Ausgepackt-Archiv


ICM 35502 - Kfz.70 with MG 34

Das Original:

Der schwere Einheits-Pkw Kfz.70 war eine der Varianten des Armeefahrzeugs Horch 108 Typ 40. Es wurde ursprünglich von der deutschen Ford-Niederlassung als multifunktionaler militärischer Geländewagen produziert.

In den Einheiten der Wehrmacht erfüllte das Fahrzeug vielfältige Aufgaben und wurde an fast allen Fronten eingesetzt - von Frankreich bis Stalingrad und von Nordafrika bis Skandinavien. Einige dieser Geländewagen waren mit einem 7,92-mm-MG 34-Maschinengewehr zur Fliegerabwehr und Selbstverteidigung ausgerüstet.

Der Bausatz:

Das Kfz. 70 mit MG 34 ist Nr. 6 in der Reihe der Bausätze/Fahrzeug-Sets des schweren Einheits-Pkws von ICM.

Der Karton mit Klappdeckel und darüber gestülptem Farbdeckel ist 310 x 230 x 40 mm groß und recht stabil. Es befinden sich 7 graue Spritzlinge, 1 Klarsicht- und ein Vinylspritzling darin. Dazu kommen die Bauanleitung und der Naßschiebebilderbogen.

Die Teile aus hellgrauem Plastik sind sauber ausgespritzt, hier und da mit feinem Grat, aber ohne Versatz. Angüsse sind so gesetzt, dass Details nicht beeinträchtigt werden. Auswerferspuren sind zwar vorhanden, sollten aber auch ohne Nacharbeit nicht stören. Leider weisen die Vinylreifen eine Formtrennnaht auf, die sich aufgrund des elastischen Materials nur mühsam entfernen lässt. Es gibt einige sehr filigrane Teile, die beim Abtrennen vom Spritzling zwar entsprechende Vorsicht verlangen werden, am Modell aber sehr gut aussehen werden.

ICM spendiert dem Horch einen Leiterrahmen aus einem Stück, der nur noch durch zusätzliche Querträger, Verstärkungen und Außenträger für den Aufbau ergänzt wird. Lochungen in den Trägern sind sauber ausgeführt. Statt Starrachsen gibt es Einzelradaufhängungen mit je zwei Schraubenfedern, letztere leider zweigeteilt, so dass es eine Klebenaht geben wird, die aber durch die Form der Federn schwierig zu bearbeiten ist. Die Antriebswellen für Vorder- und Hinterachse bestehen aus je einem Stück mit gut gestalteten Gelenkköpfen. Bei der Vorderachse kommt zusätzlich die zweite Hälfte des Differentialgetriebes mit angegossenem Lenkgestänge dazu. Die Bremsleitungen links und rechts zu den großen Bremstrommeln sind äußerst fein. Hier findet man feinen Grat, der wiederum Vorsicht beim Abschleifen erfordert eben wegen der Feinheit der Teile. Sie sitzen an jeweils sechs Angüssen. Der Motor besteht aus den wichtigsten Teilen wie Motorblock, Zylinderköpfen, Vergaser, zwei Luftfiltern, Abgaskrümmer, Anlasser, Lichtmaschine, Zündspule, Wasserpumpe, Kühler und Zuleitungen, Lüfterrad und Keilriemenscheiben, die über die Keilriemen bereits verbunden sind. Ein dreiteiliger Auspuff führt entlang des Rahmens mit hinten querliegendem Endrohr, das ggfs, aber noch aufgebohrt werden müsste. Die Vinylreifen weisen zwar Grat entlang der Formtrennnaht auf und haben keine Herstelleraufdrucke, zeigen aber ein gutes Profil.

Der Aufbau ist ansprechend gestaltet. Der Boden zeigt Antirutschnoppen, hat Schulterstützenlager der Gewehre gleich angegossen und Ausbuchtungen für Ersatzräder. Es gibt ein Ersatzrad. Man kann sich die Seite aussuchen, wohin man es packt. Kupplungs-, Brems- und Gaspedal sind ebenso vorhanden wie die Schalt- und Handbremshebel. Die Armaturentafel zeigt deutlich die Anzeigen. Dafür gibt es sogar Decals. Die Gestelle für die Sitze und die Gewehrhalterung sind maßstäblich gerecht, aber deswegen auch dünn ausgefallen. Sitzpolster und Rückenlehnen sind recht glatt, aber dennoch mit leichten Wölbungen versehen, die wieder ein glaubwürdiges Aussehen verleihen. Die Riegel der Gewehrhalterungen sind an die Gewehre angegossen. Möchte man die Gewehr nicht anbringen, sollte man die Riegel abtrennen und in die Halterungen einbauen. Fahrgast- und Kofferraumtüren sind separat vorhanden, so dass man sie auch offen anbauen kann. Den Kofferraum sollte man in diesem Fall vollpacken, da der Boden keine Innendetails hat. Öffnungsgriffe außen und Handgriffe innen sind separat anzubringen. Die heruntergefaltete Plane besteht aus vier Teilen, Gestellstangen und Faltenwurf gut gelungen. Ungefähr mittig der Bodenplatte bohrt man ein Loch für die MG-Halterung. Die Halterung besteht aus zwei Hälften, die das MG 34 theoretisch beweglich zwischen sich aufnehmen kann. Das MG gefällt mir. Verschlussdeckel, Zweibein, Trommelmagazin und Hülsenfangsack sind separat anzubringen, der Lauf zeigt die Kühllöcher, aber keine Mündungsöffnung. Die Motorhaube hat viele Belüftungsschlitze, die aber nicht durchbrochen sind. Das mittige Klavierscharnier ist sehr schön, aber leider ist die Haube nicht zweiteilig ausgeführt, so dass man sie nicht offenstehen lassen kann, um den tollen Motor zu zeigen. Der breite Kühlergrill hat durchbrochene Lamellen, die hier und da etwas Grat zeigen, der mit einem scharfen Skalpell zu entfernen sein sollte. Die Scheinwerfer sind hohl mit geriffelten Klarsichtgläsern. Es gibt keine Tarnabdeckungen dafür. Axt, Schaufel, Drahtschneider, Spitzhacke, Hupe, Noteklicht und je eine Begrenzungsstange kommen auf die vorderen Kotflügel. Am Rahmen der Windschutzscheiben sind die Scheibenwischer bereits angegossen. Die Scheiben sind kristallklar. Die Verriegelungshebel der Windschutzscheibe sind winzig, aber separat anzubringen. Dies gilt auch für die Winkerhebel, die rechts noch einen Suchscheinwerfer mit Klarsichtscheibe und links einen Rückspiegel erhalten.

Die Decals sind leicht glänzend, deutlich und scharf gedruckt. Enthalten sind die gleichen Markierungen wie beim Horch mit Zwillingssockellafette, aber es sind nur zwei davon für diesen Bausatz vorgesehen. Es gibt Armaturen- und Reifendruckanzeigen. Die Kennzeichen WL 383200 und WL 400450 sind für nicht näher zugeordnete Fahrzeuge der Luftwaffe, der Einsatzzeitraum, -ort und Lackierung sind nur vermutet.

Die Bauanleitung im A4 Format hat 24 Seiten und ist in schwarz-weiß mit farbigen Akzenten gehalten. Eine kurze Beschreibung des Fahrzeuges auf der ersten Seite und weitere Erklärungen sind in Ukrainisch und in Englisch gehalten. Den Symbolerklärungen und einer Farbliste für ICM Farben folgen 2 Seiten mit der Teileübersicht. Der Bau des Fahrzeugs wird in 79 sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen Zeichnungen erklärt. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, werden mit ihrer Bauschrittnummer dort angezeigt. Die Anbringung der Decals und die Bemalungsanleitungen für die 2 Fahrzeuge finden sich auf den beiden letzten Seiten.

Auf den ersten Blick ein Bausatz, der auch für Anfänger geeignet zu sein schien, aber wegen der teils sehr filigranen und auch kleinen Teile sollte man doch bereits das eine oder andere Modell mal fertiggestellt haben. Die Detaillierung gefällt mir. Mit etwas Erfahrung sollte man zügig ein ansprechendes Modell herstellen können. Der Preis in Deutschland schwankt erheblich zwischen 33,5 und 47 Euro.

Muster bereitgestellt von:


http://www.modellbau-koenig.de

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35586
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
August 2024
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
ICM
Ukraine

ca.39,- Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos:


















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