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Fore Art Nr. 2002

M109 A7 Paladin Self-Propelled Howitzer

Der Hersteller Foreart (vormals Fore Hobby) bringt mit der Bausatz-Nr. 2002 die „M109 A7 Paladin Self-Propelled Howitzer“ im Maßstab 1:72 auf den Markt. Dieses ist der zweite Fahrzeugbausatz des Herstellers der mit Schiffsmodellen in Erscheinung trat und als ersten Fahrzeugbausatz den Scimitar MK 2 (CVR(T) (Bausatz-Nr. 2001) im gleichen Maßstab herausbrachte.

Hier haben wir nun einen Bausatz des zurzeit modernsten Artilleriegeschützes der US-Streitkräfte.

Wurden schon beim Vorgängermodell der M109 A6 viele Änderungen zum Ursprungsentwurf vorgenommen, so sind diese bei der M109 A7 noch drastischer ausgefallen und das Fahrzeug hat augenscheinlich nicht mehr viele Gemeinsamkeiten mit der Ursprungsversion.

Die Entwicklung der M109 A7 begann 2007 unter dem Namen „M109A6 Paladin Integrated Management (PIM)“. Ziel dieses Programms war es die bestehende Flotte an M109 A6 technisch und logistisch bis ins Jahr 2050 einsatzfähig zu halten. Dazu sollten Komponenten ausgetauscht, standardisiert, und neu entwickelt werden.

Das Ergebnis des Projektes ist der Rüststand A7 bestehend aus dem modifizierten Turm der M109A6 Paladin, der auf eine komplett neu konstruierte Wanne samt Fahrgestell montiert wurde.

Die neue, aus Aluminium geschweißte, Wanne beherbergt den aus dem M2/M3 Bradley bekannten 600 PS Motor gekoppelt mit einem Automatikgetriebe. Auch die Laufrollen, Federung und die Ketten stammen aus dem Bradley Programm.

Für die elektrische Versorgung während des Standes sorgt nun ein so genanntes „Common Modular Power System (CMPS), das schon aus der Stryker Armored Vehicle und HMMWV-Serie bekannt ist.

Im modifizierten M109A6 Turm sorgt eine elektrisch betriebene Ansetzvorrichtung für die Erhöhung der Feuergeschwindigkeit. Ebenso sind der Turmantrieb und die Waffenrichtanlage nun vollelektrisch.

Weitere Änderungen für die vierköpfige Besatzung sind die eingerüstete Klimaanlage, eine Rückfahrkamera, ein hochentwickeltes Feuerleitsystem, eine fernlenkbare Waffenstation für das MG vor der Kommandantenkuppel und der Austausch der alten Beuteltreibladungen gegen Treibladungsmodule.

So ausgestattet ist die M109 A7 nun auch dazu in der Lage satelliten- oder lasergesteuerte Munition wie die M982 Excalibur-Geschosse zu verwenden.

Nun aber zum eigentlichen vorliegenden Modell.

Ein Blick in den Stülpkarton (28 x 19 x 5cm) offenbart den folgenden Inhalt:

  • 1x 12-seitige Bauanleitung mit 20 Baustufen und 3 Farb- und Markierungsvarianten am Ende
  • 5x Spritzlinge in gelben Kunststoff
  • 1x separate Unterwanne
  • 1x separates Turmoberteil
  • 1x gedrehtes Alurohr
  • 1x 3D-Druckteil (Mündungsbremse, etc.)
  • 1x Fotoätzplatine
  • 1x Naßschiebebilder (Decalbogen)

Auf den ersten Blick überzeugen die Detailierung und Gravierung der einzelnen Bauteile. Die Aufteilung der Spritzlinge und die Angüsse sind sinnvoll gewählt, so dass man die Teile gut finden und auch leicht abtrennen kann. Auswerfermarken gibt es nur an später nicht sichtbaren Stellen, wie z.B. im Bereich der Innenseite der Kettensegmente. Diese müssten aber von den Laufrollen verdeckt werden. Kleine Grate / Fischhäute sind hier und da an den Endverbindern der Ketten zu finden. Mit einem scharfen Skalpell dürfte aber auch hier schnell Abhilfe geschaffen werden.

Der Einsatz von Fotoätzteilen ist bei diesem Bausatz nur auf das nötigste bzw. sinnvollste beschränkt. Sie sind allerdings nicht optional zu Plastikteilen zu verwenden, sondern werden immer zum Bau benötigt. Unter anderem gilt es hier die Schmutzfänger und seitlichen Schürzen an der Wanne, sowie das Gittermaterial für die seitlichen Staukörbe am Turm aus diesem Material zu verarbeiten. Das dürfte aber nicht schwierig werden, da dazu nichts gebogen, sondern alle Teile plan angebracht werden müssen.

Zu den an sich schon guten Spritzgussteilen des Rohres und der Mündungsbremse gibt es als Alternativteile ein gedrehtes Alurohr und ein 3D Druckteil. Auch zwei Wasserkanister sind noch als Ergänzung im 3D-Druck vorhanden.

Vorab sei zu der Bauanleitung angemerkt, dass sich ein Fehler in der Übersicht der Spritzlinge eingeschlichen hat. In den jeweiligen Baustufen ist dies aber wieder korrekt, so dass man die Teile finden kann.

In der kleinen, aber übersichtlichen Bauanleitung finden sich Hinweise in englischer und chinesischer Sprache. Auf der ersten Seite findet man eine Übersicht der Bausatzbestandteile, gefolgt von allgemeinen Arbeits- und Sicherheitshinweisen. Nun folgt die eigentliche Bauanleitung, die sich in 20 Baustufen gliedert. Hier wird pro Baustufe anhand von schwarz-weißen 3D-Zeichnungen Schritt für Schritt der Weg zum fertigen Modell dargestellt bzw. erklärt.

Den Anfang macht die Montage der Laufrollen, Treibräder und Spannrollen, die dann in Baustufe 2 an der Unterwanne angebracht werden sollen. Dazu sind die Schwingarme bereit mit angegossen, was eine korrekte Ausrichtung erleichtert.

In Baustufe 3 werden die Segment- bzw. Einzelkettenglieder angebracht. Hier wurde erfreulicherweise auch an den Kettendurchhang im oberen Bereich gedacht und dieses in einem durchgehenden Segment berücksichtigt.

Die Baustufen 4 bis 6 widmen sich der weiteren Montage der Wanne. Hier kann man z.B. wählen ob man die Rohrzurrung aufgerichtet oder abgeklappt anbringen möchte, genauso wie die Position des „Fahrererkers“. Die Fahrerluke kann man erfreulicherweise auch offen oder geschlossen anbringen.

In Baustufe 7 muss man sich für eine von zwei möglichen Waffenstationen bzw. Lafettierungen des Kommandanten-MG´s entscheiden. Dazu sind auch verschiedene Vorbereitungen an der Turmoberseite zu treffen.

Die eigentliche Montage des Turms beginnt in Baustufe 8 und zieht sich nach diversen Anbauten bis Baustufe 15. Wenn man beim Bau des Rohrlagers vorsichtig mit Klebstoff umgeht bleibt das Rohr später in der Höhe beweglich. Auch die Kommandantenluke kann hier offen oder geschlossen angebracht werden.

Dann wird in Baustufe 16 wieder auf die Wanne umgeschwenkt. Dort gilt es die Wannenrückseite mit der offen oder geschlossenen darstellbaren Zugangstür weiter zu detaillieren und Heißösen und Schürzen zu montieren.

Baustufe 18 befasst sich mit dem Bau der seitlichen Turmstaukörbe und deren Anbringung in Baustufe 19. Hier kann man sich für eine von zwei Optionen entscheiden.

Die letzte Baustufe zeigt das Anbringen des zuvor fertig gestellten Turmes auf der fertigen Wanne.

Am Ende der Bauanleitung finden sich dann die Bemalungs- und Markierungsvorschläge, die leider nicht farbig ausgeführt sind. Außerdem sind hier Farbangaben in tabellarischer Form für die Hersteller GSI, Tamiya und Vallejo aufgeführt.

Folgende Markierungs- bzw. Bemalungsvarianten werden gezeigt:

  1. M109 A7 Paladin, 1st Infantry Division, 1st Battailon, 7th Field Artillery Regiment, Alpha Company, Fahrzeug 15, weitere Bezeichnung WAMOAO / D0032, unbekannter Ort, unbekannter Zeitpunkt, einfarbig sandgelb

  2. M109 A7 Paladin, 1st Infantry Division, 1st Battailon, 5th Field Artillery Regiment, Delta Company, Fahrzeug 15, unbekannter Ort, unbekannter Zeitpunkt, einfarbig sandgelb

  3. M109 A7 Paladin, 1st Infantry Division, 1st Battailon, 5th Field Artillery Regiment, Alpha Company, Fahrzeug 15, weitere Bezeichnung WANASSAS, unbekannter Ort, unbekannter Zeitpunkt, einfarbig sandgelb

Die Bezeichnungen in den dargestellten Markierungs- und Bemalungsvarianten sind auf den ersten Blick leider nichtssagend (Unidentified Unit?) und auf den zweiten Blick sogar falsch bzw. passt die Angabe nicht zu den Bumpercodes auf dem abgebildeten Fahrzeug. Ich habe die drei Markierungsvarianten deshalb anhand der Bumpercodes ermittelt.

Die dem Bausatz beiliegenden Nassschiebebilder (Decals) kommen auf einem hellblauen Trägerpapier daher, worauf man gut die einzelnen Elemente finden kann. Augenscheinlich fällt kein Versatz beim Druck auf.

Mein Fazit:

Foreart präsentiert uns hier ein hochaktuelles Artilleriegeschütz, was es nach meinem Kenntnisstand bislang noch nicht im Spritzguss gab. Die Qualität der Spritzgussteile, Fotoätzteilen, die Alternativteile als 3D-Druck und das gedrehte Alurohr sprechen für sich. Leichte Abstriche gibt es für die Markierungsvariantenbeschreibung und den Fehler in der Spritzlingsübersicht.  Vielleicht war das aber nur bei diesem Vorabexemplar der Fall und wird bei der Serienproduktion abgestellt. Alles in allem ist der Bausatz für den Preis von 24,95 Euro eine Kaufempfehlung!

Kurz-ܜbersicht:
Art.Nr:
Art des Artikels:
Material:
Maߟstab:
Erschienen:
2002
Komplettbausatz
Spritzgussplastik
1:72
Oktober 2023
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Fore Hobby
China

ca.25,- Euro

Geeignet für:


Preis/Leistung:


Gesamteindruck:





Review von:
Dirk Hille

Fotos:



















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