ICM bringt es immer wieder fertig aus bekannten Bausätzen neue Varianten herauszubringen. Diesmal wurde das V3000S/SSM Maultier mit Einheitsfahrerhaus und die Flak 30 zu einem sogenannten Truppenluftschutzwagen kombiniert. Warum auch nicht?! Der von ICM gewohnte Faltkarton mit Stülpdeckel ist sehr gut gefüllt. Neun graue Spritzlinge, ein Spritzling mit Klarteilen und die Bauanleitung sind vorhanden. Die allgemeine Qualität des Bausatzes ist gut bis sehr gut, also durchaus auf Höhe der Zeit. Fischhäute, Sinkstellen, Trennlinien finden sich augenscheinlich auch keine. Die Bauteile weisen durch die Bank mit feinen Details auf. Ob es sich um Nieten, Schrauben und dergleichen handelt alles ist zufriedenstellend umgesetzt. Der Bau beginnt mit dem Leiterrahmen, der mehrteilig daherkommt und ein gerüttelt Maß an Sorgfalt benötigt. Zum Einbau kommt hier auch der übliche Motor und weitere Teile. Leider wird man davon am Ende wieder nichts sehen. Die beiliegenden Reifen sind diesmal nicht aus Vinyl sondern bestehen jeweils aus zwei Halbschalen die uns ein schönes Profil vermitteln. Fehlanzeige jedoch bei Aufschriften der Reifenflanken. Die Gleisketten gibt als Segmente. Die Baubarkeit wird dadurch wesentlich erleichtert. Die Teile des Laufwerks haben ihren Ursprung beim Panzer I und sind entsprechend filigran. Das ganze Konstrukt findet problemlos seinen Platz unter dem Chassis. Das Einheitsfahrerhaus per se ist von der Detaillierung her ebenfalls gut gemacht. Spartanisch, aber komplett! Lediglich die Sitzmöglichkeiten sollte man einer Kur unterziehen da sie zu glatt daherkommen. Verschiedene Optionen stehen zur Auswahl. Zwei Motorhauben und drei Arten von Kotflügeln. Den Abschluß des Maultiers bildet der Zusammenbau der Pritsche, deren Bordwände entweder geschlossen oder abgeklappt gebaut werden. Und damit sind wir auch schon bei der Flak… Auch in diesem Fall zeigen sich alle Teile von ihrer besten Seite. Neu hinzugekommen sind Bauteile für die Befestigungseinrichtung der Flak auf der Pritsche. Die Detaillierung der Teile kann als durchaus gelungen und überzeugend bezeichnet werden. Die Schutzschilde sind für Spritzguß ebenfalls fein und auch dünn gehalten. Lediglich dem Rohr der Flak sollte man etwas Aufmerksamkeit schenken. Zumindest sollte das Rohr aufgebohrt werden. Ein Ersatz ist definitiv die bessere Variante. Alternativ wäre ein Austausch des Mündungsfeuerdämpfers auch eine Option. (After-Market.) Der geneigte Modellbauer hat die Möglichkeit die Flak mit und ohne Schutzschilde zu realisieren; ebenfalls besteht die Wahlmöglichkeit die Rohrerhöhung mit 20° oder 45° festzulegen. Die Bauanleitung, 20-seitig in der für ICM typischen Ausführung führt in 89 Schritten zum Ziel. Auf der ersten Seite gibt es einen kleinen historischen Abriß zum Fahrzeug sowie Piktogramme zum Bau wie wohl die Farblegende aus den hauseigenen Farbtöpfen. Seite 2 und 3 zeigen die Spritzlinge in der Gesamtübersicht. Alle Bauschritte sind wie gewohnt sehr übersichtlich und mit wenigen Bauteilen versehen. Nicht benötigte Teile sind rot hinterlegt. Die beiliegenden Decals sind von ICM selbst hergestellt, machen erneut einen sehr guten Eindruck. Im Register und randscharf auf einem dünnen Trägermaterial. Sehr schön. Auf den letzten Seiten werden noch zwei Bemalungsvorschläge vorgestellt, allerdings ohne Zeit- und Ortsangabe. Erneut ein grundsolider Bausatz eines interessanten Fahrzeugs. Bastelspaß dürfte definitiv gegeben sein.
Muster bereitgestellt von:
Fotos: |