Deutschland Import durch: Takom 2192 Noch ein Tiger I? – Ja, noch ein Tiger… …diesmal aber der etwas anderen Art und zwar als experimentelles Projekt! Drei Möglichkeiten stehen dem Modellbauer offen. (Angaben des Herstellers, eine Verifizierung erfolgte nicht.)
Hier konnte Takom sich an dem reichhaltigen Fundus seiner Formen bedienen um alle Möglichkeiten für diesen Kit auszuschöpfen. 17 graue Spritzlinge, zwei klare Spritzlinge, eine Unterwanne, ein Turmunterteil, eine kleine PE-Platine, Kupferseil, drei(!) Metallrohre und ein Decalbogen füllen den Karton sehr gut aus. Dazu gibt es die obligate Bauanleitung und Lehren für die Kettenmontage. Alle Teile sind erneut sauber gespritzt, wiederum mit scharfen Details, ohne Versatz und Verzug. Angüsse sind so angebracht, dass ein Abtrennen der Teile einfach und ohne große Nacharbeit erfolgen kann. Auswerfer sind oft nur flach und meist auf die Angüsse oder auf die Innenseiten von Teilen gesetzt die nach dem Bau kaum mehr einsehbar sind. Es liegt in der Natur der Sache das in den Spritzlingen viele Alternativteile, aber auch Bauteile, die nicht verwendet werden, enthalten sind. Jedenfalls gibt es reichlich Nachschub für die “Grabbelkiste”. Die Bauanleitung umfasst insgesamt 28 Baustufen, die alle klar und übersichtlich sind. Keine Baustufe ist mit Teilen überladen und die Platzierung sieht überall recht verständlich aus. Für die unterschiedlichen Versionen werden zusätzlich in den Baustufen die Zahlen 1 bis 3 verwendet (siehe oben). Hier ist also Vorsicht geboten. Der Zusammenbau startet klassisch mit der Wanne, den Kühlern und deren Lüfterräder gefolgt von den Schwingarmen. Bei den Treibrädern mit feinsten Details hat man die Wahl zwischen zwei Varianten. Einen Hinweis dazu gibt die Anleitung nicht her. Recherche ist eventuell angesagt. Mit der Montage der Kurbelwellen und den späten Laufrollen ist nur noch die Verarbeitung der Ketten angesagt. Bei den Ketten handelt sich um Segmentketten, d.h. es sind längere Stränge und Einzelglieder enthalten, die sehr schön reproduziert sind. Die Einzelglieder sind schön und sauber gespritzt - bei den Segmenten finden sich auf den Innenseiten leider diverse Auswerfermarken, die allerdings zwischen den beiden Reihen Führungszähne liegen und auf denen die Laufrollen liegen - d.h. diese sollten nicht sichtbar sein. Die zwei Reihen an Führungszähnen müssen noch separat aufgebracht und verklebt werden. Dies geht im Falle der Segment recht einfach, da die Zähne auch in entsprechenden Strängen beiliegen, sodaß man diese nur aufsetzen und verkleben muss. Nach dem Trocknen kann man dann die Angüsse abtrennen. Etwas aufwändiger ist das Ganze dann bei den Einzelgliedern, wobei man diese vermutlich auch erstmal zu Strängen zusammenkleben und dann die Zähne in längeren Stücken ankleben kann. Die mitgelieferte Lehren erleichtern die Konstruktion. Wannenseiten-, Bug- und Heckplatten liegen seperat bei. Wo Löcher gebohrt oder Teile entfernt werden müssen gibt die Anleitung erschöpfend Auskunft. Auch die Heckwand mit allen Anbauteilen kann überzeugen. Gleiches gilt auch für die Schürzen. Ab Baustufe 14 sollte man auf die Teile einen genauerer Blick werfen. Tauchen hier schon die ersten Hinweise zu den einzelnen Varianten des Panzers auf. Teile, duch ein Ausrufezeichen hervorgehoben und von einer Ziffer (in Klammer) gefolgt sind zeigen den richtigen Einbau an. Die Deckplatte der Oberwanne ist im Grund einteilig. Motorluken und hintere Lüftergrätings werden aber seperat eingebaut. Die Grätings werden durch feine PE-Gitter abgedeckt. Die Luken für Fahrer und Funker können offen oder geschlossen eingebaut werden. Die Abschleppseile auf der Deckplatte werden aus Plastikkauschen und Kupferkabel gebaut, das Seil der Kettenaufziehhilfe an der Wannenseite ist einteilig aus Spritzguss, macht aber einen sehr guten Eindruck. Überhaupt können alle Teile die auf der Oberwanne verbaut werden erneut überzeugen. Ab Baustufe 21 ist wieder Vorsicht angesagt. Der Turm liegt einteilig vor, wird aber je nach Version mit unterschiedlichen Deckplatten abgedeckt. Welche Anbauteile bzw. welche Kommandantenkuppeln verwendet werden ist klar ersichtlich. Details sind wiederum klasse umgesetzt. Auch hier können die Luken für den Ladeschützen und den Kommandanten offen dargestellt werden. Die Kanone im Turminneren ist mit allen Details bis hin zum Hülsenfangkorb vorhanden und wird höhenbeweglich eingebaut. Für die drei unterschiedlichen Blenden liegen die entsprechenden Teile vor. Die Rohre sind in gedrehter Form dem Kit beigelegt. Lediglich bei dem deutschen Tiger ist noch eine gut gemachte Mündungsbremse zu verbauen. Am Ende der Anleitung sind drei Farbprofile zur Bemalung und Markierung vorhanden. Wie schon bei vielen anderen Herstellern hat Takom keine Farbreferenzen mehr angegeben. Der Modellbauer muß sich aus den gedruckten Farben selbst die richtigen Farben zusammenstellen. Alles in allem erneut ein schöner Kit von Takom. Hier kann aus dem Kasten heraus ein “anderer Tiger” ohne viel Schnickschnack gebaut werden, ohne komplizierte Bauschrittem dafür mit einem exzellenten Details und einem guten Preis.
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