Das Original: Die I.A.R. 81C (Industria Aeronautica Romana) war die Sturzkampfbomber Version des rumänischen I.A.R. 80 Jagdflugzeuges. Der Ganzmetall-Tiefdecker wurde von einem 1.025 PS Doppelsternmotor bis auf 550 km/h beschleunigt und erreichte eine Dienstgipfelhöhe bis zu 10.500 Metern. Das sind Werte, die sie vergleichbaren Maschinen der Achse (Bf 109, MS 406) und Alliierten (Hurricane, P-36) nahebrachte. I.A.R. 80/81 Maschinen erlangten 1944 Bekanntheit beim Abfangen einer Überzahl alliierter Angreifer, bei dem sie bei eigenen geringen Verlusten 23 Angreifer abschossen. Der Bausatz: Der 300x200x45 mm große Stülpkarton enthält 4 mittelgraue und 1 klaren Spritzling, 1 große Fotoätzteilplatine, 2 Naßschiebebilderbögen und die Bauanleitung. Die Spritzrahmen kommen mit teils filigranen und gut detaillierten Teilen. Sie sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Angüsse sind so gesetzt, dass Details nicht beeinträchtigt werden. Auswerferspuren sind meist auf die Giessäste gesetzt außer bei großen Teilen, aber auch dort sind sie auf nach dem Bau nicht sichtbare Stellen gesetzt. Klarsichtteile sind kristallklar, ohne Schlieren und Kratzer. Schon allein das Cockpit ist ein kleiner Bausatz für sich mit vielen Details, bei denen auch Fotoätzteile (z.B. für die Sitzgurte) und Decals zum Einsatz kommen. Interessant dabei finde ich den Steuerknüppel, dessen oberes Ende eher wie eine Ringantenne aussieht. Je nach angestrebter Decalversion wird ein anderes Zielvisier verwendet, das als winziges Klarsichtteil daherkommt. In den Rumpfhälften sind im Cockpitbereich die Spanten und weitere Details angegossen. Vor Einbau in den Rumpf sollte man auf alle Fälle Fotos machen, um die feinen Details auch später noch mal zeigen zu können. Die Cockpithaube gibt es als ein Klarsichtteil für die geschlossene Haube oder als ein Klarsicht- und ein graues Teil bei geöffneter Haube. Es sind je zwei Klarsichtteile im Karton, also die richtigen Teile gemäß Anleitungen wählen. Der Rumpf sticht durch die vielen Blechstöße, Nieten und Wartungsklappen hervor. Für mich als Flugzeugbauer der 70-er Jahre mit Einsteckflügeln geht IBG interessante Wege. Es gibt ein Mittelteil mit Verbindungsstangen, an das die innendetaillierten Radschächte befestigt wird. Die unteren Flügelhälften werden mit den Verbindungsstangen verbunden, die oberen Flügelhälften aufgesetzt. Wie schon beim Rumpf gibt es auch an den Flügeln unzählige Nietenreihen und Wartungsklappen, die sehr schön ausgestaltet sind. Die Endrohre der 2 cm Kanonen und MGs sind an den Unterflügeln bereits angegossen. Das breitbeinige Hauptfahrwerk ist gut detailliert und kann sowohl eingeklappt für den Flug oder ausgeklappt gebaut werden. Wie das Cockpit ist der 14-Zylinder Doppelsternmotor ein Bausatz im Bausatz mit feinen Kühlrippen an den Zylindern und etlichen Leitungen und Auspuffrohren. Fotoätzteile kommen ebenfalls zum Einsatz. Schon zu schade, dass man später vom Motor nicht mehr viel sieht. Der Dreiblattpropeller kann drehbar angebaut werden, wenn bei der Motorachse keinen Klebstoff verwendet. Gemäß Anleitung kann man 4 Flugzeuge der rumänischen Luftwaffe mit den Decals darstellen: · Nr. 397, Jagdgeschwader 7, 7. Jagdgruppe, Pipera Flugfeld, 24. April 1944 · Nr. 343, Jagdgeschwader 61, 6. Jagdgruppe, Popesti-Leordeni Flugfeld, 10. Juni 1944 · Nr. 320, Jagdgeschwader 61, 6. Jagdgruppe, Popesti-Leordeni Flugfeld, 10. Juni 1944 · Nr. 446, Jagdgeschwader 67, 2. Jagdgruppe, Bacau, Juli-August 1944 Die Decals sind wie gewohnt seidenmatt ohne Trägerrand. Auch für die Armaturentafel sind farbige Decals dabei. Auf einem zusätzlichen Decalblatt sind weitere Nummern und Wartungshinweise und Typschilder vorhanden. Die Bauanleitung im A4 Format hat 16 Seiten und ist in schwarz-weiß mit farbigen Akzenten gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in Polnisch und in Englisch gehalten. Auf der ersten Seite finden wir etwas zur Geschichte des Flugzeuges in Polnisch und in Englisch und Erklärungen der Bearbeitungssymbole. Seite 2 zeigt uns die Teileübersicht. Seite 3 zeigt Detailbemalungen und Decalanbringung von Cockpit, Motor und Hauptfahrwerk. Zudem finden wir eine Bemalungstabelle mit Farbnummern für Hataka, Valejo, Life Color, Mr. Hobby und AK Interactive Farben. 22 Bauschritte führen einen zum fertigen Modell in sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen Zeichnungen. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Zwei weitere Schritte zeigen, wie mittels Fotoätzteilschablonen Wartungsklappen hinter dem Cockpit hergestellt und wie der Antennendraht (nicht enthalten) angebracht und verspannt wird. Eine weitere Seite zeigt die Anbringung der Wartungsmarkierungen außen in 4-Seitenansichten. Vier Seiten zeigen Bemalungen und Markierungen der vier Maschinen. IBG erzählt dabei zu jeder Maschine und deren Einsatz etwas. Die letzte Seite ist IBGs Eigenwerbung für andere Produkte vorgesehen. Man erhält ein attraktives Flugzeug mit vielen Details, dass aber wegen der Klein- und Fotoätzteile nicht für Anfänger gedacht ist.
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