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Takom 32001, Ho 229A

Interessant; für das Erstlingswerk aus der Reihe “Takom Wings” hat sich die genannte Firma den Nurflügler Ho 229A herausgesucht.

Bereits 1932/33 entwickelten die Brüder Reimar und Walter Horten ihr erstes bemanntes Segelflugzeug, die H1 auf die weitere Nurflügler folgten. Auf Basis der mit  Druckpropellern angetriebene H VII entstand die H IX, ausgelegt bereits für zwei Strahltriebwerke.

Das Flügelmittelstück bestand aus einem geschweißten Stahlrohrrahmen. Für die äußere Form sorgte ein mit Formholz verkleidetes Holzgerüst. Die Außenflächen waren sogar komplett aus Holz gefertigt, wodurch kriegswichtiges Metall eingespart wurde. Durch den großen Holzanteil zeigte sich die Horten gegenüber Radarerfassung weitaus unempfindlicher.

“Das bewusst eine Leim-Kohenstaub-Mischung in der Oberfläche (Formholz) der H IX zur Absorption von Radarstrahlen verwendet worden sein soll gehört ins Reich der Sagen!!!”

Gesteuert wurde der Nurflügler durch an den Flügelhinterkanten verlaufende Steuerflächen: Querruder, Höhenruder und Landeklappen. Dazu wurden nahe der Flügelenden auf jeder Seite oben und unten Spoilerklappen eingebaut.

Das Fahrwerk, hydraulisch einziehbar, stammte vorne von einer He 177 und hinten von einer Bf 109G. Um die Landestrecke zu verkürzen war im Heck des Mittelstücks ein Bremsfallschirm installiert. Bereits ab der V1 (noch ohne Triebwerke) wurde ein federgespannter Sitz eingebaut der den Piloten im Notfall aus dem Führerraum katapultieren sollte.

Als Antrieb waren zwei BMW 003-Strahltriebwerke vorgesehen. Da diese Triebwerke nicht geliefert werden konnten, wich man auf die leistungsstärkeren, aber gegenüber den BMW Antrieben auch anfälligeren  Jumo 004-Aggregate aus.

Um die schwereren und auch im Durchmesser größeren Jumo 004 unterzubringen musste das Mittelstück erweitert/vergrößert werden. Auch die Spannweite vergrößerte sich etwas durch diese Maßnahmen.

Die Änderungen waren alledings bei der V2 so weitreichend, daß praktisch ein neues Flugzeug entstand. Die Bereiche um und hinter den Triebwerken erhielten zusätzliche Blechbeplankungen.

Da die Kabine ohne Druckausgleich konzipiert war versuchte man diesem Umstand mit einem Druckanzug entgegenzuwirken der sich aber als nicht einsatztauglich zeigte.

Der erste offizielle Flug der V2 erfolgt dann am 02.Feb.1945 mit Lt. Erwin Ziller als Pilot. Beim dritten Flug am 18.Feb. stürzte die V2 ab, bei der Ziller den Tod fand.

Die fast fertige V3 wurde von den Amerikanern erbeutet und befindet sich heute im “Smithsonian Natinal Air und Space Museum”.

Der relativ große Top Opener (ca. 45x29x11cm) beinhaltet neun Rahmen in einem angenehmen Grauton, einen Rahmen für die Klarteile und einen weiteren für den Piloten im Dräger-Anzug. Dazu kommen noch PEs für die Sicherheitsgurte und ein recht großer Decalbogen.

Die Qualität der Bauteile ist, wie von Takom gewohnt, erneut auf allerhöchstem Niveau. Keine Auswerfermarken in sichtbaren Bereichen, ebesowenig Flash oder andere unangenehme Widrigkeiten… Spritzguß vom Feinsten!

Bei näherem Hinsehen zeigen sich die Teile scharf definiert auch was die vielen Details angeht. Panel Lines, Schrauben, Nieten (auch winzige) sind überzeugend dargestellt. Selbst feine (dünne) Leitungen und Streben erfreuen das Auge.

Werfen wir einen weiteren Blick auf die Spritzlinge:

A)   (2x vorhanden) In erster Linie sind hier viele Teile der Strahltriebwerke vorhanden an denen auch manche Details zu finden sind. Teile der BMK sind ebenfalls dabei. Gleichwohl die Räder des Hauptfahrwerks mit glatten Reifen.

B)   U.a. sind neben vielen Kleinteilen Teile des Stahlrohrgerüsts zu finden, ebenso das Führergerätebrett und der Rahmen für die Cockpithaube.

C)   Neben weiteren Kleinteilen nehmen den größten Platz des Spritzlings die Bauteile für das Mittelstück des Nurflüglers ein.

D)   Tragflächen und Flansche an den Flügelwurzeln sind hier in erster Linie vertreten.   

E)   Wie D)

F)   Hauptsächlich Streben für das Stahlrohrgerüst sind in diesem Rahmen vertreten.

G)   Weitere Streben und Teile des Bugfahrwerks gibt es hier. Dazu die glatten Reifen des Bugfahrwerks sowie dessen Abdeckung.

H)   Lediglich die exzellent reproduzierte Nase (Slide-Mould) ist enthalten.

Völlig schlierenfrei und sauber erstellt sind die Klarteile (Spritzling J) die für diese Maschine und den Helm des Piloten benötigt werden.

Die ausgezeichneten Bauteile für den Piloten sind im Spritzling K versammelt.

Die Bauanleitung kommt im angenehmen DIN A4 Querformat daher und führt in 23 Schritten durch den Bau. Diese werden durch Unterstufen vervollständigt, die teilweise auch die Optionen ob offen oder geschlossen zeigen.

Alles beginnt mit dem Stahlrohrgerüst, vervollständigt mit den BMKs und den Halterungen für die Triebwerke. Daran schließt der Zusammenbau der Turbinen an, gefolgt von dem Stahlrohrrahmen des Cockpitbereichs.

Nach dem Einbau des Pilotensitzes und den Triebwerken wird ein weiterer Stahlrohrrahmen von oben abschließend eingesetzt. Nach dem Einbau des Gerätebretts (für jedes Instrument liegen einzelne Decals bei) geht es an das Fahrwerk, ebenfalls mit den Optionen ein- oder ausgefahren zu bauen.

Ist das Innenleben zufriedengestellt zusammengebaut geht es an die Fertigung der Zelle bzw. des Rumpfes bei dem noch eine ganze Reihe von Details zu verbauen sind.

Letztendlich geht es an den Bau der Flügel. Die Tragflächen werden mit den entsprechenden Klappen (offen oder geschlossen) versehen bevor Ober- und Unterseite verheiratet werden. Das sollte mit gegebener Sorgfalt erfolgen da am Ende die Flügel mit dem Mittelstück von vorn betrachtet eine gerade horizontale Linie ergeben sollten. Schön gemacht ist auch die Lösung die Flügelpaare einzeln zu erstellen und neben dem Nurflügler aufzustellen.

Ein genaues Studium der Bauanleitung ist anzuraten. Obwohl die Anleitung recht gut gemacht ist gibt es bei manchen Bauteilen evtl. Probleme mit dem richtigen Sitz. Trockenes Anpassen sollte weiterhelfen und/oder auch das Weiterblättern auf die nächsten Baustufen.

Farbangaben sind, wie mittlerweile oft üblich, keine vorhanden. Drei fiktive Bemalungsvorschläge sind am Ende der Anleitung zu sehen, die allerdings in den “What If”-Bereich fallen. Eigenrecherche ist auf jeden Fall anzuraten! Es besteht auch die Möglichkeit die Maschine in “Natur” zu belassen, also ohne Anstrich oder den damals üblichen  Anstrich für

Damit mancher Modellbauer bei der Farbwahl nicht ganz allein gelassen wird zeigen weitere Abbildungen aus dem Cockpitbereich (RLM 66) und der Innenstruktur (RLM 02) sowie der Triebwerke den vorherrschenden Farbauftrag. Bilder aus dem Internet können durchaus weiterhelfen.

Mit der Ho 229A hat uns Takom ein beeindruckendes Erstlingswerk auf die Basteltische gelegt. Schon der Blick auf die extrem gut reproduzierten Bauteile lässt Bastelfreude pur aufkommen. Auch der durchaus gute Preis kann bei der Kaufentscheidung helfen. Erfahrung sollte der geneigte Modellbauer aber definitiv mitbringen. Auf jeden Fall ein Eyecatcher in der Vitrine!

Sehr empfehlenswert!

  Kurz-Übersicht:
  Art.Nr:
  Art des Artikels:
  Material:
  Maßstab:
  Erschienen:
32001
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:32
März 2025
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Takom
China (Hong Kong)

ca.58 Euro

  Geeignet für:


  Preis/Leistung:


  Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Mike Kryza



Fotos: