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BF-003Fw 190 A6 – 1:35

Über die in rund 21.450 in verschiedensten Varianten gebaute Fw 190 werde ich mich nicht weiter auslassen. Dieses Flugzeug ist mit am besten dokumentiert; in gedruckter Form, als pdf und einer schier unerschöpflicher Form diverser Artikel im Netz.

Nach der Me 109, der Ju 87 kommt mit der Fw 190 A-6 der dritte Kit im Maßstab 1:35 von Border auf unsere Basteltische. Ein Jäger und 100% kompatibel mit Fahrzeugen im selben Maßstab.

Was bietet uns also der, mit einer erstklassigen Boxart von Jason versehen, 38 x 26 x 8 cm große Top-Opener. Neun Rahmen in hellgrau, ein Spritzling mit Klarteilen, eine PE-Platine und zwei Bögen Naßschiebebilder plus der obligaten Bauanleitung.

Die Teile machen auf den ersten Blick einen guten Eindruck und zeigen Spritzguß auf sehr hohem Niveau.

Leider finden sich bei genauerer Betrachtung doch einige Auswerfermarken in Bereichen die später einsehbar sind. Z.B. unter anderem im Bereich der Fahrwerksabdeckungen. Nicht tragisch, aber doch etwas ärgerlich. Einen Kontrollblick auf die jeweils zu verbauenden Teile sollte man sich evt.  zur Gewohnheit machen… Aber das geht schon in Richtung meckern auf hohem Niveau.

Egal, die Bauteile sind sehr sauber gespritzt und punkten mit einer reichhaltigen Detailfülle. Die Zelle und die Tragflächen sind mit einer Unzahl an Nieten etc. versehen. Was mir nicht so gut gefällt ist die Tatsache das viele der Blechstöße für meinen Geschmack teilweise zu prominent dargestellt sind. Das gilt z.B. für die Vorderkanten der Tragflächen, dem Rumpfrücken des Seitenleitwerks und weiteren Kleinigkeiten. Ein Vergleich mit Original-Aufnahmen mach dies deutlich. Zelle und Flügel waren eher glatt als wie im Kit dargestellt.

Die anzusetzenden Ruderflächen punkten durch die Darstellung der Stoffbespannung, die die inneren Streben abzeichnen. Ein Produktionsmerkmal der 190er. Der Begriff “Stressed Skin” ist hier absolut falsch.

Besonders schön umgesetzt ist auch der große Querholm in Verbindung mit den Flügeln. Top gemacht.

Und dann gehen wir mal direkt zu den diversen Luken, Abdeckungen usw. Alle Teile die auch offen dargestellt werden können sind auf beiden Seiten vollkommen durchgestaltet. Somit steht beim Bau nur noch die Entscheidung des Modellbauers an was wie gebaut wird.

Beeindruckend sind die Waffenstationen die jeweils aus mehreren Teilen aufgebaut werden. Alle Mündungen sind dankenswerter Weise schon aufgebohrt. Realisiert wird der gesamte Waffensatz durch die übliche Grundbewaffnung von vier MG 151/20 in den Flügeln und zwei MG 17 im Rumpf.

Schon ein Bausatz im Bausatz ist die Antriebseinheit, der BMW 801 D. Alle notwendigen Teile sind ebenfalls detailreich wiedergegeben. Die Auspuffstutzen sind offen dargestellt und wurden im “Slide-Mould”-Verfahren realisiert. Versierte Modellbauer dürften den Motor sicherlich durch diverse Leitungen und Kabel noch  weiter verfeinern.

Die hohe Detailfülle der Teile setzt sich nahtlos im Cockpitbereich fort und gibt ein schönes Gesamtbild ab.

Hervorzuheben sind ebenfalls die Teile der WGr. 21 bei denen die Rohre ebenfalls im “Slide-Mould”-Verfahren hergestellt sind. Erste Sahne.

Der Guß (o.a. Kritikpunkte lassen wir außen vor) kann auf ganzer Linie überzeugen und die Passung sollte erneut, wie bei den beiden Vorgängern, sehr gut sein. Dem Muster lag kurioserweise ein Rahmen “I” bei, der in der Gesamtübersicht nicht vorhanden ist. Dieser kann getrost auf die Seite gelegt werden da die Teile auf eine A-8 hinweisen. Verpackungsfehler?

Sehr gut sind die Klarteile der Kanzel die den Namen “Klar” auch verdienen.

Die im Kit enthaltene PE-Platine birgt eine ganze Reihe von sehr gut gestalteten Bauteilen. Eindruck macht besonders das Gurtzeug des Piloten.

Und damit kommen wir zu dem “Instruction Sheet”. Während sich auf der ersten Seite die Box-Art wiederholt ist die zweite Seite blank. Auf Seite drei die übliche Aufstellung des Schachtelinhalts. Eine normalerweise in diesem Bereich abgedruckte Farbtabelle sucht man vergebens. Die Farben (exclusiv von AMMO by MIG) sind bei den entsprechenden Bemalungsvorschlägen (sieben) angegeben. Ärgerlich ist aber die Tatsache (Über den falschen Begriff “Messerschmitt” kann geschmunzelt werden.) das von diesen sieben Varianten am Ende nur vier zur Verfügung stehen. Die Vorschläge fünf bis sieben sind nicht realisierbar, da es keine A-6 sind, auch wenn die falschen Profile eine A-6 zeigen. Aus diesem Grund sind diese nicht im Bildteil aufgeführt.

Hilfreich zur Alterung der Maschine sind die Hinweise dazu im unteren Bereich der jeweiligen Seite.

In insgesamt 18 Schritten soll die 190 fertiggestellt sein, allerdings müssten es 19 (!) Baustufen sein. Dazu aber w.u. mehr.

Alles beginnt mit dem Bau des Motors der drei Untergruppen benötigt. Dieser ist recht komplex und beinhaltet kleine und kleinste Teile. Sorgfalt ist unabdingbar.

Stufe 2 erklärt den Bau der Waffenanlagen in den Tragflächen während diese u.a. in der nächsten Stufe in den Unterflügeln montiert werden. Gleichzeitig muß der Modellbauer entscheiden ob die WGr. 21 montiert werden soll. Wenn ja, dann sind entsprechende Löcher zu bohren. Worauf die Bauanleitung nicht eingeht ist die Tatsache das bei Verwendung des Werfers die äußeren Waffenpakete in der Regel ausgebaut wurden. Lediglich ein Stummel der Rohrummantelung ist zu sehen. Fotos dazu finden sich im Internet. Allerdings ist es kein Beinbruch wenn die Bewaffnung so bestehen bleibt.

Nachdem das Cockpit vervollständigt ist und in die Rumpfhälften eingebracht wurde kann die untere Flügelsektion angebaut werden. Es folgen die Tragflächenoberseiten mit den verschiedenen Höhenrudern, die in verschiedenen Stellungen verbaut und fixiert werden können.

Ist dieser Punkt erreicht erfolgt der Einbau  des Motors mit den Motorträgern und allen Abdeckungen. In diesem Schritt fällt auch die Entscheidung ob die Wartungsklappen offen oder geschlossen dargestellt werden.

Ein Außenlastbehälter wird an der Unterseite der Zelle mittig angebracht, ebenso die Werfer: Hinweis: Es sollte geprüft werden welche Rüstsätze tatsächlich an den vorgeschlagenen Maschinen verbaut wurden.

Kommen wir schließlich zum Zusammenbau und der Montage der Fahrwerksstreben. Und jetzt kommt es zu einem weiteren Kuriosum. Der Einbau in eingezogenen Zustand ist dokumentiert, aber nicht der in ausgefahrenem Zustand… Die markanten Knickstreben befinden sich aber im Rahmen G mit den Nummer 34 und 35.

Bleiben uns noch die Decals, die sauber und versatzfrei gedruckt sind. Einmal ein Bogen mit den diversen Verbandsabzeichen und ein Weiterer mit Markierung- und Wartungshinweisen. Lediglich die Instrumente machen keinen guten Eindruck; hier fehlt doch einiges.

Auch fehlen in der Bauanleitung jedwede Farbangaben zu Details. Schade. Recherche des geneigten Modellbauers ist teilweise nötig.

Fazit: Wir haben ein Modell mit viel Licht, aber auch mit Schatten… Genauere Recherche wäre sicherlich angebracht gewesen. Auch falsche Bemalungsoptionen wären vermeidbar gewesen. Bei mir kommt der Eindruck auf, das manchmal mit der heißen Nadel gestrickt wurde. Den Bau der A-6 kann ich nur Experten raten die mit diesem Jäger einigermaßen vertraut sind.

Quellen: u.a.

  • Kageroo / Fw 190 – Band I und II
  • Flugzeug Classic Extra und Spezial / Verschiedene
  • Planes and Pilots Bd. 9 / Focke Wulf Fw 190
  • Merrick, Kenneth A. / Deutsche Flugzeug Cockpits 1935 – 1945
  • Ullmann, Michael / Oberflächenschutzverfahren und Anstrichstoffe der deutschen Luftfahrtindustrie und Luftwaffe 1935 – 1945
  • Internet

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
BF-003
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Mai 2023
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Border Model
China

ca.65 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Mike Kryza



Fotos: