Border kommt hier mit einem logischen Folgebausatz nach deren hervorragenden StuG III auf den Markt, nämlich die Version der Sturmhaubitze mit der 105mm.
Und der Bausatz punktet hier nicht nur mit einer kompletten Inneneinrichtung, sondern auch mit 4 entsprechend passenden Figuren, Beladungsteile und als besonderes Geschenk für die Erstauflage des Bausatzes eine 1:1 M43 Offiziersmütze. Diese ist vom Abzeichen her natürlich gemäß §86 StGB entschärft.

Der Karton ist randvoll gefüllt mit 15 grauen Spritzlingen, einem Motordeck, einer extra Kanonenblende, einem Alurohr, einer PE Platine, einem Stahlseil und einem Decalbogen.

Schon der erste prüfende Blick zeigt Spritzguߟ auf der Höhe der Zeit! Die Bauteile sind durchweg sauber und ganz ausgezeichnet fein detailliert. Schweiߟnähte, Nieten, Bolzen etc. sind wirklich gut wiedergegeben und wissen zu gefallen.

Die Unterwanne baut sich aus mehreren Teilen zusammen, wobei es hier nicht nur der Zusammenbau von Bodenplatte und Seitenwänden ist, sondern schon hier ergibt sich eine wahnsinnige Detaillierung der Teile, insbesondere auf der Innenseite mit weiteren Kleinteilen. Gerade die Bodenplatte wird hier mit Verstrebungen, Abdeckungen und Aufnahmen versehen, dass es eine Freude ist. Und das setzt sich im Rest der Inneneinrichtung konsequent fort - ob nun die mehrteiligen Vorgelege, Getriebe, Kardanwellentunnel, Fahrerplatz mit den Armaturen,Motortrennwand, der Maybach Motor mit Lüfter, Kühler, usw., die Tanks, Waffenlagerung, Munitionshalterungen mit einzelnen Granaten und Treibladungskartuschen, Funkgeräte, Handwaffen und natürlich die 10,5cm Sturmhaubitze mit allen Details. Die Sturmhaubitze ist wirklich sehr fein und vielteilig detailiert - das macht wirklich Freude, aber natürlich auch Arbeit.
Das Rohr für die 10,5cm liegt als einteiliges Alurohr bei (allerdings wohl nur in der Erstausgabe) und wahlweise auch als einteiliges Plastikrohr, das sich nicht verstekcen braucht. Der Bausatz bietet eine reichliche Auswahl an Kanonenblenden, wobei für diese frühe Version die Kastenblende vorgesehen ist und eine Mündungsbremse, die oft an der frühen Version gesehen wurde.

Das Laufwerk baut sich aus einzelnen Drehstäben mit angegossenen Schwingarmen, die in die Wanne eingesteckt und innen verklebt werden. Laufrollen, Stützrollen, sowie Treib- und Leiträder setzen sich immer aus je 2 Einzelrädern zusammen. Die Detaillierung ist hervorragend - gerade die Laufrollen wissen zu gefallen mit den Details der Felge und den unheimlich fein detaillierten Aufdrucken auf der Gummierung.

Die Ketten liegen als Segmentketten mit längeren Strängen und Einzelgliedern vor. Die Details sehen sehr gut aus - leider finden sich an den längeren Strängen einige Auswerferstellen, die die schöne Optik etwas schmälern. Dafür sind die einzelnen Glieder absolut sauber gespritzt.

Der Kasemattaufbau ist ebenfalls mehrteilig, was natürlich schwieriger zu bauen ist, aber für den Anbau der Teile im Innenraum ist das aber natürlich hilfreich.
Das Dach ist einteilig mit einzeln aufzubauender Kommandantenluke und der Ladeschützenluke, die natürlich offen oder geschlossen gebaut werden kann. Das MG Schild mit MG34 ist gut detailliert und kann aufgestellt oder abgeklappt gebaut werden.

Dafür ist das Motordeck einteilig mit den 4 Lukenöffnungen, sodass man diese offen oder geschlossen bauen kann, was natürlich Sinn macht, bei dem wunderschönen Motorraum.
Gleiches gilt im übrigen auch für die Glacisplatte mit den Wartungsluken, die auch offen oder geschlossen gebaut werden können.

Zusätzlich hat Border dem Bausatz noch ein Set mit Ausrüstungsgegenstänken wie Kisten, Fässer, Baumstämme, Säcke und gerollte Planen spendiert. Diese sehen gut aus und sind toll getailliert und im Falle der Planen raffiniert getrennt, sodass die gerollten Enden in Spritzguss hervorragende wiedergegeben werden können.
Border hat hier sogar eine in Plane verhüllte Kastenblende beigelegt, die man statt der normalen Blende verwenden kann und so dem Modell ein anderes Aussehen verleihen kann.

Ebenfalls hächst positiv darf man die vier Figuren vermerken, die dem Bausatz beiliegen, die idie komplette Besatzung der StuH darstellt - und nicht wie man es häufig kennt, aus den Luken schauend, sondern in Action auf ihren jeweiligen Sitzen. Die Details der Figuren sind hervorragend, die Posen absolut stimmig und passend.
Schade eigentlich, dass dem Bausatz keine durchsichtigen Plastikteile spendiert hat, um so Einblick auf den wundrschönen Innenraum und die Crew zu bekommen.

Die Anleitung ist im DIN A4 Querformat und erfreut am Anfang mit etwas Kontext zum Original sowie einer Seite 3D CAD Renderings von einigen Bereichen des Bausatzes, die bei Unklarheiten beim Bau als Referenz dienen sollen - sehr vorbildlich!
Ansonsten folgen 47 Baustufen, die durch die Bank groß genug und sauber gezeichnet sind. Der Bau ist mit den Kleinteilen und dem Innenraum aufwändig, lässt sich aber in den Baustufen gut nachvollziehen.
Am Ende wird in CAD Renderings der Bau des Zubehörs und der Figuren gezeigt.

Es folgen 3 Seiten mit je einem Mehrseiten Farbprofil zu Bemalung und Markierung wobei der Decalbogen recht spärlich ist und außer Balkenkreuzen, zwei Nummern und Verladeklassenschildern nichts weiter bietet. Die Farbangaben sind für das Farbsortiment von Ammo by Mig.
Die 3 Bemalungsvorschläge sind:

• Nr.55, unbekannte Einheit, einfarbig dunkelgelb
• unbekannte Einheit, zweifarbig dunkelgelb/resedagrün
• unbekannte Einheit, scharfkantig dreifarbig dunkelgelb/resedagrün/schokobraun

Es folgen noch zwei Seiten mit farbigen Renderings als Bemalungs-Hilfe für den Innenraum.

Auf jeden Fall hat uns Border einen Kit auf den Basteltisch gelegt der höchsterfreulich ist. Lediglich der Preis liegt schon ein bisschen an der Schmerzgrenze, wobei man hier auch wirklich eine Menge geboten bekommt.
Und wer sich einen Bausatz aus der ersten Produktion ergattern konnte, darf sich noch über eine M43 Offiziersmütze freuen, die in tatsächlich erstaunlich guter Qualität und mit Hutgröße 61 recht gut passend für viele Köpfe daherkommt.
Überflüssig zu erwähnen, dass das obligatorische Abzeichen an der Front nach §86 etwas entschäft wurde.