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Hobby Boss 84566
Bergepanzer 3 A1 "Büffel" ARV

Nach dem "normalen" Büffel, den Hobby Boss 2022 auf den Markt gebracht hatte, war aus der Anleitung und anderen Details schon klar, dass auch ein A1 kommen würde - dieser ist nun Ende 2023 erschienen und wir schauen uns das Ganze mal.

Vorab sei gesagt, dass dieser Bausatz "nur" die A1 Version des Büffel darstellt, wie sie damals übergangsweise im ISAF Einsatz in Afghanistan eingesetzt wurden. Die regulären A1 SSA, die in Serie mittlerweile in der Truppe im Einsatz stehen, unterscheiden sich in diversen Bereichen. Auch die in diesem Bausatz angebotene kanadische Version unterscheidet sich leider vom Bausatz und kann nur mit eigenen Änderungen genutzt werden.

Im großen Bausatzkarton finden wir 14 beige Spritzlinge, einen schwarzer Sprizling, einen klaren Spritzling, zwei Sets Polycaps, 2 Vinylketten, Oberwanne, Unterwanne, 2 PE Platinen, verdrilltes Kupferseil und ein Decalbogen.

Die Bauteile machen durch die Bank einen recht guten EIndruck. Feine, klare Details, kein Verzug, wenig Auswerferstellen und keine Fischhäute.
Die Unterwanne ist einteilig was den Bau vereinfacht und die bereits aufgeprägten Details sind sehenswert und an der Front sind schon die Ausschnitte für die Arme des Stützschilds eingearbeitet. Leider hat Hobby Boss hier am Heck die 3 Verstärkungsstreben mit dargestellt, die der Büffel tatsächlich gar nicht hatte.
Die Schwingarme werden einfach eingesteckt und verklebt, eine bewegliche Federung ist hier nicht vorgesehen. Die Form der Aussparung und der Schwingarmbasis sollte diese perfekt ausgerichtet sicherstellen.
Die Laufrollen, wie auch Treib- und Leiträder setzen sich aus je zwei Radteilen und einem Polycap zusammen - durch das Polycap bleiben die Räder alle drehbar, was später die Bemalung der Gummierung vereinfacht.
Die Ketten liegen als je zwei Stränge Vinylketten bei, die einen recht guten Eindruck machen, wobei es natürlich hier Defizite gegenüber Spritzguss oder 3D Druck gibt - gerade die Auswerferstellen alle paar Glieder auf der Innenseite sind ein wenig ärgerlich, zumal sich das weiche Plastik da kaum versäubern lässt. Dafür ist der Bau recht schnell und einfach.

Das bewegliche Stützschild an der Front kann höhenbeweglich eingebaut werden. Das Schild selber ist wirklich hervorragend geformt mit der Rundung und den kleinen, feinen Details, die die Rippen und Bohrungen an der verstärkten Lippe unten. Dafür fehlen leider auf der Rückseite nach wie vor einige der Details, die schon beim Vorgängerbausatz gefehlt haben - imd gerade was die Halterungen für die Stützschildverbreiterung angeht, ist das schon echt eklatant. Die Stützschildverbreiterungen indes liegen beide bei.

Der Kampfraum ist wirklich ziemlich komplett ausgestattet mit den Arbeitsplätzen von Fahrer, Kommandant und Bergegehilfe, Armaturen und Zubehör- Die Sitze der Besatzung sind gut dargestellt, die Bodenplatte mit feinem Riffelblechmuster und auch der Stauraum, der sich hinter der letzten Seitentür verbirgt ist entsprechend dargestellt - der Detailgrad all dieser Teile ist sehr gut, fast wirkt es ein wenig sehr kleinteilig, aber das ist dann wohl so, wenn viele kleine Teile im Innenraum dargestellt werden müssen. ABER! Leider ist das 1:1 der Kampfraum des "Normalen" Büffels und ist seitens Hobby Boss nicht auf den A1 Stand gebracht worden. Auf der anderen Seite kann man den auch beruhigt weglassen, denn der EInblick ist nur noch über die Dachluken möglich und da ist die Sicht nach Innen doch recht begrenzt.

Die Oberwanne ist soweit einteilig bis auf die Dach- und Seitenplatte und weist bereits einige schöne, feine aufgeprägte Details auf.
Die Antirutschpads sind bereits aufgeprägt - hier soweit ganz ok mit der rauen Struktur, auch wenn ich sie eine Idee zu dick empfinde. Auch die Struktur der beiden Rundlüfter auf dem Motordeck ist sehr schön und fein aufgeprägt. Extra PE Teile gibt es nicht dafür - das ist ok, aber nicht Stand der Technik heutzutage.
Sämtliche Luken im Aufbau können offen oder geschlossen gebaut werden, aber dank der Zusatzpanzerung sind die seitlichen Luken verdeckt und man hat nur noch die Dachluken zum offen oder geschlossen darstellen..
Der Motorraum hingegen ist weder enthalten noch sind die Luken einzeln um ihn offen darzustellen.

Das bergepanzerspezifische Werkzeug und Zubehör, das auf der Wanne mitgeführt wird, liegt alles bei. Und hier kommt dann auch die andere große Änderung zum Vorgänger Büffel, denn das Motordeck ist koplett anders bestückt als zuvor. Eine große Tragplatte, die UTP, ersetzt die zuvor aufgebrachte Motortraverse und das klappbare Werkzeugrack am Heck. Diese setzt sich hier aus mehreren Platten mit PE Teilen, neuen Staukästen, eine große Kiste mit abgedeckten Riffelblechen und Zargesboxen zusammen. Die Qualität der Bauteile ist ganz schön, gerade das Riffelblech und die kleinen einzelnen Handgriffe sind schön gespritzt. Die UTP Erweiterung und der Bergeschlitten sind hier ebenfalls enthalten.
Am Heck ist die Schnellbergeeinrichtung enthalten - leider fehlt das Material und der Hinweis für das Seil zwischen Bergeeinrichung und Seiltrommel am Wannenheck.

Einer der ebenfalls markantesten Teile des Bergepanzers ist natürlich der Kranarm. Dieser setzt sich aus nur wenigen Langteilen zusammen. Hier sticht (leider) auf der Oberseite die etwas übertriebene Stärke der Antirutschflächen ins Auge. Ob man die gleichmäßig abschleifen kann?
Der Kranarm lässt sich mit dem beweglich baubaren Hydraulikzylinder höhenbeweglich bauen. Inwiefern dieser auch die Höhe halten kann, ist noch fraglich.
Natürlich bleibt er auch drehbar auf der Oberwanne anbaubar. Die rundum angebrachten Bolzen an der Kranbasis sind mächtig und markant und doch schön sauber gespritzt.
Der Kranhaken macht einen guten Eindruck und wird mittels Kupferseil eingebunden. So wenig Seil wie beiliegt, wird man den Haken vermutlich nur in hochgezogener Position darstellen können. Leider fehlt hier immer noch der obere Anschlagpunkt des Kranseils - die Darstellung wie Hobby Boss Kranhaken und das Seil zusammenführt ist durchaus als komisch zu bezeichnen.
An der Außenseite des Kranarms im abgelegten Zustand werden zwei Elemente an SLAT Armor angebracht - diese ist, wie auch an der Wanne, in Spritzguss dargestellt - das ist auf der einen Seite einfach für den Modellbauer und die Qualität ist sauber und glatt. Auf der anderen Seite sind die Streben natürlich etwas sehr stark und damit maßstäblich zu dick. PE wäre hier sinnvoll, aber das würde deutlich komplizierter für den Modellbauer sein.

Die seitliche Zusatzpanzerungselemente sind jeweils einteilig und die Frontpanzerungselemente bestehen aus zwei Teilen. Die aufgeprägten Details sind recht schön, fein und sauber. Die hinteren Schürzenelemente sind die Standardschürzen der 3.Generation und auch jeweils einteilig.
Die hinteren Zusatzpanzerungselemente, sowie die Elemente rund um das Aufbaudach und der Front sind ebenfalls vom Stil der SLAT Armor aus Spritzguss - wie oben schon geschrieben ist diese Art für den Bau von Vorteil, nur die Detaillierung ist natürlich etwas grob.

Die Bauanleitung umfasst nur 21 Baustufen. Die Zeichnungen sind soweit sauber und klar, allerdings gibt es einige Bauschritte die total überladen und konfus wirken. Hier muss man genau hinsehen, dass man kein Teil vergisst und bei jedem Teil erkennen kann, wo es hingehört.
Auf einem einzeln beiliegenden, doppelseitig bedruckten Bogen sind 2x Farbprofile zur Markierung und Bemalung des Büffels. Der Decalbogen umfasst sämtlich Warnschilder und Anzeigen für Instrumente - das ist schonmal sehr löblich.
An spezifischen Einheitenmarkierungen wurde wieder gespart.
Als Markierungsvorschläge gibt es:

- Y-820 756, Bundeswehr ISAF in BW Wüstentarn
- 85-72315, kanadische Streitkräfte in sandfarbe

Insgesamt recht erfreulich was uns hier geboten wird, wennauch mit diversen Defiziten und leider nicht die Serienausführung A1 SSA und vor allem nicht ganz billig!

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
84566
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Dezember 2023
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Hobby Boss
China

ca.88 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig



Muster bereitgestellt durch:


http://www.modellbau-koenig.de


Fotos:














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