Und was hat man sich für die Blende einfallen lassen? So einiges, kann ich da antworten. Ein sehr feines Zielfernrohr wird rechts oberhalb der MG-Öffnung angebracht. Das MG setzt sich aus dem Gehäuse mit Abfeuerungsgriff, zwei Kühlmantelhälften, der PE-Lagerung an der Blende und einem Visier, ebenfalls aus PE. Für die Kanone gibt es die am Blendenkasten angegossene Rohrummantelung, den Verschlussblock, -keil und Öffnerhebel. Theoretisch kann man den Verschluss auch offen bauen, müsste dann ggfs. die Rohröffnung aufbohren und die Stellung des Öffnerhebels ändern. Für den Abweiser gibt größeres PE-Teil, das mehrfach gewinkelt gebogen und mit 2 PE-Verstärkungen an den Ecken ergänzt wird. Ein Kreissegment aus Plastik wird am Ende des Abweisers angebracht. Es sorgte beim Original dafür, dass die ausgeworfenen Hülsen nach unten in den Hülsensack geleitet wurden. Links an der Kastenblende wird ein Zahnsegment angebracht, dass dann ins Höhenrichtritzel am Turmdrehring eingreift. Außen zeigt die Kastenblende etliche Nieten. Es müssen nur die Seitenteile, das Kanonenrohr und die MG-Panzerung angebracht werden. Die zylinderförmige MG-Panzerung ist innen hohl, damit dort der Kühlmantel des MGs hineinpasst. Außerdem hat sie zwei Öffnungen – MG-Mündung und Ausblick des Zielfernrohrs. Das Rohr besteht aus einem Stück, mit geöffneter Mündung. Die Turmschale besitzt jede Menge Nieten. Seitliche Pistolenöffnungen und Sehschlitze sind durchbrochen. Der Heckkasten bekommt einen Boden, auf den zwei fantastisch detaillierte Funkgeräte gesetzt werden. Laut Anleitung soll der Heckkasten mit einer Klappe geschlossen werden. Die Scharniere am oberen Rand, der Handgriff im unteren Bereich, sowie der Anschlag auf dem Turmdach verraten uns, dass die Klappe nach oben hin geöffnet werden konnte, um z.B. an die Funkgeräte zu kommen oder hinter den Funkgeräten Material zu verstauen. Ich hätte mir einen Hinweis darauf in der Anleitung gewünscht. Außen links am Turmkasten wird ein PE-Teil angebracht, an dem die Antenne befestigt wird. Das Turmdach besteht aus einem Stück, aber sowohl außen als auch innen mit den angedeuteten Trennfugen und Nietenreihen der verschiedenen Panzerplatten. Eine Beobachtungsoptik im Turmdach besteht aus dem Ausblickzylinder auf dem Dach und dem Einblick, der zusätzlich eine Stirnstütze aus PE erhält. Der einzige Lukendeckel hat eine Öffnung für den drehbaren Winkelspiegel. Ausblick und insbesondere der Einblick sind schön gestaltet, aber leider kein Klarsichtteil, sondern graues Plastik. Außen bekommt der Deckel einen Griff aus PE und innen einen Riegel aus Plastik. Natürlich lässt sich der Deckel offen oder geschlossen anbauen.Die Bauanleitung im A4 Format ist größtenteils in schwarz-weiß ausgelegt mit farbigen Akzenten, die Bemalungsanleitung ganz in Farbe gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in Polnisch und in Englisch gehalten. Die erste Seite startet mit Zeichenerklärungen, PE- und Decalübersicht. Die Teile- und Spritzlingübersicht findet sich auf Seite 2. Seite 3 präsentiert die Bemalungsanleitung für die Inneneinrichtung sowie den benötigten Farben. Es gibt Farbnummern für Valejo, Hataka, Life Color, Mr. Hobby, AK Interactive und Mission Models. Der Bau wird in sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen Zeichnungen erklärt. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Die Bemalungsanleitung finden wir auf der letzten Seite.Auch hier verlangen filigrane Plastik- und auch PE-Teile etwas mehr Erfahrung. Ein beeindruckender Bausatz, aus dem man ein Schmuckstück zaubern kann, das alleinstehend, aber auch grade in einem Diorama, die Augen auf sich zieht.In Deutschland bekommt man diesen umfangreichen Bausatz für ca. 37 Euro.
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