Ausgepackt-Archiv



Academy 13560
Polish Land Forces K2GF

Das Original:

Der K2 Black Panther ist ein koreanischer Kampfpanzer, der die K1- und M48-Flotte der südkoreanischen Armee ersetzt. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten begannen bereits 1995. Es flossen Erkenntnisse gewonnen durch existierende Kampfpanzer und zu Beginn ausländische Technik ein, die aber nach und nach durch koreanische ersetzt wird.

Das Treibwerk leistet 1.500 PS (1.100 kW) und verleiht dem 55 Tonnen schweren Gefährt eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h auf der Straße und 50 km/h im Gelände. Das hydropneumatische Fahrwerk, das jede Laufrolle separat ansteuern kann, kann den Panzer in jede Richtung neigen und gibt ihm hervorragende Eigenschaften im Gelände, durch Absenkung des Schwerpunktes auf der Straße und beim Kampf in gebirgigem Gelände durch Vergrößerung des wirksamen Neigungswinkels der Kanone. Die Panzerung besteht aus einer Kombination von Verbund- und Reaktivpanzerung. Die 120mm/L55 Glattrohrkanone mit Ladeautomatik stammt aus koreanischer Produktion und kann mit Hilfe der modernen Feuerleitanlage auch tieffliegende Hubschrauber bekämpfen.

Polen schafft als Ersatz für seine Panzer aus den Sowjetzeiten den K2 an und hat bereits einige Exemplare auf aktuellem Stand erhalten. Weitere K2 sollen nach polnischen Wünschen Änderungen erhalten.

Der Bausatz:

Ein Modell des K2 von Academy wurde schon früher herausgebracht. Nun erscheint er erneut den Zeiten angepasst als polnische Version.

Der Stülpdeckelkarton ist 400 x 265 x 70 mm groß. Das Kartonbild zeigt einen polnischen K2 in NATO-Dreifarbtarnung im Übungsgelände. An der einen Längsseite findet sich eine Dreiseitenansicht des Panzers, auf der anderen Hinweise in 10 Sprachen und ein Farbindex für 12 Farbtypen von 7 Herstellern. Im Karton enthalten sind 6 sandgelbe Spritzlinge, 1 Oberwanne, 1 Turmunter- & 1 -oberteil, 1 Vinylspritzling, 1 PE-Platine, polarisierende Klebefolie, Zwirn, Naßschiebebilder, Vinylkettenstränge und eine Bauanleitung.

Die in sandgelb gespritzten Gussäste erlauben einen guten Blick auf die Details des Teile. Die Qualität finde ich sehr gut. Keine störenden Auswerfermarken, Versatz oder Fischhäute sind zu finden, nur die fast unvermeidbare, aber feine Formtrennnaht, die beim reinen Anblick eines Bastelmessern bereits verschwindet. Es gibt keine Klarsichtteile, dafür aber selbstklebende, polarisierende Spiegelfolie für die Optiken. Die flexiblen Vinylketten haben gute Details und sind weich genug, um sich gut um die Antriebs- und Leiträder zu legen.

Anders als die Bauanleitung, die mit dem Turm startet, beginne ich wie üblich bei der Wanne. Diese besteht aus Heck, Boden- und Seitenplatten. Die Seitenplatten wird durch zwei Stützwände im inneren verstärkt. Eindeutige Ansatzstifte und Nuten werden für einen verzugsfreien Zusammenbau sorgen. Details wie die Verschraubungen der Radlager, Heckgräting und Rückstrahler sind bereits angegossen. Schade finde ich, dass die beiden Handgriffe an den beiden Wartungsklappen am Heck voll ausgegossen sind. Die Schwingarme der Leiträder bekommen je einen feststehenden hydraulischen Kettenspannzylinder. Die hydraulischen Schwingarme der Laufrollen besitzen einen Fixierungsstift, mittels dem man die Arme in einer Stellung an der Wanne fixiert. Entfernt man die Stifte, kann man die Arme ein- oder ausgefedert zwecks Anpassung an einen Dioramenuntergrund oder zur Darstellung der hydraulisch-betätigten Wannenneigung ankleben. Die Endanschläge der Schwingarme und die Schmutzabstreifer der Antriebsräder sind separat dabei. Pro Seite gibt es drei Stützarme für die Kettenschürzen und drei Stützrollen, die angeklebt werden, während Laufrollen und Leiträder Vinylmuffen bekommen, damit sie beweglich auf die Achsen gesteckt werden können. Die Laufrollen- und Leitradpaare sind beidseitig detailliert. Die Versteifungsrippen, Verschraubungen und Radnaben sehen gut aus, die Gummibandagen der Originale sind gut abgesetzt, was auch die Bemalung erleichtert. Die Achsen der Antriebszahnräder werden in Langlöcher der Seitenpanzerung eingesetzt. Dies macht etwas den Eindruck, als ob man an eine Motorisierung des Modells gedacht hätte. Wie schon die Laufrollen sind die Antriebszahnräder fein detailliert. Offensichtlich gibt es auch Vinylmuffen für die Antriebsräder, aber die Anleitung schweigt sich darüber aus. Während der Vorgängerbausatz der koreanischen Version des K2 noch Einzelgliederketten hatte, liegen diesem fein detaillierte Vinylketten bei. Die Kettenenden werden über zweiteilige Zwischenglieder aus Plastik verbunden, was einem ein Verkleben von Vinyl auf Vinyl erspart. Der Frontbereich kommt unspektakulär daher. Es müssen nur Abschleppschäkel an der unteren Frontschräge angebracht werden. Das Heck dagegen besitzt bereits viele Details. Dazu werden noch Anhängekupplung, Abschleppschäkel, Rückfahrkamera und Rückleuchtengruppen inklusive Auspuffgräting links angebracht. Für das große Heckgräting gibt es als Alternative ein zusätzlich anzubringendes Gräting.

Das Wannenoberteil besteht aus einem großen Stück. Es erscheint minimal verzogen zu sein, aber entfernt man die Versteifungen aus der großen Turmöffnungen, wird es flexibel genug, um es gerade zu montieren, zumal Academy auch für sehr gute Verbindungspunkte und Ansatzfläche gesorgt hat. Supertolle Details an dem Oberteil sind die beiden großen Lüftergitter auf dem Motordeck. Da braucht man keine Fotoätzteile. Auch die angegossenen Handgriffe, Hebeösen. Grätings und Scharniere gefallen mir. Die Antirutschflächen sind flach und mit einer glaubhaften Struktur versehen. Die vorderen Lampenbaugruppen bestehen aus den Schutzbügeln, Lampenkörpern und -einsätzen. Die drei Winkelspiegelausblicke der Fahrerluke sind in einem Teil zusammengegossen. Für sie gibt es polarisierende Aufkleber zur Darstellung der Glasfläche. Da es verschieden große Aufkleber gibt, findet man in der Bauanleitung eine Übersicht mit Nummern, welcher Aufkleber wohin gehört. Außer einigen Abdeckungen gibt es noch die Blinker und Begrenzungsleuchten. Die Außenspiegel für den Fahrer werden sinnigerweise so angebracht, dass die Spiegelflächen zueinander zeigen. Für Gefechtssituationen (Spiegelfläche zeigt nach unten) oder in Fahrt (Spiegel zum Fahrer hin gerichtet) gibt leider keine alternative Anbringungsweise. Für die seitlichen Reaktivpanzerungskacheln muss man noch Löcher bohren. Es gibt auch Fotos von koreanischen K2 ohne diese Kacheln, aber ich weiß nicht, wie Polen dies handhaben wird. Die seitlichen Kettenschürzen bestehen aus drei Teilen, dem vorderen, dem hinteren und den mittleren drei Segmenten in einem Stück. Die vorderen drei Segmente erhalten Reaktivpanzerungskachelpakete, für die wieder Löcher gebohrt werden müssen.

Für den „zweiten“ Bausatz im Karton, den Turm, gibt es allein 11 Bauschritte. Die Hauptteile sind das Ober- und Unterteil. Am Unterteil sind bereits die Bodenstreben des Turmstaukorbes angegossen. Auf diesen Bodenstreben werden die beiden einzigen Fotoätzteilgitter angebracht. Im Staukorb finden neben dem Tiefwatschacht auch drei Kanister Platz. Auf den Kanistern sind sehr schön Schriftzeichen zu erkennen. Nach vorn wird der Staukorb mit je zwei Staukisten pro Seite fortgesetzt. Auch hier sind die Handgriffe leider voll ausgegossen. An der rechten Seite des Korbes werden zwei, aus Seilkauschen und beiliegendem Zwirn bestehende, Abschleppseile angebracht. Weiter nach vorn gibt es pro Seite einen länglichen Staukasten, an dem die Halterung für weitere Reaktivpanzerung angebracht. Vor diesen Staukästen wird die Nebelmittelwurfanlage angebracht, deren je sechs Wurfbecher separat vorhanden sind. Der hintere Teil des Kanonenrohrs mit dem Verschluss wird beweglich im Unterteil gelagert. Die Blende selbst besteht aus fünf Teilen, das Rohr aus dreien. Das schöne am Rohr ist, das man keine Rohrhälften mehr hat, sondern den hinteren zylindrischen Teil mit dem Rauchabsauger, den vorderen, ebenfalls zylindrischen Teil und das Mündungsstück mit dem Kollimator. Das lange Mantelrohr des achsparallelen MGs wurde natürlich nicht vergessen. Das Turmoberteil ist bereits reichlich detailliert, aber natürlich kommen da noch mehr Teile wie Sensoren, Antennen und Optiken. In die angegossenen, offenen Winkelspiegelabdeckungen werden die Ausblickgruppen für Kommandant und Richtschütze eingeklebt. Wie bei der Fahrerluke gibt es polarisierende Aufkleber für die Glasflächen. Beide Luken erwecken den Anschein, als könne man sie beweglich anbauen. Auf alle Fälle ist eine offene oder geschlossene Montage möglich. Beide Luken erhalten Reaktivpanzerung, ebenso wie der Mittelteil des Turmes oberhalb der Kanone. Die Kommandantenluke hat einen Dreiviertel-Ring für das cal. MG, das samt Halterung in 12-Uhr angebaut werden soll. Der dazugehörige Gurtkasten zeigt den sichtbaren Teil des MG-Gurtes. Die Optiken des Richtschützen und Kommandanten können geschlossen oder offen angebaut werden. In offenem Zustand verwendet man wieder die passenden, reflektierenden Aufkleber dafür. Mittig auf dem Turm hinten sitzt ein weiterer Werfer, dessen Zweck (Nahverteidigung, Nebel) mir leider unbekannt ist.

Die beiliegenden Decals sind glänzend ausgeführt. Sie machen einen guten Eindruck und bieten Markierungsmöglichkeiten (anhand der Kennzeichen) für 5 Fahrzeuge der 16. Mechanisierten Division Polens.

Die schwarz-weiße Bauanleitung besteht aus 2 A4 großen, je 8 seitigen Faltblättern. Das Manual 1 wiederholt das Deckelbild auf der ersten Seite. Darunter befinden sich Arbeitshinweise, Symbolerklärungen in Englisch und Koreanisch und eine Tabelle der benötigten Farben für die Hersteller Humbrol, GSI Creos, Lifecolor, Testors/Modelmaster, Revell, Vallejo und AK Interactive. Die Bauschritte sind übersichtlich, immer wieder durch Unterbauschritte ergänzt. Alternative Bauweisen, wie z.B. der Bau der Heckgrätings werden deutlich angegeben. Die ersten 11 Bauschritte beschreiben den Bau des Turmes, bevor es dann mit dem Bau der Unterwanne weitergeht. Das Manual 2 beinhaltet die Bauschritte 17 bis 29 bis zur Vollendung des Modells. Die letzten zwei Seiten zeigen die Spritzlingübersicht der Plastikteile. Aufkleber, Decals, Vinylketten, Fotoätzteile und Zwirn sind dabei nicht aufgeführt.

Ein farbiges A4 Beiblatt zeigt die Bemalung und Anbringung der Decals in 5 Seiten Ansichten.

Ich denke mal, ein etwas geübter Anfänger sollte mit dem Bausatz gut zurechtkommen. Die Anleitung hilft dabei. In Deutschland liegt der Bausatz bei etwa 42 Euro, was mir angemessen erscheint. Die voll angegossenen Handgriffe sind zwar etwas altbacken, aber man bekommt dennoch ein hervorragendes Modell aus dem Bausatz.

Danke für das Muster an:

http://www.modellbau-koenig.de

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
13560
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
November 2023
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Academy
Süd-Korea

ca.42 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos:


























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