Mit der Nummer 35A060 kommt Amusing Hobby nun der Russian Main Battle Tank T-80U - Full interior kit
Der T-80 ist der letzte Kampfpanzer, welcher in der ehemaligen Sowjetunion entwickelt und hergestellt wurde.
Er basiert auf dem T-64, übernimmt jedoch Funktionen des späteren T-72 und erhielt anstatt des Motors eine Gasturbine.
Als er 1976 in Dienst gestellt wurde, war er der erste in Serie gebaute Kampfpanzer der von einer Turbine angetrieben wurde.
Der T-80U, welcher ab 1985 gebaut wurde, ist eine Weiterentwicklung mit verbessertem Turm, Kontakt-5-Reaktivpanzerung und verbesserten Sichtmittel für den Richtschützen.
Es wird die gleiche 2A46M-1 Kanonen wie beim T-80BV genutzt, jedoch mit einem integriertem 9M119 „Svir“ Panzerabwehrlenkwaffensytem.
Ab 1990 wurde ein neuer 1250 PS Motor eingebaut.
Amusing Hobby hat sich nun dieses Panzers angenommen, und erfreut die Modellbauwelt mit einem neuen Modell mit kompletter Inneneinrichtung.
Beim Öffnen des sehr großen Stülpkartons zeigen sich:
Vierzehn Gussäste in grauem Plastik
Ein klarer Gussast
Eine Unterwanne
Ein Turm
Eine Platine mit Fotoätzteilen
Fünf 3D Druckteile
Eine Kordel für die Abschleppseile
Ein Beutel mit Einzelgliederketten
Ein Beutel mit Führungszähnen
Decals
Die Bauanleitung
Die Detaillierung am gesamten Bausatz bewegt sich auf allerhöchstem Niveau.
Einige der Details werden auch durch die beiliegenden, nicht optionalen Fotoätzteile und 3D Druckteilen, dargestellt - zum Beispiel die Halter des Abschleppseils, sämtliche Lüftergitter und einige Details im Innenraum.
An den Spritzlingen ist augenscheinlich weder Fischhaut zu finden noch sind auffällige Auswerfermarken an später sichtbaren Stellen zu erkennen.
Beim Fahrwerk werden die Drehstäbe in die hervorragend wiedergegeben Unterwanne geklebt, dann mit den Schwingarmenkomplettiert und diese bleiben dann beweglich.
Dadurch kann das Modell auch an unebene Untergründe angepasst werden, und macht in jedem Diorama eine gute Figur. Auch die Triebräder, Leiträder Lauf- und Stützrollen sind sehr schön wiedergegeben und setzen sich erfreulicherweise aus nur wenigen Teilen zusammen, ohne hier an der Detaillierung zu sparen.
Die Führungszähne der Gleiskette befinden sich an sechs eigenen Gussästen.
Diese werden an die einzelnen Kettenglieder aufgeklebt, Nachdem die einzelnen Kettenglieder einfach zusammengeklickt wurden.
Für jede Seite werden Achtzig Kettenglieder benötigt, die Kettenglieder befinden sich an kleinen Strängen zu je 8 Gliedern, die einzeln ausgeschnitten und versäubert werden müssen.
Dies ist sehr effektiv und die Kette bleibt beweglich.
Ein recht einfaches System, jedoch ist sauberes Arbeiten hier Pflicht.
Somit macht der Kettenbau einen langen Teil der Arbeit an diesem Bausatz aus.
Im Innenraum sind augenscheinlich alle Details vorhanden.
Beginnend beim Fahrerraum mit der gesamten Pedalerie, sämtlichen Instrumenten, dem hervorragenden Fahrersitz über die Munitionskästen, Staukästen, Feuerlöschern bis zum unglaublich gut dargestellten Karussell des Autoladers, in dem verschiedene Munitionssorten optional eingesetzt werden können, ist alles vorhanden.
Auch im Heck ist die GTD-1250 Gasturbine, sowie der gewaltige Kühler, die Treibstofftanks und das Getriebe vorhanden.
Es sind ebenfalls Luftfilter, die Lichtmaschine, wichtige Leitungen und Verstrebungen dargestellt. Diese Baugruppe ist quasi ein Modell im Modell.
Nach der Komplettierung der Unterwanne folgt der Aufbau des Wannendachs durch eine Menge einzelner Komponenten. Durch die hervorragende Passgenauigkeit besteht hier bei sauberem Arbeiten aber keine Gefahr, dass etwas nicht passen sollte.
Auch hier ist eine Vielzahl an Anbauteilen vorhanden – an der Ober- wie an der Unterseite im Innenraum.
Auf der Bugplatte wird sie ERA-Zusatzpanzerung befestigt, hier liegen hervorragende 3D-Druckteile für die Beleuchtungsanlage bei, die mit klaren Plastikteilen ergänzt werden.
Auch die Kettenbleche mit den Staukästen sind sehr gut dargestellt, hier kommt auch einige Abschleppseil-Halterungen aus Fotoätzteilen zum Einsatz.
Bei den Motorraumabdeckungen kommen auch Fotoätzteile zum Einsatz – hier natürlich in Form der Gitter – Da man die Abdeckungen alle geöffnet darstellen kann, machen diese hier auch wirklich Sinn.
Die typischen Heckfässer der T-80 Reihe sind hier im Slide-Mould-Verfahren hergestellt, und werden nur mit den Seitenteilen komplettiert.
Die Seitenschürzen sind eine wahre Pracht, und zeigen das Zusammenspiel von Metall (An den Haltern) und Gummi superrealistisch. Hier ist keinerlei Nacharbeit erforderlich.
Der Bau des Turmes beginnt mit dem Bau des Innenlebens, dann folgt die 125mm Kanone 2A46M.
Hier werden zunächst der Verschluss und der Rest der Waffenanlage zusammengesetzt, dann folgen diverse Anbauteile.
Der Turm besteht aus einer Innen-, einer Außenschale und einem Turmdrehkranz.
So erreicht man einen ungeheuren Realismus in der Materialdicke.
Zudem sind zum Beispiel alle Schutzpolsterungen und Nietungen genauestens dargestellt.
Natürlich können alle Luken offen dargestellt werden, und die Maschinengewehre (Koaxial und Flugabwehr) sind mit offenen Rohren wiedergegeben.
Es liegen gute Klarsichtteile bei. Alle Periskope, Optiken und Scheinwerfergläser sind hier dargestellt.
Die wasserdichte Plane an der Blende der Hauptbewaffnung ist im 3D-Druck vorhanden und verfügt über eine realistische Faltenstruktur, auch sonst besticht der Turm auch von außen durch schöne Details, eine grandios dargestellte Gussstruktur des Turmes und feine Anbauteile.
Die Gummi-Zusatzpanzerung am Turm besteht aus Spritzguss und wird in einzelnen Komponenten auf zwei Halter aufgeklebt, die dann an der Turmfront, beidseitig des Geschützrohres, befestigt werden.
Das Kanonenrohr besteht aus drei runden Teilen, mit einer separaten Mündung – durch die auch hier exzellente Passgenauigkeit, kann dies voll und ganz überzeugen.
Am Turmheck wird der gewaltige Wat-Schnorchel aus Spritzguss und 3-D Druckteilen angebracht.
Dieser ist sehr beeindruckend.
Die Bauanleitung führt in Sechsndfünfzig Schritten zum fertigen Modell und ist sehr gut gegliedert und wirkt nicht überladen.
Am Anfang der Anleitung ist hier eine separate Bemalungsanleitung für den Innenraum abgedruckt.
Die Farbangaben beziehen sich nur auf die Farben und Alterungsmittel von Ammo by Mig (leider nur die alten Farben, nicht die neuen ATOM Farben).
Der versierte Modellbauer wird allerdings auch hier auf die Produkte des Farbherstellers seiner Wahl zurückgreifen.
Als Markierungsvarianten stehen Drei Fahrzeuge zur Auswahl:
Es sind leider keinerlei Einsatzorte und Zeiten angegeben. Was schade ist, zumal dieses Fahrzeug seit fast 40 Jahren im Einsatz ist.
Mein Fazit:
Ein hervorragender Bausatz, trotz der Mängel bei der Bemalungsanleitung. Leider nicht für den Anfänger, aber der Profi wird seine Freud haben.