Ausgepackt-Archiv


ICM 35618
Feldküche WWII German Field Kitchen with cooks

Das Original:

Den Spruch „Ohne Mampf kein Kampf!“ kennen alle Gedienten und militärisch Interessierte. Stationäre Feldküchen hatten den Nachteil, dass sie bei Bewegung der kämpfenden Truppe nicht sofort folgen konnten und somit nicht so schnell einsatzbereit waren. So gab es die Forderung nach fahrbaren Küchen, die mit der Truppe mitfuhren und die Soldaten während dem Marsch und im Einsatzraum mit frisch zubereiteten Mahlzeiten versorgen konnten. Bereits vor dem ersten Weltkrieg wurden Feldküchen im Pferdegespann bei den Truppen eingeführt. Die große Feldküche Hf.11/Hf.13 war seit ihrer Einführung mit kleinen Veränderungen bis zum Ende des 2. Weltkrieges bei deutschen Truppen im Einsatz. Der große, runde Speisenkessel fasste 200 Liter, der links davon liegende Kaffeekessel 90 Liter. Die bei der Hf.11 links liegenden Staufächer waren bei der Hf.13 durch eine 70 Liter Brat- und Schmoreinrichtung ersetzt. 2 bis 4 Pferde zogen die Feldküche zusammen mit einem Vorderwagen, der als Transportwagen und Kutschbock diente. Diese Zusammensetzung ähnelte der der gezogenen Artillerie und der klappbare Schornstein einem Kanonenrohr, so dass diese Feldküchen auch „Gulaschkanonen“ genannt wurden. Oftmals wurden die Feldküchen auch auf meist 3to. Lkw wie dem Opel Blitz oder dem Renault AHN verlastet.

Der Bausatz:

Eigentlich kennen wir die Feldküche von ICM bereits als Bausatz zusammen mit einem Renault AHN. Nun kommt sie wieder, aber nicht allein, denn sie wird von 4 Figuren begleitet.

Der Karton mit Klappdeckel und darüber gestülptem Farbdeckel ist 265 x 190 x 35 mm groß. Darin findet man 1 grauen Spritzling für die Feldküche, 2 Spritzlinge für das Zubehör und einen weiteren für die Figuren. Dazu kommt die Bauanleitung und der aus dem Bausatz 35415 stammende Naßschiebebilderbogen.

Die Teile aus hellgrauem Plastik sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Angüsse sind so gesetzt, dass Details nicht beeinträchtigt werden. Auswerferspuren sind zwar vorhanden, sollten aber auch ohne Nacharbeit nicht stören. Der Spritzling G1 der Feldküche aufgeteilt, so dass die Teile G1 4 & 9, sowie G1 31 & 34 separat beiliegen, damit der Spritzling in den Karton passt.

Der Unterbau besteht aus 2 Trägern mit angegossenen Blattfederpaketen, die Y-förmig zusammengesetzt werden und somit auch die Deichsel bilden. An den Blattfedern wird die Starrachse angebracht. Die großen Holzspeichenräder zeigen sehr schön die genietete Radnabe und die Stahllauffläche. Auch der Träger mit den Bremsklötzen ist dabei. Der eigentliche Feldherd ist so aufgebaut, dass zumindest die Zubereitungsbehälter hohl sind und somit mit offenen Deckeln dargestellt werden können. An der Unterseite sind die drei Ascheroste zu sehen, von denen aber nach Anbringung der Aschekästen nichts mehr zu sehen sein wird. Ein Aufstieg für den Koch wird laut Anleitung hochgeklappt angebracht, aber man kann ihn sicher auch heruntergeklappt bauen, welches wegen der Figuren sinnvoll erscheint. Dann wäre es sinnvoll, Haltekettchen anzubringen, die leider nicht im Bausatz enthalten sind. Der Schornstein besteht aus zwei Hälften, welches zwar etwas Schleifarbeit an der Trennnaht erfordert, dafür aber einen hohlen Schornstein liefert. Er kann zwar nicht abgeklappt dargestellt werden, aber aufgrund der Auslegung des Bausatzes während der Speisenzubereitung ist dies auch egal.

Beim reichlichen Zubehör finden sich zwei Kisten, zwei 20 Liter Kanister, vier Thermobehälter, ein Getränke-/Speisenbehälter, vier Säcke, vier 5 Liter Wasserflaschen und 2 Eimer mit Henkel.

Den Hingucker stellen aber sicherlich die vier Figuren dar, die Vorbereitungstätigkeiten ausführen. Sie bestehen aus Rumpf, Beinen, Armen, Kopf und Kopfbedeckung. Der Feldkoch ist an seiner typischen Kochmütze, der Schürze und seinem fülligen Gesicht zu erkennen, denn ihm scheint sein eigenes Essen zu schmecken, da er insgesamt etwas „kräftiger“ dargestellt ist. ICM hat das gut eingefangen. Der Koch ist dabei, sein Messer mit einem Wetzstahl zu schärfen, damit er dann die sechs Würste aufschneiden kann, die sich ebenfalls am Spritzling befinden. Die Werkzeuge sind bereits an seinen Händen angegossen. Ihm stehen auch noch ein Tisch, ein Schneidebrett und eine Schüssel zur Verfügung. Ein weiterer Soldat sitzt auf einer Kiste (aus dem Zubehör) und schält Kartoffeln. Eine Kartoffel und ein Schälmesser sind an seinen Händen angegossen, ein offener Kartoffelsack mit noch jeder Menge Arbeit steht bereit. Der dritte Soldat ist für das Feuer zuständig, denn er hackt Holzscheite auf einem Hackklotz mit einer Axt. Da die Axt separat beiliegt, sind drei Finger einer Hand ebenfalls separat, damit diese den Axtstiel umschließen können. Sowohl Holzblöcke als auch bereits gehackte Scheite sind vorhanden. Der letzte der Runde ist der Wasserhohler, der einen 20 Liter Kanister (aus dem Zubehörsatz) mit einer Hand trägt. Spritzguss kann keine Resinqualität bieten, dennoch sind die Gesichter und Hände gut herausgearbeitet und die Uniformen und Knobelbecher (Stiefel) glaubhaft wiedergegeben. Holzklötze und -scheite zeigen deutlich, aus welchem Material sie im Original sind.

Die Decals sind wie gewohnt seidenmatt glänzend, deutlich und scharf gedruckt. Da sie aus dem Renault AHN mit Feldküche Bausatz stammen, sind die Fahrzeugkennzeichen und -markierungen ebenfalls noch enthalten. Für die Feldküche sind einige Plaketten und Einheitsmarkierungen enthalten, die für zwei Markierungsoptionen reichen. Sehr schön finde ich die Beschriftungen für die Wasserflaschen, Fleischkisten und Säcke. Die Reichsadler der Säcke und Kisten wurden gemäß §86a StGB bereits entschärft gedruckt.

Die Bauanleitung im A4 Format hat 4 Seiten und ist in schwarz-weiß mit farbigen Akzenten gehalten. Erklärungen sind in Ukrainisch und in Englisch gehalten. Auf der ersten Seite finden sich die Spritzlingübersicht, Symbolerklärungen und eine Farbliste nur für ICM Farben, aber der Hersteller stellt auf seiner Seite eine Farbübersicht mit Konvertierungstabelle zur Verfügung. Der Bau der Feldküche wird auf der zweiten Seite in 17 leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen Zeichnungen erklärt. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, werden mit ihrer Bauschrittnummer dort angezeigt. Auch werden bereits Farbangaben (z.B. für das Innere der Kessel) gemacht. Weitere 7 Schritte beschreiben den Bau des Zubehörs auf der dritten Seite. Danach finden wir auch die Bemalungs- und Markierungsanleitung für die zwei Feldküchenoptionen und das Zubehör. Die letzte Seite gehört allein den Figuren. Diese sind als vollständige Abbildungen dargestellt. Teile- und Farbnummern geben an, was wohin gehört und mit welcher Farbe es bemalt werden soll.

Vom Detailgrad ordne ich diesen Bausatz ähnlich der Tamiya Feldküche ein. Figuren und Zubehör bieten gute Gestaltungsmöglichkeiten für eine Vignette oder Diorama. Der Preis in Deutschland schwankt erheblich zwischen 16 und 22 Euro.

Muster bereitgestellt von:


http://www.modellbau-koenig.de

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35618
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
August 2024
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
ICM
Ukraine

ca.19 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos:











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