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Mit der Nummer 35A064 kommt Amusing Hobby nun der Black Eagle, Objekt 640

Das Objekt 640, besser bekannt als “Black Eagle” war eines der Projekte der Russen in den frühen 1990ern. Die Entwicklung des Prototypen erfolgte in Omsk. Viele Neuerungen flossen in das Projekt ein, die aber erst später im “Armata” ihren Niederschlag finden. Tatsächlich wurde dieser Panzer aber nie vollständig gebaut. Ein Vorführmodell, bestehend aus einer T-80U-Wanne und einem Objekt-480-Turm wurden der Öffenlichkeit 1997 vorgestellt. Aus finanziellen Gründen und Desinteresse des Verteidigungsministeriums in Moskau an diesem extrem teuren Projekt wurde die weitere Entwicklung abgebrochen. Erfahrungswerte und Erkenntnisse flossen aber in die Modernisierung anderer konventioneller Kampfpanzer ein. 

Amusing Hobby bleibt sich seiner Linie treu und liefert mit dem vorliegenden Kit erneut einen Prototypen, um nicht zu sagen ein weiteres “What If” Projekt!

Was findet sich im Bausatzkarton (37 x 24 x 6,5 cm) mit Stülpdeckel. Zum Vorschein kommen neun Spritzlinge in Grau, eine Panzerunterwanne, ein Turmunter- und ein Oberteil. In zwei Beuteln, gut verpackt gibt es einem braunen Ton gehalten die Teile für die Ketten. Klarsichtteile, Druckteile und eine kleine PE-Platine runden alles ab.

Beim Betrachten der Bauteile fällt schon auf den ersten Blick die saubere Verarbeitung auf. Formenversatz und Flash sucht man vergebens, also Spritzguß auf hohem Niveau. Auswerfermarken lediglich in Bereichen die sich später dem Auge des Betrachters entziehen. Alles ist sehr filigran, scharf und detailreich umgesetzt. Ob es sich um Bolzen, Nieten und Schweißnähte handelt; alles gefällt. Oberflächendetails fehlen ebensowenig. Allerdings erscheint mir die Oberfläche des Panzers etwas zu glatt, aber das ist nicht unbedingt ein Manko. Abhilfe werden versierte Modellbauer sicherlich schaffen.

In 17 Baustufen führt uns die Bauanleitung im DIN A4 Hochformat durch den Bau des Panzers. Den üblichen mehrsprachigen Hinweisen und Piktogrammen auf der ersten Seite folgt auf Seite zwei die übliche Übersicht der Bauteile.

Die Zeichnungen sind gut lesbar und nicht mit Teilen überladen. Fragen dürften sich keine ergeben. Kleine Bauuntergruppen weisen auf Besonderheiten hin.

Klassisch beginnt der Bau des Fahrzeugs dann auf Seite drei mit der Unterwanne. In vier Baustufen dreht sich alles um die Konstruktion des Laufwerks. Durch die Lage der Drehstäbe sollte auch die Beweglichkeit der Laufrollen und der Ketten gegeben sein, also auch für Dios mit unebenen Untergrund.

Der fünfte Bauabschnitt beschäftigt sich mit der Montage der Laufrollen und dem Bau der Kette. Laut Anleitung werden die Kettenglieder nur zusammengeklickt und abschließend mit den Führungszähnen vervollständigt. Dadurch sollten die Kettentrümmer auch beweglich bleiben. Wahrscheinlich das aufwändigste Konstrukt  an dem Panzer.

Bevor es ab Baustufe acht an die Konstruktion der Oberwanne geht wird die Unterwanne mit diversen Anbauteilen komplettiert. Auch der übliche “Baumstamm” darf nicht fehlen…

Dank der wirklich gelungenen Zeichnungen läuft der weitere Zusammenbau ohne Probleme.

Die Schutzbleche der Ketten, die mit Treibstofftanks etc. bestückt werden und die Schürzen machen ebenfalls in Summe einen sehr guten Eindruck. Das für russische Panzer typische Erscheinungsbild ist spätestens jetzt klar erkennbar.

Im Heckbereich werden weitere Anbauteile angebracht und zudem Reservetanks, die im Slide-Mould Verfahren hergestellt sind und die mit feinen Beschriftungen versehen sind. Clever gedruckte Lampen und deren Schutzbügel erleichtern den Bau.

Fehlt nur noch der Turm. Dieser ist grob zweiteilig umgesetzt und besticht ebenfalls durch viele Details. Zwischen die Turmhälften wird noch die Befestigung für die Kanone eingebracht die für die Höhenrichtung zuständig ist. Leider ist das Rohr zweiteilig, aber eine Passprobe zeigte eine verblüffende Genauigkeit der beiden Hälften. Eine Nacharbeit dürfte sich also in Grenzen halten.

Am Turm finden Optiken, weitere Anbauteile usw. ebenfalls ihren Platz. Auch kommen viele Klarteile in diesem Bereich zum Einsatz.

Es liegt in der Natur der Sache das nur ein Bemalungsvorschlag vorhanden ist. Allerdings macht sich bei der Farbwahl etwas Skepsis breit. Recherche könnte weiterhelfen. Die Farben sind auf Ammo by MIG ausgerichtet.

Decals sind für dieses Fahrzeug keine vorgesehen. Die wenigen PEs (drei Stück) sind erstklassig als Lüftergitter umgesetzt stellen niemand vor Probleme.

Amusing Hobby hat es erneut geschafft ein interessantes Fahrzeug zu realisieren. Ohne Details zu verlieren und in eine Kleinteiligkeit abzudriften liegt uns ein solider Bausatz vor, der auch von Anfängern durchaus bewältigt werden kann. Die sinnvolle und relative überschaubare (subjektiv) Teileanzahl dürften zu einem relativ schnellen Ergebnis führen. 

Ein tolles Modell, nicht nur für “What If” Fans. Sehr gute Qualität und Ausstattung zu einem noch guten Preis. Beide Daumen hoch.


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35A064
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
September 2024
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Amusing Hobby
Japan

ca.50 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Marina Kryza


Fotos:














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