ICM 35013 - Leopard 2A6 w/ Crew

Die Version A6 der Leopard-Familie wurde ab 2001 bei der Truppe eingeführt. Verschiedene bauliche Änderungen wurden bei dieser Version durchgeführt. So wurde die längere 120mm Glattrohrkanone L/55 statt der L/44 von Rheinmetall verbaut, zwar 25% länger aber mit einer höheren Mündungsgeschwindigkeit. Weitere Änderungen betrafen unter anderem die Rohr-Rücklaufbremse, die Schildzapfenlagerung, die Feuer- und Waffennachführanlage und die Feldjustieranlage. Verbesserungen erfolgten auch bei der Rohrschutzhülle und dem Hülsensack.

Die für ICM typische Kartonbox mit Stülpdeckel ist gut gefüllt mit acht Rahmen aus grauem Polystrol, vier Vinylketten, vier weiteren Bauteilen, ebenfalls aus Vinyl, Klarsichtmaterial, Draht, Decals und der Bauanleitung. Abgerundet wird alles durch einen weiteren Spritzling der die Bauteile für die Figuren (+ Hund) incl. Bauanleitung enthält.

Interessant ist die Tatsache das mit diesem Panzer erneut eine Kooperation mit Revell stattgefunden hat. Tatsächlich wurden die Formen dieses Kits 1:1 von Revell unverändert übernommen; und zwar aus dem Bausatz Nr. 03281 der 2019 offeriert wurde.

Obwohl die Formen nicht mehr ganz neu sind können diese in ihrer Gesamtheit immer noch als gut befunden werden. Eine Überholung der Gußformen hätte dem Kit sicher gut getan. Formenversatz war keiner ersichtlich und Auswerfermarken in sichtbaren Bereichen konnten keine festgestellt werden. Fischhäute zeigten sich ebenfalls nur in wenigen Fällen, gleichwohl auch keine Sinkstellen. Alles soweit im grünen Bereich, auch wenn an manchen Stellen die Detaillierung nur mehr bedingt mit den heutigen Kits mithalten kann. Hier fehlt mir teilweise die heutige Schärfe. Trotzdem können die Bauteile aber immer noch gefallen.

Gußast A: Seitenteile, Anbauteile und Stabilisatoren der Wanne sowie die Turmunterseite.

Gußast B: Wannenboden, Oberwanne und Heckbereich. Dazu diverses Werkzeug plus ein MG (Rohr muß leider aufgebohrt werden.) Das Werkzeug kann in seiner Feinheit durchaus überzeugen.

Gußast C: Doppelt vorhanden finden sich hier die Schwingarme und “Schuhe” des Leos.

Gußast E: Das Turmoberteil und Anbauteile wie Panzerung etc. Besonders schön in Spritzguß gemacht sind die Lüftergitter.

Gußast G: Bauteile der Kanone und Nebelwurfbecher.

Gußast H: Seitenschürzen.

Gußast L: Lediglich zwei (!) Bauteile (Antennenhalterungen) werden benötigt.

Ohne Kennung: Vier Kettensegmente, zwei Schmutzfänger und Klarmaterial für die Optiken.

Ein Spritzling mit 5 Figuren

Die Bauanleitung, 20-seitig in der für ICM typischen Ausführung führt in 55 Schritten zum Ziel. Auf der ersten Seite gibt es einen kleinen Abriß zum Panzer sowie die Farblegende aus der hauseigenen Produktion. Wie üblich belegen Seite zwei und drei die Bauteileübersicht bevor der Bau startet. Alle Bauschritte sind wie gewohnt übersichtlich, obwohl von Revell ebenfalls 1:1 übernommen, mit wenigen Bauteilen versehen. Fragen sollte es keine geben und der Bau sollte problemlos über die Bühne gehen. Sechs Vorschläge zur Bemalung liefert ICM auf den letzten Seiten der Bauanleitung mit. Bei allen liegt das selbe Tarnmuster vor und den Unterschied machen lediglich die Kennungen, die mit den beiliegenden Decals realisiert werden können. Die Decals sind von ICM selbst hergestellt und machen einen sehr guten Eindruck. Im Register und randscharf auf einem dünnen Trägermaterial. Sehr schön.

Allerdings tun sich bei diesem Kit auch ein paar Schattenseiten auf.

Die Gitter der Staukästen sind nicht durchbrochen.

Die Kette per se ist nicht schlecht gemacht, weist auf der Innenseite über die Länge einige Sinkstellen und Auswerfermarker auf deren Egalisierung schwer sein dürfte. Über einen Ersatz kann nachgedacht werden. Pluspunkt der sehr flexiblen Kette ist die Paßgenauigkeit auf dem Laufwerk.

Die Abschleppseile sind aus der Zeit gefallen. Ersatz sollte definitiv besorgt werden.

Die Schmutzfänger, ebenfalls aus Vinyl können durchaus weggelassen werden da sich dieses Material nur schwer verkleben läßt.

Ersatz für das Leitkreuz wäre ebenfalls denkbar, ebenso für das zweiteilige Geschütz.

Alles kann, muss aber nicht…

Insgesamt sechs Figuren sind im extra Rahmen enthalten incl. einem Hund, wenn man diesen als Figur zählt. Der Guß ist recht gut und kommt mit wenig Formtrennnähten daher. Auch anatomisch dürften die Figuren passend sein und hinterlassen keinen schlechten Eindruck. Die Gesichter, Hände und die Uniformen sind in ihrer Struktur passend. Gleiches gilt auch für die mehrteiligen Schutzhauben und das Zubehör.

Wir haben einen Kommandanten als Halbfigur und einen Kameraden, der mit Pfeife bewaffnet daneben auf dem Turm platziert werden kann. Zwei weitere Soldaten machen sich am Laufwerk zu schaffen während sich ein weiteres Besatzungsmitglied mit dem Vierbeiner vergnügt.

Etwas aufwändig dürfte die Bemalung sein, da insgesamt fünf Farben zum Einsatz kommen um die Tarnkleidung entsprechend darzustellen.

Die Anleitung (Bau- und Bemalungshinweise) umfasst ein zweiseitiges Faltblatt das keine Fragen offen lassen sollte.

Was bleibt? Unter dem Strich haben wir es mit einem recht soliden Bausatz zu tun bei dem es Licht und Schatten gibt.

Auf der anderen Seite dürfte dieser Bausatz gerade auch Anfängern geeignet sein. Versierte Modellbauer werden aber auch Freude an dem Kit haben, kann dieser Panzer sicherlich durch Eigeninitative durchaus weiter aufgewertet werden.

Lediglich den Preis finde ich für das Gebotene, trotz beiliegendem Figurensatz zu hoch, vor allem, wenn man den Zukauf weiterer Produkte wie Ketten etc. in’s Kalkül zieht. Das ist aber Ansichtssache.

Muster bereitgestellt von:

http://www.modellbau-koenig.de

Kurz-Übersicht:
Art.Nr: Art des Artikels: Material: Maßstab: Erschienen:	35013 Komplettbausatz Spritzguss 1:35 September 2024	Hersteller: Land: Preis bei Erscheinen:	ICM Ukraine ca.50,- Euro
Geeignet für: Preis/Leistung: Gesamteindruck:			Review von: Mike Kryza