Ausgepackt-Archiv


www.das-werk-models.com


Deutschlandimport durch:


http://www.modellbau-koenig.de


Das Werk, DW35031, Kanonenjagdpanzer / Beobachtungspanzer

Der Kanonenjagdpanzer, auch Jagdpanzer, Kanone 90mm genannt, wurde 1965 in die deutsche Bundeswehr eingeführt und ersetzte in den Panzerjägerverbänden die bisher genutzten M41, M47 und M48.
Seine Aufgabe war in der beweglichen Verteidigung die Unterstützung der Infanterie bei der Panzerabwehr.
Die Bewaffnung setzte sich aus einer 90 mm Kanone und zwei 7,62 mm MG-3.
Angetrieben durch einen 500 PS starken Motor, erreichte das fast 27 Tonnen schwere Fahrzeug eine Geschwindigkeit von ca. 70 km/h auf der Straße.
Da sich die Bewaffnung mit der Zeit als zu schwach erwies, wurde ein Teil der Kanonenjagdpanzer zu Raketenjagdpanzern und 450 Fahrzeuge zu Beobachtungs-/ Befehlspanzern ohne Kanone umgebaut.
Diese erhielten das Zielortungsgerät TZG 90, welches der Artillerie zur Zielortung dient.
Das deutsche Heer verfügte über insgesamt 770 Einheiten die bis 1991 als Kajapa und bis 2003 als Beobachtungspanzer genutzt wurden.

Beim Öffnen des mit einem hervorragend gestalteten Deckelbild verzierten Stülpkartons zeigen sich:

  • Sechs Spritzlinge in grauen Plastik
  • Ein klarer Spritzling
  • Eine Unterwanne
  • Eine Platine mit Ätzteilen
  • Eine Kordel für die Abschleppseile
  • Decals
  • Die Bauanleitung

Der Modellbauer sollte sich am Anfang entscheiden, ob er einen Kajapa oder einen Beobachter bauen möchte, spätestens ab Bauabschnitt 5 sollte er sich sicher sein.

Die Detaillierung am gesamten Bausatz bewegt sich auf höchstem Niveau. Einige der Details werden auch durch die beiliegenden, nicht optionalen Fotoätzteile, dargestellt - zum Beispiel die Kettchen für die Nebelbecher und die Halter für die Benzinkanister.
An den Spritzlingen ist augenscheinlich weder Fischhaut zu finden noch sind auffällige Auswerfer Marken an später sichtbaren Stellen zu erkennen.

Beim Fahrwerk werden die Schwingarme an die hervorragend wiedergegeben Unterwanne geklebt, diese bleiben leider nicht beweglich
Auch die Triebräder, Leiträder Lauf- und Stützrollen sind sehr schön wiedergegeben und setzen sich erfreulicherweise aus nur wenigen Teilen zusammen.

Die Ketten bestehen bei diesem Bausatz aus längeren Segmenten und einzelnen Kettengliedern für die Treib- und Leiträder.
Zusätzlich müssen hier noch die Führungszähne einzeln oder auch in Segmenten aufgeklebt werden.
Genaues Arbeiten ist hier Pflicht, um den Abstand der einzelnen Kettengliedern zu den Segmenten realistisch darzustellen.
Diese Art der Ketten sind ein guter Kompromiss zu aufwändig zu bauenden Einzelgliederketten oder den bei vielen unbeliebten und oft weniger detaillierten Vinylketten.

Nach der Komplettierung der Unterwanne folgt der Aufbau der Oberwanne.
Diese besteht aus einem sauber gespritzten Teil, das erfreulicherweise alle Schweißnähte aufweist, wunderbar strukturierte Lüftungsgitter besitzt und die korrekte Anzahl an Winkelspiegeln an der Kommandantenluke aufweist.
Auch können alle Luken offen oder geschlossen dargestellt werden – ein absoluter Pluspunkt.
Bei der Komplettierung durch die vielen, gut ausgeführten, Bauteile hat der Modellbauer schon die Wahl, ob er eib frühes Fahrzeug ohne oder ein späteres mit Eisgreiferhalterungen am Wannendach darstellen möchte.
Bei den Nebelbechern auf der Motorraumabdeckung kommen auch die typischen Kettchen als Fotoätzteile zum Einsatz – dies vergessen die meisten Hersteller leider.
Auch hat man die Wahl zwischen dem MG-3 mit oder ohne Schulterstütze. Das Maschinengewehr ist dabei hervorragend wiedergegeben, nur scheint der Spannhebel zu fehlen – dies ist aber schnell nachgerüstet.
Nach der Hochzeit von Ober- und Unterwanne geht es mit der Detaillierung wieder, hier kommen nach und nach die großartigen Anbauteile und Werkzeuge zum Einsatz, und auch die wirklich sinnvollen Fotoätzteile sowie die Kordel für das Abschleppseil.
Ab Baustufe 13 muss der Modellbauer nun wirklich darauf achten, ob er den Kanonenjagdpanzer oder den Beobachtungspanzer bauen will.
Hier hat er die Wahl, den Staukorb am Heck (der seltsamerweise in der Mitte geteilt ist und sauber verschliffen werden sollte) entweder schräg (Kajapa) oder aufrecht (Beo) anzubauen.
Wobei dieser bei der ganz frühen Version auch weggelassen werden kann, genau wie die Halter des Schießscheinwerfers auf der Kanonenblende (Hier wird in der Bauanleitung nicht drauf hingewiesen)
Auch liegen für die beiden Versionen unterschiedliche Spiegel bei.

Die wasserdichte Plane an der Blende der Hauptbewaffnung ist im Spritzguss vorhanden und verfügt über eine realistische Faltenstruktur und die Kanonenblende zeigt eine realistische Gussstruktur.
Das Kanonenrohr ist mehrteilig mit Schiebeformen gespritzt und somit rund, mit einer separaten Mündungsbremse.
Diese setzt sich auch aus mehreren Teilen zusammen und weist eine grandiose Detaillierung auf.
Wenn der Beobachter gebaut wird, fällt die Kanonen natürlich weg, und die Kanonenblende wird mit einer weiteren Blende verschlossen.

Die vorhandenen Klarsichtteile sind für die Fahrscheinwerfer, die Heckleuchten und den Zielscheinwerfer, diese sind Schlieren frei und wirklich gut gearbeitet.

Die Bauanleitung führt in Siebzehn (Kajapa) oder Achtzehn (Beo) Schritten zum fertigen Modell und ist sehr gut gegliedert und wirkt nicht überladen.
Zudem wird an den entsprechenden Stellen auf die Verwendung der optionalen Bauteile für die einzelnen Versionen hingewiesen.

Die Farbangaben beziehen sich auf das RAL-System und die Farbhersteller Tamiya, Mr. Hobby. Ammo of Mig, Vallejo, Humbrol und Mission Models.
Der versierte Modellbauer wird allerdings auch hier auf die Produkte des Farbherstellers seiner Wahl zurückgreifen.

Als Markierungsvarianten stehen vier Fahrzeuge zur Auswahl:

  1. Kajapa, 5. / PzgrenLBtl. 21. Hannover frühe 70er in Gelboliv (Hier wird korrekt gezeigt, dass keine Eisgreiferhalterungen vorhanden sein sollte. Man kann jedoch auch den Zielscheinwerfer und den Staukasten weglassen)

  2. Kajapa, PzJgKp. 130, REFORGER 85 „Central Guardian“ irgendwo bei Schwalmstadt in Gelboliv mit Wintertarnung und den typischen REFORGER Markierungen

  3. Beobachtungspanzer, 6. PzGrenBtl. 32, Nienburg/ Weser, Mitte der 90er „Pocahonta“ (Ja, auf den Originalbildern fehlt auch das letzte S) in NATO Dreifarbtarn

  4. Kajapa, PzJgKP. 160, Schwarzenbek 1984- Versuchstarnanstrich in Ocker über Gelboliv

Mein Fazit: Ein Bausatz der Spitzenklasse mit viel Bastelspaß für den fortgeschritten Anfänger und den Profi.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35031
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Oktober 2023
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Das Werk
Deutschland

ca.45,- Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Sven Schröder


Fotos: