Schützenpanzer Marder - Entwicklung, Technik, Einsatz von Hans-Peter Lohmann. Motorbuch Verlag, Nr. 4693
Der Marder - derzeit in aller Munde macht auch vor aktueller Literatur nicht halt und so finden wir aus dem Motobuch Verlag dieses neueste Werk, der diesen Schützenpanzer von Anfang bis Ende beleuchtet und eben auf die aktuellesten Geschehnisse und Versionen bis hin den aktuell geplanten Aufrüstungen eingeht.
Das Buch ist die aktualisierte und erweitere Neuauflage des Buchs von 2011 mit der Nummer 3295.
Doch schauen wir uns erstmal die Eckdaten des Buchs an: Wir haben hier ein gebundenes Hardcover Buch im Format 230mm x 265mm mit 240 Seiten und rund 280 Abbildungen.
Das Buch ist komplett in deutsch.
Die Fotos sind durchweg von guter Qualität und in der Regel von der Größe her ausreichend. Die Bildunterschriften klären meist ausreichend über das Gezeigte auf - hier und da sind die Beschreibungen etwas schwammig - das ist aber jammern auf hohem Niveau.
Das Buch beginnt mit den Anfängen zum Marder mit den Vorläufern wie dem Uropa der Schützenpanzer, dem Sd.Kfz.251 der Wehrmacht und folgend den "Schützenpanzern" der Bundeswehr wie dem Bren Carrier, den SPz kurz und HS30 auf rund 10 Seiten - hier finden sich auch diverse interessante Ansichten und Infos zu den Vorläufern des Marder.
Im folgenden Kapitel mit 36 Seiten geht es dann um die tatsächliche Entwicklung zum Marder mit einer Vorstellung und Dokumentation der Prototypen der 1., 2. und 3.Generation, sowie den Vorserienfahrzeugen. Hier ist es mit tollen Fotos, technischen Details und Zeichnungen gelungen die Entwicklung zum Serien-Marder nachzuvollziehen und es ist wirklich spannend die einzelnen Prototypen der einzelnen Hersteller zu sehen und nachzuverfolgen wie der Marder immer mehr die bekannte Gestalt annimmt.
Nach einem 5 seitigen Intermezzo zum Start der Produktion (bei Rheinstahl und Mak) und Übergabe an die Bundeswehr geht es dann in Kapitel 4 in die Vollen.
Auf 34 Seiten werden alle Komponenten des Marders detailliert in Fotos, Zeichnungen und Text vorgestellt. Hier gibt es auch Maßstabszeichnungen zu sehen, die bei Modellbauern immer sehr gern gesehen sind.
Große Tabellen mit technischen Daten geben detailliert Auskunft und die einzelnen Komponenten, die im Detail vorgestelllt werden, sind der Turm die Maschinenkanone, Navigationsgeräte, Funkausstattung, Wanne, Laufwerk, Kette (mit Maßstabszeichnungen), Bremsen, Heizung, ABC Schutz, Abgasanlage, Kraftstoffanlage, Kühanlage, Feuerlöschanlage, elektrische Anlage, Motor und Getriebe, sowie der besondere Vorgang des Tiefwatens.
Hier bekommt man wirklich tolle und detaillierte Einblicke.
Im nächsten Kapitel mit 35 Seiten geht es dann an das was ebenfalls gerade für die Modellbauer von Interesse ist, nämlich die Kampfwertsteigerungen des Marde rmit den jeweiligen Zu- und Umrüstungen. Hier erfährt man die grundlegenen Änderungen - ich hätte mir hier noch mehr Details und Fotos gewünscht.
Besprochen werden die upgrades A1, A1A2, A2, A3 (mit VB und ArtBeo), A4, A5, A5A1 und den Marder Fahrschulpanzer.
Es folgen ein paar kleine Einschübe zur Instandsetzung und dem Marder in der Truppe (inklusive Beschusstests).
Auf 25 Seiten geht es dann in Wort und Bild um den Marder im Auslandseinsatz - hier allem voran der Einsatz im Kosovo und Afghanistan und dann in den fremden Armeen in Chile, Indonesien, Jordanien und Griechenland.
Nochmal 26 Seiten beschäftigen sich mit den Derivaten des Marders (denen man vermutlich auch ein ganzes Buch widmen könnte). Hier sind es in der Hauptsache der Fla Panzer Roland und folgend mehr und mehr unbekannte Fahrzeuge wie Radarpanzer TÜR, Panzermörser, VTS-1, LWT-3, Entwicklungsstudien und Initiativentwicklungen wie Begleit- und Flakpanzer, TAM, VCTP, DF 105, KUKA M12 und schlussendlich eine kurze Orstellung des damals entwickelten Marder 2.
Auf 14 Seiten in zwei Kapiteln geht es einmal um das unrühmliche Ende der Abrüstung und der Zerlegung der Marder in Rockensußra, sowie überlebende Marder in Museen und zum anderen der Marder im Vergleich mit anderen Schützenpanzern damals und im Laufe der Einsatzdauer.
Eines der ganz neuen Kapitel mit 16 Seiten beschäftigt sich mit dem Weg der Marder in die Ukraine und deren Einsatz dort, sowie die Feinde des Marders in Form von Minen und Panzerabwehrraketen.
Auf weiteren 13 Seiten geht es im ebenfalls ganz neuen Kapitel um die neuesten/aktuellsten Updates zur Nutzungsduaerverlängerung, wie neue Laufrollen und die Nutzung der Puma Kette, neue Feuerlöschanlage, neue Kühlanlage, neuer Motor mit 720 PS, das neue Spectus 2 Fahrersichtgerät, das neue Saphir 2.6 Wärmebildzielgerät und Einbau des MELLS statt der Milan.
Zum Schluss gibt es noch ein Interview mit dem Kommandeur der Panzertruppenschule, das ein paar interessante Einblicke erlaubt.
Knapp 40 Euro sind sicher kein Pappenstiel, aber in der Gesamtheit gibt es eine Menge Informationen und Fotos im Gegenzug und wer bislang noch keine Referenzen zum Marder hat, ist hier wahrlich bestens beraten - und selbst wer das Buch von 2011 hat, könnte sich zu einem update mit diesem Buch hinreißen lassen.